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Ukraine-Krieg: ZDF-Team überlebt russischen Raketenangriff nur knapp

Schock für ZDF-Reporterin Alica Jung und ihr Team kurz vor Silvester: Sie wurden Opfer des russischen Terrors in der Ukraine.

Das zerstörte Hotel in Charkiw und die ZDF-Reporterin Alica Jung
© IMAGO / Ukrinform, ZDF (Fotomontage)

Ukraine-Krieg: Nach 1991 nahm das Unheil seinen Lauf - die Chronologie

Seit dem Angriff Russlands auf sein Nachbarland bestimmt der Ukraine-Krieg das weltpolitische Geschehen. Wir erklären dir, wie sich der Konflikt entwickelt hat.

Ein ZDF-Team geriet kurz vor dem Jahreswechsel im Ukraine-Krieg in Lebensgefahr. Nun meldet sich die dazugehörige Reporterin Alica Jung und berichtet über den Vorfall.

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Sie hielt sich mit ihren Kollegen am Samstagabend (30. Dezember) in einem Hotel in Charkiw auf, als dieses plötzlich von einer russischen Rakete getroffen wurde.

ZDF-Reporterin erlebt Raketenangriff: „Russland führt auch Krieg gegen Zivilisten“

„Einen Tag später noch immer genauso unglaublich“, zeigt sich Jung auf X (früher Twitter) nach dem unvorhergesehenen Angriff verständlicherweise mitgenommen. Weiter schreibt die Kriegsreporterin: „Seit fast zwei Jahren berichten wir über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine: was es für die Menschen bedeutet, mit der Angst zu leben, irgendwo zuhause im Bett oder auf dem Weg zur Arbeit angegriffen zu werden – am Samstag trifft es diesmal auch uns.“

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Der Beschuss ereignete sich am Samstag in der ostukrainischen Stadt Charkiw. Jung war im fünften Stock des Kharkiv Palace Hotels, als es zum Einschlag der Rakete kam. Die Lobby des Hotels verwandelt sich in eine einzige Trümmerlandschaft. Die Übersetzerin des Teams befand sich zum Zeitpunkt des Angriffs genau dort und wurde schwer verletzt. Doch „wie durch ein Wunder“, so die Reporterin, hat das ganze Team überlebt.

Für die ZDF-Journalistin ist nach diesem schockierenden Vorfall mehr denn je klar: „Es gibt keinen sicheren Ort in der Ukraine.“ Es ist auch nicht das erste Hotel, das ins Visier der Russen geriet. „Ein weiteres Mal zeigt sich: Russland führt auch einen Krieg gegen Zivilisten“, klagt die Journalistin den Kreml an.

Viele Kampfdrohen über der Ukraine in der Silvesternacht

Auch in der Silvesternacht ging der Terror durch Putin weiter! Russland hat die Ukraine laut Kiewer Angaben mit einer Rekordzahl von 90 Kampfdrohnen beschossen. Landesweit hätten davon 87 abgewehrt werden können, teilte der ukrainische Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk am Montagmorgen auf Telegram mit.

In der Schwarzmeerregion Odessa im Süden wurde bei einen Angriff auf ein Wohngebiet mindestens ein Mensch getötet. In Lwiw im Westen des Landes soll ein Museum zerstört worden sein. Laut der ukrainischen Luftwaffe griff die russische Armee zudem die Regionen Cherson, Saporischschja und Charkiw mit Raketen an.

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Präsident Selenskyj dankt Soldate: „Ihr haltet das Böse zurück“

In seiner Silvesteransprache forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Landsleute auf, das neue Jahr nach eigenen Vorstellungen zu gestalten und dabei die Zukunft ihrer Heimat nicht aus den Augen zu verlieren. „Wir Ukrainer wissen besser als jeder andere, dass ein besseres Morgen nicht von selbst kommt, denn wir verteidigen jedes unserer Morgen mit unseren eigenen Händen“, sagte er am Sonntagabend in seiner Videoansprache auf Telegram, bei der auch seine Frau Olena an seiner Seite auftrat.


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„Die Ukraine lebt, die Ukraine ist lebendig, die Ukraine kämpft und kämpft“, so Selenskyj in einer später verbreiteten Ansprache. Dass die Ukraine existiere, sei kein Neujahrswunder. „Es ist kein Märchen, keine Magie, sondern der Verdienst eines jeden von Ihnen.“ Zugleich dankte er den Soldaten für ihren Einsatz: „Ihr haltet das Böse zurück, das noch größer geworden ist.“