Aus deutscher Perspektive scheint die US-Wahl inhaltlich weit entfernt, doch das ist ein großer Irrglaube. Mit einem Warenverkehr von über 250 Milliarden Euro sind die USA der zweitwichtigste Handelspartner von Deutschland – und die Frage, wer künftig im Weißen Haus sitzt, damit eine elementare. Experten malen vor allem ein Schreckensszenario: ein Wahlsieg von Donald Trump.
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Die Warnung vor Trump klingt im ersten Moment bizarr, denn unter seiner Führung erholte sich der US-Binnenmarkt. Allerdings liegt genau hier der Kern des Risikos: die durchaus egoistische und ausschließlich von Protektionismus geprägte Wirtschaftspolitik des Republikaners. Schon 2016 provozierte er Handelskriege mit China und der Europäischen Union, auch mit Deutschland. Beispielsweise führte er Zölle in Höhe von bis zu 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der EU ein.
Trump: Sieg bei US-Wahl könnte deutsche Wirtschaft abschmieren lassen
Die führenden Institute warnen jetzt davor, dass diese Form der Radikalität weiter zunehmen dürfte. Trump hat bereits angekündigt, universelle Zölle in Höhe von zehn Prozent einführen zu wollen. Deutschland würde dies binnen seiner potenziellen Amtszeit circa 137 Milliarden Euro kosten! Das Institut für Wirtschaftsforschung schätzt, dass die deutschen Exporte um knapp 15 Prozent einbrechen könnten und sogar ein Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,5 Prozent ist denkbar.
Noch härter könnte es China treffen, denn hier spricht Trump von Zollgebühren von bis zu 60 Prozent – und auch diese Beziehung hat uns zu tangieren. Im Gegenzug dürfte China nämlich Gegenzölle erheben, am Ende der Zollschranken-Spirale stünde ein genereller Anstieg der Preise und ein Rückgang der Kaufkraft- und Lust.
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Denkt man ein solches Szenario ein paar Jahre weiter, könnte die deutsche Wirtschaft drastisch schrumpfen. Im Jahr 2028 könnte das Bruttoinlandsprodukt 1,43 Prozent geringer ausfallen. Angesichts dessen, dass das BIP schon 2023 rückläufig war und es höchstwahrscheinlich auch 2024 sein wird, ein fataler Ausblick. Selbst, wenn China die Zölle ohne Gegenmaßnahmen über sich ergehen lassen würde, würde das deutsche BIP um 1,2 Prozentpunkte fallen.