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Wagenknecht-Partei: Wer ist plötzlich der Millionär an ihrer Seite?

Sahra Wagenknecht gründet eine neue Partei – und mit dabei in der ersten Reihe ist ein bislang noch unbekannter Mann. Mehr zu ihm hier!

Wagenknecht gründet neue Partei.
© IMAGO/Funke Foto Services

Sahra Wagenknecht: Drei irre private Fakten über sie

Sahra Wagenknecht ist immer wieder in den Schlagzeilen. In diesem Video stellen wir dir drei private Fakten über sie vor.

Ein neuer Mann an der Seite von Sahra Wagenknecht. Während sie privat mit Ex-Finanzminister Oskar Lafontaine verheiratet sich, hat sie sich in der Politik überraschend einen frischen Verbündeten ins Boot geholt.

Dessen Biografie scheint auf den ersten Blick gar nicht zur Sozialistin Wagenknecht zu passen. Sein Lebensweg liest sich eher wie aus dem FDP-Milieu: Er ist ein Gründer, IT-Unternehmer und Millionär.

Wagenknecht gründet Partei – Millionär von Stunde eins an dabei

Wenn die Politikerin am Montagvormittag die Gründung des Vereins „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW) präsentiert, Vorläufer für ihre neue Partei, wird sie nicht alleine sein. Mit auf dem Podium in der Bundespressekonferenz werden vier weitere Personen sitzen. Darunter drei Gesichter, die schon in der Linkspartei Karriere machten: Die frühere Fraktionschefin Amira Mohamed Ali, der Bundestagsabgeordnete Christian Leye sowie der ehemalige Geschäftsführer der Linken in NRW, Lukas Schön. Daneben wird noch IT-Unternehmer Ralph Suikat Platz nehmen.

Wer ist dieser Ralph Suikat? Der Karlsruher (Jahrgang 1965) gründete vor 30 Jahren mit einem Geschäftspartner die STP-Unternehmsgruppe. Das ist eine IT-Firma, die sich auf Software für Kanzleien und für Insolvenzverwaltung spezialisiert hat.


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Im Jahr 2016 verkaufte Suikat seine Anteilne am Unternehmen, „aus persönlichen Gründen“, wie er auf seiner Internetseite mitteilt. Seitdem fördert er über seine 4L Vision GmbH andere Gründer. Er unterstützt Startups, die für einen „Paradigmenwechsel in unserer Wirtschafts- und Finanzordnung“ stehen, wie er mitteilt. Also jene, die nicht nur auf Gewinnmaximierung aus sind, sondern auch gesellschaftliche Ziele verfolgen.

Ein Reicher, der mehr besteuert werden will

Politisch trat Ralph Suikat vor allem als Unterzeichner eines offenen Briefes von 83 Millionären aus sieben Ländern in Erscheinung. Er war einer von fünf Deutschen, die das Schreiben 2020 unterschrieb. In diesem Brief forderten die Superreichen höhere Steuern für ihresgleichen. Das Bündnis nannte sich „Millionaires for Humanity“. Schon zuvor hatte Suikat einen ähnlichen Appell für eine Vermögensabgabe unterschrieben.

Hier dürfte er also auf Wellenlänge liegen mit Sahra Wagenknecht: Höhere Steuern für die da oben. Breitere Schultern sollen mehr tragen. Er ist offen für eine Vermögenssteuer, aber auch für höhere Erbschaftssteuern: „Immer wieder heißt es, dass wir in einer Leistungsgesellschaft leben. Erben aber ist keine eigene Leistung. Was also spricht dagegen, etwas an die Gemeinschaft zurückzugeben, die etwa durch Infrastruktur dazu beigetragen hat, dass dieses Vermögen angehäuft werden konnte“, so Suikat in einem Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ vor einigen Jahren.


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Neiddebatten-Argument prallt an Suikat ab

Wagenknecht könnte also mit dem Superreichen in ihrer Truppe von Umverteilern ein PR-Coup gelingen. Hier steht jemand, dem man keine Neiddebatte vorwerfen kann, weil er sich selbst schröpfen will. Es dürfte für die Gegner von Steuererhöhungen schwieriger werden, rhetorisch dagegen anzukommen. Inwiefern sich Suikat nun auch politisch in der ersten Reihe der neuen Wagenknecht-Partei engagieren möchte, dürfte sich am Montag abzeichnen.

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