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US-Wahl: Diese zwei Nato-Länder suchen schon jetzt Kontakt zu Trump!

In Europa ist die Sorge vor einer erneuten Präsidentschaft Donald Trumps groß. Dabei suchen zwei Nato-Länder schon jetzt Kontakt zu Trump.

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Reden wir drüber: Ist Donald Trump zu alt für eine mögliche Präsidentschaft?

In der Nato wächst die Sorge vor einer erneuten Präsidentschaft von Donald Trump. Denn bereits während seiner Präsidentschaft drohte er immer wieder, aus der Nato auszutreten. Während viele Europäer und das Bündnis selbst versuchen, sich abzusichern, verfolgen zwei Hauptstädte offenbar einen anderen Ansatz: Sie intensivieren ihre Kontakte zum ehemaligen US-Präsidenten.

Ein genauerer Blick zeigt, dass dahinter eigennützige Motive stehen.

Spannungen zwischen Erdogan und Trump

Im Oktober 2019 schrieb Trump einen ungewöhnlichen Brief an den türkischen Präsidenten Erdogan: „Seien Sie kein harter Kerl. Seien Sie kein Narr!“ Trump wollte Erdogan von einer Militäroffensive gegen kurdische Kräfte in Syrien abhalten und drohte mit Wirtschaftssanktionen.

++ Auch interessant: Donald Trump hat ein Problem: Auf einmal hat sich die Lage um 180 Grad gedreht ++

Erdogan zeigte sich jedoch unbeeindruckt und warf den Brief laut Medienberichten sogar in den Papierkorb. Dennoch zieht Erdogan heute einen Wahlsieg Trumps einer Präsidentschaft von Kamala Harris vor. Nach einer Analyse des Magazins „Politico“ ist Erdogan einer der wenigen NATO-Staatschefs, die auf Trump setzen – auch Ungarns Premier Viktor Orbán gehört dazu.

Eine besondere Beziehung

Harris hat in ihrer Rolle als Vizepräsidentin von Joe Biden nur wenig Erfahrung im Umgang mit schwierigen US-Verbündeten wie der Türkei oder Ungarn sammeln können. Sie hat weder Erdogan noch Orbán persönlich getroffen. Trump hingegen pflegte eine rege Kommunikation mit Erdogan. Laut „CNN“ telefonierte Trump häufiger mit Erdogan als mit anderen Staats- und Regierungschefs.

Die „Welt“ berichtet über eine diplomatischen Quelle, der zufolge der türkische Regierungsvertreter bereits im Austausch mit dem Trump-Wahlkampfteam sei!

Orbán und Trump

Auch Viktor Orbán setzt laut „CNN“ stark auf Trump. Nach dem NATO-Gipfel in Washington im Juli besuchte er Trump in Mar-a-Lago, um über „Frieden“ zu sprechen. Beide stehen der militärischen Unterstützung der Ukraine kritisch gegenüber und haben ähnliche Ansichten zur internationalen Politik. Orbáns Regierung erlaubt keine direkten Waffenlieferungen aus Ungarn und unterhält enge wirtschaftliche Beziehungen zu Russland.

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 unterzeichnete Budapest Lieferverträge mit Moskau und beantragte Ausnahmen von den Sanktionen gegen Russland. Außerdem beschloss Ungarn, Russen und Weißrussen die Einreise zu gestatten. Diese Politik brachte Orbán Kritik ein, und polnische Beamte forderten Ungarn sogar auf, aus der EU und der NATO auszutreten.

Für den in Europa weitgehend isolierten Orbán ist Trump daher ein idealer Verbündeter. Beide pflegen ein freundschaftliches Verhältnis und teilen ein ähnliches Weltbild. Während Trumps erster Amtszeit lobte er regelmäßig Orbáns autoritäre Politik. Beide Staatschefs sehen in Russland keine grundsätzliche Gefahr für die Sicherheitsordnung in Europa und setzen auf eine wirtschaftliche und teilweise auch politische Annäherung an Russland und China.



Neue transatlantische Beziehungen

Während Harris für traditionelle Partnerschaften und demokratische Werte steht, hat Trump gute Verbindungen zu autoritären Führern. Diese Kombination könnte die NATO und die transatlantische Gemeinschaft vor große Herausforderungen stellen.

Für die USA und ihre Verbündeten steht viel auf dem Spiel. Eine mögliche zweite Amtszeit Trumps könnte zu einer Verschärfung der Handelskonflikte mit China führen und die internationalen Beziehungen weiter belasten.