Er starb den „Soldatentod“: In einem bewegenden Beitrag im Netz trauert ein hoher Bundeswehr-Offizier um einen gefallenen ukrainischen Kameraden. Derweil scheint Putin den Gashahn wieder aufzudrehen! Am Donnerstag soll wieder Gas aus Russland in Deutschland ankommen.
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15.05 Uhr: Gas-Notstand abgewendet? Putin wird liefern – aber mit Einschränkung
Nach ersten Andeutungen von Kremlchef Putin verdichten sich die Anzeichen, dass am Donnerstag wieder Gas durch die Pipeline Nord Stream 1 fließt.
Nach dem Ende einer mehrtägigen Routinewartung sind für Donnerstag Gaslieferungen durch die Pipeline angekündigt. Das geht aus vorläufigen Daten des Netzbetreibers Gascade vom Mittwochnachmittag hervor. Gascade betreibt die beiden Empfangspunkte von Nord Stream 1 im vorpommerschen Lubmin. Für beide Punkte sind laut Gascade-Website Gaslieferungen vorgemerkt. Damit scheint es nun offiziell zu sein, dass Russland wieder Gas durch die Leitung schickt.
Schon in der Nacht zum Mittwoch hatte Putin die Wiederaufnahme der Gas-Lieferungen nach der Wartung angedeutet. „Gazprom erfüllt seine Verpflichtungen, hat sie stets erfüllt und ist gewillt, weiterhin alle seine Verpflichtungen zu erfüllen“, zitierte ihn die russische Agentur Interfax.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters jedoch berichtet, plant Moskau laut einem Insider aber nur 40 Prozent der möglichen Gasmenge durch die Pipeline zu schicken. Das wäre das selbe Niveau wie vor den Wartungsarbeiten. Diese Menge würde allerdings laut Einschätzungen im Kanzleramt ausreichen, um ohne Gas-Notstand in Deutschland durch den Winter zu kommen und die Versorgung sicherzustellen.
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Russland wartet angeblich noch auf eine Siemens-Turbine, die über Kanada und Deutschland eintreffen soll. Sie gilt als Vorwand für die eingeschränkte Liefermenge. Wo sich diese Turbine aktuell befindet, ist unklar. Putin hatte derweil auf die Pipeline Nord Stream 2 verwiesen, durch die man alternativ Gas schicken könnte. Das gilt jedoch als politische Provokation, auf die sich die Bundesregierung kaum einlassen wird.
8.40 Uhr: Bundeswehr-Offizier trauert um ukrainischen Kameraden – „Fiel an vorderster Front“
Die Kämpfe im Osten der Ukraine fordern täglich einen hohen Blutzoll. Nun sorgt ein Bundeswehr-Offizier mit einem emotionalen Kondolenzbeitrag auf Twitter für Aufmerksamkeit. Oberst Dr. Ferdi Akaltin aus Essen trauert um einen ukrainischen Kameraden.
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Der Kommandeur des Zentrums Operative Kommunikation der Bundeswehr erhielt jüngst die „die traurige Nachricht, dass ein langjähriger Kamerad, Oberst Vasyl Pichnenko, (…) an der Spitze seine Bataillons kämpfend den Soldatentod gefunden hat“. Die beiden Offiziere kannten sich durch einen NATO-Einsatz von Akaltin.
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Oberst Akaltin berichtet weiter, dass Pichnenko bereits bei den ukrainisch-russischen Kampfhandlungen 2014 schwer verwundet wurde, sich aber gleich wieder freiwillig zum Fronteinsatz meldete, als Russland im Februar 2022 das Land überfiel. Er habe daraufhin das Kommando über eine Infanterieverband übernommen.
Der Ukrainer sei „in Erfüllung seines Eides an vorderster Front“ gefallen. Er sei ein „großartiger Kamerad und Soldat“ gewesen – und ein „Vorbild für uns alle“. Pichnenko hinterlasse eine Frau und zwei kleine Kinder.
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Der Twitter-Beitrag von Akaltin löst viel Mitgefühl auf Twitter aus. Der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete und Verteidigungsexperte Fritz Felgentreu hat ihn beispielsweise ebenfalls geteilt und kommentiert: „Ein schöner Nachruf auf einen guten Kameraden“.
8.15 Uhr: Putin warnt Europa vor weniger Gaslieferungen – und spielt Karte Nord Stream 2
Kremlchef Wladimir Putin warnte Europa jetzt vor einem weiteren Absenken der russischen Gas-Lieferungen. Sollte sein Land eine in Kanada reparierte Turbine für die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 nicht zurückerhalten, drohe Ende Juli die tägliche Durchlasskapazität der Leitung nochmals deutlich zu fallen, so Putin laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. Er sprach von nur noch 33 Millionen Kubikmeter pro Tag
Sollte Russland die reparierte Turbine nicht zurückerhalten, drohe Ende Juli wegen der notwendigen Reparatur eines „weiteren Aggregats“ die tägliche Durchlasskapazität der Pipeline noch weiter zu fallen auf 33 Millionen Kubikmeter pro Tag, sagte Putin nun laut Tass. Zuletzt lieferte Russland etwa doppelt so viel Gas. Die vertraglich festgelegte Maximalmenge beläuft sich dagegen auf 109,5 Millionen Kubikmeter täglich.
Putin verwies auf Nord Stream 2 als Alternative – die Trasse, die von der Bundesregierung gestoppt wurde. Diese Pipeline könne man in Betrieb nehmen, so Putin.