Ukraine-Botschafter Andrij Melnyk machte seit Beginn des Ukraine-Kriegs immer wieder mit emotionalen und ungeschönten Aussagen Schlagzeilen.
Vor allem mit Kritik sparte Melnyk dabei nicht. Wegen eines ausbleibenden Importstopps für russische Energieträger kritisiert er die Bundesregierung seit Wochen scharf und wirft ihr vor, den Krieg in der Ukraine mitzufinanzieren.
Doch auch andere Konzerne, die weiter Geschäfte mit Russland machen, nimmt Melnyk ins Visier – wie beispielsweise Ritter Sport.
Ukraine-Krieg: Makabere Protest-Aktion gegen Ritter Sport
Auf Twitter retweetete Melnyk einen Beitrag des Accounts „@BlancoWeiss“, der sich „Ritter_Sport_Deutschland“ nennt. Dabei handelt es sich jedoch nicht um den offiziellen Twitter-Auftritt des Schokoladen-Herstellers – dieser ist unter dem Usernamen „@RITTER_SPORT_DE“ zu finden.
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Weil Ritter Sport ankündigte, auch weiterhin Schokolade nach Russland liefern zu wollen, reagierte der Satire-Account von „@BlancoWeiss“ mit einer makaberen Bildmontage. Sie zeigt eine Schokoladenpackung in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb – darauf zu sehen sind jedoch blutende Vanillekipferl und Schokostückchen, sowie die Bezeichungen „Kriegs-Edition“ oder „Ukrainisches Blut“.
Dazu wird der bekannte Werbeslogan von Ritter Sport umgemünzt: „Quadratisch. Praktisch. Blut.“
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Ukraine-Krieg: Andrij Melnyk teilt Tweet mit blutiger Ritter-Sport-Sorte
Eine deutliche Sprache – die auch Botschafter Andrij Melnyk versteht und offenbar befürwortet. Daher teilte er den Beitrag von @BlancoWeiss auch auf seinem eigenen Twitter-Account.
Dazu schreibt Melnyk: „Quadratisch. Praktisch. Blut. Trotz der russischen Aggression gegen die Ukraine bleibt Ritter Sport in Russland. Viel Glück noch“.
Ukraine-Krieg: Emotionale Diskussion in den Kommentaren
Wenig überraschend polarisiert Melnyk mit diesem Twitter-Post einmal mehr. In den Kommentaren entstehen entsprechend zwei Fronten.
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Die einen sind empört und rufen zum Boykott von Ritter Sport auf – wobei nicht alle verstanden haben, dass es sich um eine satirische Bildmontage handelt. Einige kritisieren fälschlicherweise sogar direkt die Marketing-Abteilung des Herstellers wegen der „kranken Edition“.
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Andere wiederrum ärgern sich über Melnyk und werfen ihm vor, eine „Hetzjagd“ zu betreiben. (at)