Dieser Tage las ich den Artikel eines netten Kollegen: Es ging um Preisschilder in Supermärkten, die Mitarbeiter aus ihren Halterungen „friemeln“ müssen.
Ich war begeistert. Nicht über die Preisschilder. Nein, aber dass ein Kollegen in diesen Zeiten der Anglizismen und der von politischer Korrektheit diktierten Wortwahl den schönen alten Begriff „friemeln“ bemühte, rührte mich schon sehr.
So etwas traut sich heute längst nicht jeder. Wenn einer Mist baut, nennt man das lieber: eine qualitativ abweichende Leistung abliefern. Und der gute alte Hausmeister ist längst durch den „Facility-Manager“ ersetzt worden. Welch eine Verhunzung (!) der Sprache.
Nun also: friemeln. Laut Duden bedeutet das so viel wie: basteln, bosseln, fummeln, tüfteln. Auch das allesamt schöne Worte, die kaum noch benutzt werden.
Eine Gefahr besteht allerdings: „friemeln“ darf nicht mit „pfriemeln“ verwechselt werden. Das bedeutet laut Duden: „sich mit den Fingern nestelnd, pulend zu schaffen machen“. Indes: Das weiß noch jeder.