Unfassbare Bilder aus dem Ukraine-Krieg werden über die sozialen Medien immer wieder geteilt. So auch von unbewaffneten Zivilisten, die sich gegen russische Konvois stellen und ihnen den Weg versperren.
Die russischen Truppen stoßen im Ukraine-Krieg Augenzeugenberichten zufolge in der Ukraine vielerorts auf friedlichen Widerstand der Zivilbevölkerung.
Zivilisten stellen sich im Ukraine-Krieg unbewaffnet russischen Truppen entgegen
In der südukrainischen Stadt Melitopol im Gebiet Saporischschja formierte sich ein Protestzug gegen die Angreifer, wie am Mittwoch veröffentlichte Videos in sozialen Netzwerken nahelegten.
Aus anderen Städten der Region gab es ähnliche Berichte, etwa aus Berdjansk und Dniprorudne. Die Zivilisten hielten ukrainische Fahnen hoch und forderten in Sprechchören: „Haut ab!“
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Ukrainer versuchen mit bloßen Händen Militärfahrzeuge zum Umkehren zu bewegen
Bei Enerhodar verweigerten Hunderte Menschen den anrückenden Truppen den Vormarsch auf das Atomkraftwerk Saporischschja. Nach Gesprächen an einem von Bürgerinnen und Bürgern errichteten Kontrollpunkt zogen sich die Russen zu Beratungen zurück, wie die Agentur Unian unter Berufung auf den Bürgermeister von Enerhodar meldete. In einigen Videos war zu sehen, wie sich Zivilisten mit bloßen Händen gegen russische Militärfahrzeuge stemmten und die Besatzungen zur Heimkehr nach Russland aufforderten. Ein deutscher Journalist sagt dazu bei Twitter: „Der Mut dieser Menschen ist nicht in Worte zu fassen.“
Die russischen Truppen wirken auf den Bildern hilflos, ein Soldat schießt in die Luft, um die Zivilisten von der Straße zu vertreiben. Das scheint die Menge noch mehr zu motivieren, die Menschen positionieren sich geschlossen gegen vorrückende und laut hupende Militärfahrzeuge und versuchen sie zurückzuschieben.
Auch in der Ostukraine kam es zu Protesten, etwa in Starobilsk im Gebiet Luhansk.
In Odessa wollen Bürger ebenfalls ihre Stadt verteidigen
In der südwestukrainischen Großstadt Odessa kündigte Bürgermeister Hennadij Truchanow ebenfalls Widerstand an. „Wir sind bereit, Odessa zu verteidigen. Wir werden niemandem erlauben, uns gefangen zu nehmen! Wir haben die russischen Streitkräfte nicht hierher gerufen und nicht auf sie gewartet. Wir betrachten dies als einen verräterischen Angriff auf unsere Stadt“, sagte Truchanow örtlichen Medien zufolge. (fb mit dpa)