Der Krieg in der Ukraine treibt viele Menschen aus ihrem geliebten Heimatland – doch Girikumar Patil gehört nicht dazu.
Er will trotz Ukraine-Krieg nicht fliehen. Der Grund dafür sind seine zwei „Kinder“ – bei denen es sich jedoch nicht um Menschen handelt.
Ukraine-Krieg: Mann will nicht aus Land fliehen
Patil kam vor 15 Jahren aus Indien in die Ukraine, um sein Medizinstudium dort abzuschließen. Als Ausländer ist er von der Pflicht ausgenommen, während des Krieges in der Ukraine zu bleiben, um im Notfall zu kämpfen – dennoch hat der 40-Jährige das Land nicht verlassen. Was ihn noch hier hält, sind seine zwei Raubkatzen – der Leopard-Jaguar-Mischling Yasha (20 Monate) und die Panther Sabrina (sechs Monate).
Schon vor Kriegsbeginn dokumentierte Patil den Alltag mit Yasha und Sabrina auf insgesamt vier YouTube-Kanälen, die zum Teil über 16 Millionen Aufrufe erreicht haben. In der Ukraine ist es mit einem bestimmten Behördennachweis erlaubt, Wildtiere zu halten. Patil lebt mit seinen Raubkatzen in einem zweistöckigen Haus mit sechs Zimmern, inklusive einem 200-Quadratmeter-Gehege.
Ukraine-Krieg: „Werde bis zum letzten Atemzug bei ihnen bleiben“
Wenn morgens um 8 Uhr die Ausgangssperre aufgehoben wird, begibt sich Patil in die Nachbardörfer, um die täglich benötigten fünf Kilo Fleisch für seine „Kinder“ zu kaufen. „Ich bin Arzt und habe vier YouTube-Kanäle. Dennoch gebe ich all mein Einkommen für sie aus“, erklärt er. „Ich habe meine Wertgegenstände, z.B meine Autos, verkauft, nur damit die zwei versorgt werden können.“
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Dass es in der Ukraine gefährlich sei, wisse er selbst: „Wir sind umzingelt von Russen und es wird immer unsicherer. Aber ich werde bis zu meinem letzten Atemzug bei den beiden bleiben.“ Er könne nicht ohne sie leben – und sie nicht ohne ihn.
Ukraine-Krieg: Evakuierung nach Indien kommt nicht in Frage
Komplett ohne Fluchtplan ist Patil jedoch nicht. Wie „Vice“ berichtet, hat er die indische Regierung bereits um eine Evakuierung gebeten – allerdings nur für sich und seine Katzen. In Indien dürfen große Raubkatzen jedoch nur in Zoos gehalten werden. Und der nächste wäre hunderte Meilen von Patils Zuhause entfernt.
„Wenn die indische Regierung sie in einen Zoo steckt, warum soll ich dann dort hingehen?“, sagt er. „Ich kann im Moment nirgendwo anders sein als hier, und ohne sie will ich auch gar nicht irgendwo anders sein.“ (at)