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Erdogan: Gerüchteküche brodelt auch am Freitag weiter – Präsident sichtlich angeschlagen

Aufregung kurz vor der Türkei-Wahl! Präsident Erdogan ist plötzlich erkrankt. Jetzt überschlagen sich die Gerüchte.

Erdogan
© Markus Schreiber/AP/dpa

Erdogan: Das ist der Machthaber der Türkei

Recep Tayyip Erdogan ist langjähriger Machthaber in der Türkei. Wir stellen den türkischen Präsidenten vor.

Ein Herzinfarkt, ein Schlaganfall, eine Magen-Darm-Infektion oder lediglich eine Erkältung? Die plötzliche Absage von Staatschef Recep Tayyip Erdogan (69) sorgt in der Türkei für wilde Spekulationen. Neue Nahrung bekamen diese Gerüchte am Freitag.

All das kommt für Erdogan zur Unzeit: Rund zwei Wochen sind es noch bis zur Türkei-Wahl. Am 14. Mai wird entscheiden, wer künftig das Amt des Präsidenten innehaben wird. Türkische Staatsbürger, die in Deutschland leben, dürfen schon ab 27. April abstimmen.

Erdogan muss mehrere Termine absagen

Am Donnerstag (27. April) sollte Erdogan zur Einweihung des ersten Atomkraftwerks in der Türkei erscheinen – ein wichtiger Termin im Wahlkampf. Auch Kreml-Chef Wladimir Putin stand für eine Videobotschaft zur Verfügung. Das russische Unternehmen „Rosatom“ hat das Akkuyu-Kraftwerk immerhin gebaut. Auch Erdogan konnte nur aus der Ferne via Video dabei sein – und saß bei der Übertragung sichtlich angeschlagen hinter seinem Schreibtisch in Ankara.

Alles begann am Dienstag: Da hatte der türkische Präsident ein Live-Interview im Fernsehen abbrechen müssen. Das Programm hatte mit 90 Minuten Verzögerung begonnen und wurde dann nach zehn Minuten mitten in einer Frage durch Werbung unterbrochen. Erdogan kehrte etwa eine Viertelstunde später zurück und entschuldigte sich.

„Gestern und heute waren harte Arbeit. Deswegen habe ich eine Magen-Darm-Grippe bekommen“, sagte er. Der Politiker sah bleich aus und beendete das Interview wenig später. Weiter teilte er mit, dass er sich „auf Anraten unserer Ärzte zuhause“ ausruhe.

Freitag immer noch nicht fit: Erdogan nur über Video dabei

Erste Berichte sprachen jedoch auch von einem Herzinfarkt, den Erdogan erlitten haben soll. Die türkische Regierung dementierte das entschieden. „Wir weisen solche unbegründeten Behauptungen über die Gesundheit des Präsidenten kategorisch zurück“, so Regierungssprecher Fahrettin Altun.

Und dann meldete sich auch noch Vizepräsident Fuat Oktay gegenüber der türkischen Nachrichtenagentur „Anadolu“ zu Wort und meinte: „Wir stehen ständig in Kontakt. Er hat sich etwas erkältet.“


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Auch am Freitag war Erdogan noch immer nicht fit genug, um seinen Wahlkampf regulär wieder zu starten. Er nahm lediglich mit einer Videoeschalte vom Präsidentenpalast aus an der Einweihung einer Brücke in Adana im Süden des Landes teil.

Erdogan hat angesichts sinkender Umfragewerte in den vergangenen Wochen unermüdlich Wahlkampfauftritte absolviert. Der Wahlkampf läuft derzeit auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen ihm und dem Oppositionskandidaten Kemal Kilicdaroglu hinaus. (mit afp)