Einerseits scheint die Wahl gelaufen zu sein, andererseits gibt es da diese große Unbekannte. Der neue ARD-„Deutschlandtrend“ kurz vor der Bundestagswahl hat es in sich! Großer Gewinner ist Friedrich Merz, denn CDU/CSU klettern auf 32 Prozent. Auch die Linke setzt ihren Aufwärtstrend fort: 6 Prozent!
Verlierer sind Olaf Scholz und die SPD – es geht runter auf 14 Prozent, gleichauf mit den Grünen. Doch das Erste warnt davor, der eigenen Umfrage zu viel Bedeutung zu geben.
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Wieso es diese Einordnung braucht – und was die große Unbekannte in der neuen ARD-Umfrage ist. Wir klären dich auf!
31 Prozent sind die große Unbekannte bei ARD-Umfrage
Im Konrad-Adenauer-Haus wird man sich über die frischen Zahlen von Infratest dimap für den „Deutschlandtrend“ freuen. Der Wahlsieg ist praktisch unter Dach und Fach. Möglicherweise werden es doch mehr als 30 Prozent. Es würde laut diesen Zahlen sogar für ein Zweierbündnis mit der SPD oder den Grünen reichen für die Union.
Doch dann gibt es da diese 31 Prozent. Fast ein Drittel der Wähler ist auch wenige Tage vor der Wahl noch unentschlossen, wen und ob sie wählen werden. Demnach haben zwar 13 Prozent eine Partei bei der Erhebung genannt – sie sind aber noch nicht final festgelegt. Weitere 18 Prozent sind gänzlich unentschlossen oder könnten gar nicht zur Wahl gehen. 69 Prozent dagegen sind fest entschlossen und haben sich eine bestimmte Partei ausgewählt vor der Bundestagswahl.
Ähnlich sieht das auch in der neuen ZDF-Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen (14. Februar) aus. Demnach geben 28 Prozent der Befragten an, dass ihre Walentscheidung noch nicht sicher ist, 72 Prozent haben sich mittlerweile entschieden (+7 Prozent im Vergleich zur Vorwoche).
Bundestagswahl: Kleinparteien werden Risiko für Merz
Zwar ist es ziemlich unrealistisch, dass die Union noch von Platz 1 stürzen könnte, doch das Abschneiden der kleinen Parteien könnte für Friedrich Merz gefährlich werden. In der ARD-Umfrage wäre nur die Linkspartei wieder im Parlament vertreten. Doch was ist, wenn es das BSW (4,5 Prozent) und die FDP (4 Prozent) auch noch schaffen?
Es ist höchst realistisch, dass Merz dann zu einem Dreierbündnis gezwungen wäre – möglicherweise sogar mit zwei Mitte-Links-Parteien, also einer Kenia-Koalition mit SPD und Grünen. Die Alternative wäre nur eine Minderheitsregierung. Die konservative Agenda von Friedrich Merz wäre so kaum oder nur in Teilen umsetzbar, ein Politikwechsel in seinem Sinne bliebe aus.
„Keine Vorhersage des Wahlergebnisses“
Die ARD weist daher darauf hin, dass der „Deutschlandtrend“ vom 13. Februar „keine Vorhersage des Wahlergebnisses“ am 23. Februar sein kann und auch nicht so verstanden werden sollte. Die meisten Befragten hätten ihre Stimme noch nicht abgegeben und so bilden die Zahlen nur die „aktuelle politische Stimmung ab“ – Wahlabsichten könnten sich noch verändern.
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Fraglich ist auch, wie sich möglicherweise der Anschlag in München auf das Wahlverhalten auswirken wird.