Der Wahlkampf vor der US-Wahl unterscheidet sich vor allem in einer Sache zu jenem in Deutschland: dem aggressiven Tenor. Die politischen Inhalte von Demokraten und Republikanern rücken bei Wahlkampfveranstaltungen regelmäßig in den Hintergrund, anstatt dessen wird auf den jeweiligen Konkurrenten losgegangen – gerne geht es dabei auch unter die Gürtellinie.
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Dass persönliche Anfeindungen in den USA eine derart große Rolle vor der US-Wahl einnehmen, hängt vor allem mit der faktischen Dezimierung auf ein Zwei-Parteien-System zusammen. In dessen Konsequenz gibt es nur einen direkten Konkurrenten, welchen man taktisch in die Bredouille bringen möchte. Das Politikfeld in Deutschland ist im direkten Vergleich deutlich vielfältiger, sodass ein Versteifen auf eine Person nicht möglich beziehungsweise nicht erfolgversprechend ist.
US-Wahl: Beleidigungen als traditionelles Mittel
Vor allem Donald Trump gilt als angriffslustig. Bei seinen Wahlkampfauftritten driftet er immer wieder ab und redet sich in Rage. Im Fokus stehen dabei die „schwarze Herkunft“ von Kamala Harris, ihre Politik als „linksradikaler Freak“ oder ihre „grundsätzliche Dummheit“. Besonders pikant ist der Vorwurf, dass ihre politische Laufbahn nur dank sexueller Praktiken den jetzigen Weg genommen hätte.
Zwar ist die diesjährige US-Wahl hinsichtlich der verbalen Ausfälle eher eine Einbahnstraße, da sich Kamala Harris (noch) nicht auf die Provokationen einlässt, doch auch die Demokraten können austeilen. So bezeichnete Joe Biden einen Trump-nahen Journalisten als „Son of a Bitch“, auch Barack Obama und John McCain gingen sich vor der US-Wahl 2008 mehrfach verbal an.
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Der erste dotierte verbale Ausfall geht zurück auf das Jahr 1800 – ausgehend von einem Demokraten. Thomas Jefferson, der der dritte Präsident der Vereinigten Staaten werden sollte, bezeichnete seinen Kontrahenten John Adams als einen „geschlechtslosen Charakter, der weder die Kraft und die Entschlossenheit eines Mannes noch die Güte und Sensibilität einer Frau“ aufweise.