Der Ukraine-Krieg hat längst Auswirkungen auf Menschen in Deutschland…
Vor wenigen Tagen hat Russlands Präsident Wladimir Putin den Einmarschbefehl gegeben, russische Truppen haben die Ukraine angegriffen und militärisch in die Zange genommen. Für zahlreiche Menschen ist die völlige Eskalation im Ukraine-Krieg ein Schock. Auch für Roman (22), der nur deshalb in Deutschland ist, weil er seine Schwester in Mainz besuchen wollte.
Der Software-Entwickler aus Kiew hatte eigentlich vor, zurück in seine Heimat zu fliegen – doch just am Tag seines geplanten Rückflugs hat die russische Invasion gegen sein Heimatland begonnen. Jetzt steckt Roman wegen Putins Truppen in Deutschland fest!
Ukraine-Krieg: Mann besucht Schwester in Deutschland – und steckt wegen Russen-Invasion hier fest!
Der junge Mann kommt ursprünglich aus einer kleinen Stadt im Süden der Ukraine, hat aber zuletzt in der ukrainischen Hauptstadt studiert und gearbeitet. Dass er ausgerechnet jetzt in Deutschland ist, womöglich zu seinem Glück, ist reiner Zufall. Roman gegenüber dieser Redaktion: „Meine Schwester ist kürzlich von Essen nach Mainz gezogen, sie arbeitet noch bei einem Energieversorger in Essen. Ich habe sie hier besucht. Eigentlich wollte ich mit dem Flieger zurück nach Kiew.“
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Die wichtigsten Nachrichten zum Ukraine-Krieg im Überblick:
- Präsident Putin hat die autonomen, pro-russischen sogenannten „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk anerkannt
- Kurz darauf entsandte er „Friedenstruppen“ in die Region Donbass
- Putin-Sprecher verkündet, dass man eine Invasion der gesamten Ukraine plane
- Putin stellte drei Forderungen, u.a. die Anerkennung der Krim als russisches Staatsgebiet und dass die Ukraine niemals Nato-Mitglied werde
- die USA und die EU verurteilen einheitlich das Vorgehen der Russen als völkerrechtswidrig und antwortet mit harten Sanktionen
- Pipeline-Projekt Nord Stream 2 wurde nun gestoppt
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Doch der historische Tag der Russen-Invasion sollte sein Leben auf den Kopf stellen. Roman weiter: „Wir sind alle schockiert, können es nicht fassen. Ich bin morgens von der Nachricht wach geworden, dass Russland mein Heimatland bombardiert und angreift. Mein Flug ist gestrichen worden.“ Kein Rückflug, keine schnelle Rückkehr in seine Heimat, kein Wissen darüber, wie die Lage vor Ort ist. Stattdessen immer wieder das Bangen um seine Freunde und Familie, die sich in Kellern, Bunkern oder U-Bahnstationen vor russischen Bomben und Raketen schützen müssen.
Ukraine-Krieg: Lage vor Ort chaotisch – „Habe von meinem Cousin nichts mehr gehört“
Die Situation vor Ort sei chaotisch, so Roman. Der IT-Fachmann zu dieser Redaktion: „Meine Großeltern leben drei Autostunden von Odessa entfernt. Sie sind alt und wollen nicht mehr das Land verlassen. Sie haben morgens Proviant gekauft, doch die Supermärkte sind schon halbleer, die Preise haben sich verdoppelt. Die Bankautomaten sind nur noch begrenzt mit Geld gefüllt.“
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Ukraine und Russland im Vergleich:
- Die Ukraine hat rund 41,8 Millionen Einwohner und eine Fläche von 576.800 Quadratkilometern (jeweils abzüglich der von Russland annektierten Krim)
- Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 155 Milliarden US-Dollar lag die Ukraine im Jahr 2020 auf Platz 58 der Welt
- Die Russische Föderation hat eine Bevölkerungszahl von rund 146,8 Millionen sowie eine Fläche von 17.102.344 Quadratkilometern (jeweils mit der annektierten Krim)
- Das Bruttoinlandsprodukt lag 2019 bei 1.702 Milliarden US-Dollar und damit auf Platz 11 aller Länder weltweit
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Vor allem bange er um seinen Cousin und dessen Familie, die in Richtung Westen fliehen, in die Sicherheit Polens und damit der EU. Roman: „Von meinem Cousin habe ich seit dem Morgen nichts mehr gehört. Auch von meinem Onkel nicht. Er hat uns ein Foto von der Front geschickt, mit Waffe und in voller Uniform.“ Ob sie noch leben? Roman weiß es nicht, sagt: „Alle sind nervös, aber versuchen, nicht in Panik zu verfallen.“
Appell an Deutsche: „Ukraine-Krieg geht ganz Europa an“
Noch weiß er nicht, wie es mit ihm selbst weitergeht. Eigentlich habe er nicht vor, in Deutschland zu bleiben. Doch die Umstände lassen ihm vorerst keine andere Wahl. Roman: „Es gibt aktuell keinen Weg zurück, es gibt keine Flüge in die Ukraine. Ich habe als Software-Entwickler gearbeitet und suche nun nach einer Möglichkeit, in Deutschland zu bleiben und hier zu arbeiten. Auch zu einem Traineeship oder ein Praktikum wäre ich bereit.“
Sein Blick geht ins Leere, seine Gedanken sind in der Ukraine. Dann schaut er wieder ernst, sagt mit fester Stimme: „Europa darf nicht den gleichen Fehler wie in Jugoslawien machen und zu lange wegschauen. Europa darf nicht vergessen: Geht die Ukraine verloren, stehen unberechenbare Putin-treue Kriminelle direkt an der EU-Außengrenze. Dieser Krieg geht ganz Europa an.“
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Es bleibt zu hoffen, dass der Krieg und damit das Leid von Millionen Menschen ein schnelles Ende findet…