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Wagenknecht und Promi-Unterstützer warnen vor Weltkrieg – sie vergessen wichtigen Punkt

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht und andere unterschrieben ein neues Manifest für ein Ende des Ukraine-Kriegs. Doch wichtige Faktoren fehlen.

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht und andere unterschreiben neuen Friedensappell.
© IMAGO / Mike Schmidt

Frieden mit Putin: Wann gibt es endlich Frieden in der Ukraine?

Immer wieder taucht die Behauptung auf, der Westen hätte einen ausgehandelten Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine verhindert. Stimmt das? Und wie realistisch ist ein Frieden zwischen den Kriegsparteien?

Im Februar 2023 demonstrierten sie gemeinsam, jetzt melden sich die Parteigründerin Sahra Wagenknecht und die Autorin Alice Schwarzer wieder mit eindringlichen Mahnungen. Doch ein wichtiger Punkt bleibt in dem Papier unerwähnt.

++ Dazu interessant: „Die gesetzliche Rente ist kaputt“, sagt Wagenknecht – aber eine Sache verschweigt sie uns ++

Wagenknecht: Neues Papier für Kriegsende

Knapp zwei Jahre nach ihrem „Manifest für Frieden“ startet Parteigründerin Sahra Wagenknecht mit der Autorin Alice Schwarzer und 36 Unterstützern einen neuen Appell für einen Waffenstillstand in der Ukraine. Der Aufruf mit dem Titel „Eine Minute vor Zwölf“ richtet sich „an die deutsche Politik“ und warnt vor „einem großen europäischen Krieg“.

„Wir befinden uns in der vielleicht gefährlichsten Phase dieses Krieges“, heißt es in dem Papier, das unter anderen der frühere Innenminister Otto Schily (SPD), die Schriftstellerin Juli Zeh, der Schauspieler Henry Hübchen und der Unternehmer Wolfgang Grupp unterzeichnet haben. Es gelte, „eine Katastrophe für unser Land“ abzuwenden. „Noch nie seit dem Ende des 2. Weltkriegs war die Gefahr eines Nuklearkriegs in Europa so groß wie jetzt“, heißt es darin. Zuerst hatte das Portal „t-online“ über das Papier von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht berichtet.

„Neue Eskalationsstufe“ durch Biden-Entscheidung

Das Wagenknecht-Papier weist den USA die Verantwortung für eine „neue Eskalationsstufe“ des Krieges zu, den Russland seit Februar 2022 gegen die Ukraine führt. Der scheidende US-Präsident Joe Biden habe der Ukraine Angriffe auf Russland mit von den USA gelieferten Raketen erlaubt. „Damit steigt das Risiko für ganz Europa extrem“, meinen die Unterzeichner.


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Aber in dem Papier von Wagenknecht und Schwarzer wird ein wichtiger Faktor nicht erwähnt, den die Ukraine und die westlichen Länder als Eskalation werten. Dazu gehören die jüngsten massiven Angriffe Russlands auf ukrainische Städte, Kraftwerke und andere Infrastruktur sowie die Einbeziehung nordkoreanischer Soldaten auf russischer Seite. Weder Russland noch die Ukraine sind derzeit zu einem Waffenstillstand bereit. (mit dpa)