Daniel Gerritzen ist ein Experte, was das globale Ufo-Phänomen angeht. In seinem lesenswerten Buch „Die kosmische Krise: Warum Außerirdische uns nicht retten werden“ (Verlag Mattes & Seitz Berlin, 24 Euro) geht er auf zahlreiche Augenzeugenberichte aus vielen Jahrhunderten aus der ganzen Welt ein. So erschienen im Jahr 776 über der Sigiburg (Syburg), dem heutigen Dortmund, “zwei flammende rote Schilde“ am Himmel. Zu Beginn des Kalten Krieges gab es eine regelrechte Ufo-Hysterie in den USA und bis in unsere heutige Zeit gibt es mysteriöse Vorfälle, die sogar vom Militär dokumentiert werden.
+++ Erster Teil der Artikelreihe: Airbus-Pilot packt über Ufos aus: „Wir sehen andauernd merkwürdige Dinge“ +++
Im ersten Beitrag der dreiteiligen Artikelserie sind wir darauf eingegangen, dass nach den jüngsten Enthüllungen über Geheimakten des Pentagon ein Durchbruch beim Ufo-Rätsels nahe schien. Nun beleuchten wir einen anderen Aspekt: Wie bedrohlich sind Ufos?
Manipulierte Ufos 1967 sogar den Startvorgang von Nuklearraketen?
Viele Augenzeugen empfinden Begegnungen mit Ufos als verstörend. Aufgrund der offensichtlichen technologischen Überlegenheit wirken sie nicht selten einschüchternd, berichtet Gerritzen.
„Viele Kampfpiloten sprechen davon, dass diese Objekte, sie umkreisten und intelligente Flugmanöver vollziehen.”
Es scheint zudem so, als hätten Ufos ein besonderes Interesse an Nukleartechnologie. In seinem Buch geht Gerritzen auf viele Sichtung und auch Radarerfassungen in der Nähe von Militäranlagen, Atomanlagen und Atomraketensilos in den USA ein. Unheimlich: Laut Zeugenaussagen von Offizieren wurde im Jahr 1967 auf einer Militärbasis in North Dakota sogar der Startvorgang von Interkontinentalraketen aktiviert. Helle Flugobjekte tauchten am Himmel auf, plötzlich gingen die Raketen wie von Geisterhand in den Abschussmodus. Die Militärführung bestreitet diesen Vorfall jedoch.
Gerritzen gibt allerdings zu bedenken, dass solche atomaren Nuklearanlagen militärisch genauer kontrolliert werden. „Man muss sich fragen: Tauchen Ufos auch woanders genauso oft auf? Es kann also auch eine statistische Häufung sein, weil dort der Luftraum besser bewacht wird.“
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Mysteriöse Aufnahme: Ufo-Sichtung auch im Kriegsgebiet der Ukraine
Kriegshandlungen scheinen Ufos aber ebenfalls anzulocken. Neben den Berichten über die Foo Fighter im 2. Weltkrieg, gibt es mittlerweile auch von der Ukraine-Front eine sonderbare Drohnenaufnahme. Dort registrierte ein ukrainischer Drohnenpilot ein etwa 300 Meter langes und heißes unbekanntes Objekt über Doneszk. Er war mit einem Infrarot-Quadrocopter gerade auf einer Aufklärungsmission, als er das regungslose Objekt am Himmel entdeckte und filmte. „So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen“, erklärte er laut Daily Mail“. Zuerst dachte er, es sei “eine neue Erfindung der Russen“.
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Für Augenzeugen sind solche Ufo-Begegnungen oft ein Schock. Vor allem für jene, die vorher an so etwas nicht glaubten. Doch wieso lässt eine außerirdische Intelligenz, sofern sie hinter dem Ufo-Phänomen steckt, überhaupt zu, dass man sie sehen kann? Die absurden Flugmanöver, das plötzliche Auftauchen – passiert das mit Absicht? Wieso wollen sie nicht unerkannt bleiben? Gerritzen hält es für wahrscheinlich, dass das für die Gegenseite nicht relevant ist.
„Viele Sichtungen sind komplett außerhalb unseres irdischen Erfahrungshorizontes. Wenn es beispielsweise eine technisch uns sehr weit überlegende künstliche Intelligenz ist, die diese Objekte steuert, dann müsste es ihr völlig egal sein, ob eine niedere Spezies wie der Mensch das Objekt sieht. Wenn es außerirdisch ist, dann schert es sich überhaupt nicht darum, was wir davon halten oder ob wir interagieren wollen, sondern macht und operiert einfach. Das hat Anleihen von KI-Automatismen, von Wenn-Dann-Schleifen,”
Es könnte „ständige Überwachung unseres technologischen Standes“ sein
Vielleicht verstehen uns die Aliens schlicht auch nicht ganz. Gerritzen vergleicht es mit unseren Beobachtungen von Ameisen: “Wir wissen, dass Ameisen über Duftstoffe kommunizieren, doch das komplexe Durcheinander in einem Ameisenhaufen können wir immer noch nicht voll durchdringen“, selbst mit unserem überlegenen Intellekt als Menschen.“ Auch nicht mit unserem überlegenden Intellekt.
„Die Ufos am Himmel sind an sich schon eine Kommunikation. Aber die Kommunikation ist ganz klar, wenn es außerirdisch ist: Sie erscheinen nur und verschwinden wieder. Das sieht nicht so aus, als ob sie den Kontakt zu uns suchen.“
Sofern wirklich Außerirdische die Objekte steuern, geht Gerritzen von einer „ständigen Überwachung unseres technologischen Standes“ aus. Die dokumentierten Vorfälle über Nuklearanlagen erscheinen ihm als militärische Aufklärungsmissionen. Als wolle man erforschen, zu was wir Menschen technisch in der Lage sind. „Das ist eine sehr beunruhigende Erkenntnis“, findet der Buchautor.
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Doch Gerritzen, der sich immer einen skeptischen Blick bewahrt, schränkt auch wieder ein: „Die dokumentierten Fälle sind alle anekdotischer Natur.“ Was fehlt sind flächendeckende empirische Daten. So setzt er Hoffnungen in das Galileo-Projekt von Harvard-Professor Avi Loeb. Dabei wird eine systematische Überwachung des Luftraums mit hochauflösenden Kameras angestrebt, um endlich eindeutige Beweise zu liefern.