Es ist eine beliebte Form des politischen Dialogs: das Townhall-Format. Am 04. September stellte sich der Bundeskanzler Olaf Scholz seinen Bürgern. Eine Frau hat eine persönliche Frage an ihn.
Auch lesenswert: ++Das mächtigste Mädchen der Welt – die Diktatorentochter Nordkoreas++
Sie stellt sich als Monika Rühl vor. Im Bürgergespräch von Olaf Scholz (SPD) beschäftigt sie besonders ein Thema.
Olaf Scholz im Kreuzverhör
„Ein Bundeskanzler ist ja auch nur ein Mensch“, beginnt sie. „Mich würde da interessieren“, mit Blick über die Landesgrenzen hinaus, „ob Sie noch gut schlafen können angesichts der Tatsache, dass Deutschland dabei hinterherhinkt, die Wünsche und Erfordernisse aus der Ukraine zu erfüllen.“
Scholz nickt, während er der Frau zuhört. Dann antwortet er: „Ich habe eine Natur, die es mir ermöglicht, das, was ich gerade tue, hinzukriegen“. Er fährt fort: „Aber es geht ja nicht um mich, sondern um die Sache, nach der Sie fragen“. Über die Situation in der Ukraine sagt er: „Deutschland ist der größte Unterstützer der Ukraine in Europa, der zweitgrößte in der Welt. Auch wenn es um militärische Waffenlieferungen geht.“
Auch interessant: ++Klimakrise noch weitaus dramatischer? Forscher aus Niederlande warnen: Anstieg bis zu 14 Grad weltweit++
Scholz sieht ein Problem in der deutschen Debatte, „dass das manchen gar nicht aufgefallen ist, wie viel wir tun“. In diesem Moment ruft ein Zuschauer rein: „Zu viel!“ Scholz wendet sich ihm zu und fährt fort: „Und andere finden, dass wir zu viel tun“. Der Bundeskanzler fährt fort: „Meine These ist: Das war ein Problem. Dass die sehr besonnene Politik, die ich verfolgt habe, von einigen kritisiert wurde als zu zögerlich.“
Schlaflose Nächte wegen der Ukraine?
Dabei habe er nur dafür gesorgt, dass die Rahmenbedingungen eingehalten werden. „Die bedeuten: nie alleine handeln, immer abgestimmt mit Verbündeten, insbesondere dem wichtigsten. Nie eine Entscheidung treffen, die die Gefahr vergrößert, dass der Krieg zwischen Russland und der Ukraine (…) eskaliert zu einem Krieg zwischen Russland und der NATO.“ Das sei seine Verantwortung als Bundeskanzler.
„In Zeiten wie diesen, wo so dicht bei uns ein so schlimmer Krieg stattfindet, muss man dann auch die Kraft haben, zu sagen: Ich tue das, was ich richtig finde, und lasse mich nicht bedrängen.“
Mehr interessante Artikel zu Scholz und seiner Ampel-Regierung:
Er werde nicht nur wegen einer Pressekonferenz am nächsten Morgen eine Entscheidung treffen. „Das wäre unverantwortlich.“