Der Parteinachwuchs der in NRW mitregierenden FDP, die Jungliberalen (Julis), machen dem WDR schwere Vorwürfe wegen der Corona-Berichterstattung.
Der Sender wehrt sich auf Anfrage unserer Redaktion deutlich gegen diese Kritik.
WDR: Julis machen dem Sender schwere Vorwürfe bei Corona-Berichterstattung
„Der WDR ist in der Pflicht, viel besser für Impfungen zu werben“, so der Chef der NRW-Julis, Alexander Steffen. Die Jungliberalen werfen dem Westdeutschen Rundfunk vor, der „Verantwortung nicht ausreichend gerecht geworden“ zu sein und nicht ausführlich genug für Impfungen zu werben.
In einem Offenen Brief an den Intendanten des WDR, Tom Buhrow, fordern die Julis den Sender zu einer „offensiven Impfkampagne“ auf.
„Regelmäßig und täglich sollten zwischen und in Programmpunkten in Ihren vielfältigen TV-, Radio- und Social-Media-Kanälen Aufrufe und insbesondere eine hochwertige Aufarbeitung der Vorteile einer Impfung eingebaut werden“, verlangen die Liberalen.
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Mehr über den WDR:
- Der Westdeutsche Rundfunkt wurde 1956 gegründet.
- Er ist die größte Sendeanstalt der ARD.
- Der Hauptsitz des WDR ist in Köln.
- Seit 2013 ist der ehemalige Tagesthemen-Moderator Tom Buhrow Intendant des WDR.
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„Idealerweise sollte die Kampagne eine zielgruppengerechte Ansprache beinhalten und bekannte Vorurteile gegenüber der Corona-Impfung entkräften. Wir denken da insbesondere an beliebte Radiosender wie 1Live oder WDR2 und das Abendprogramm des TV-Senders WDR“, heißt es in dem Brief weiter.
In einer „Impf-Sondersendung“ mit Prominenten könnten außerdem Konzert- oder Sportkarten unter Impfwilligen verlost werden, schlagen die Julis vor.
WDR weist Kritik der Julis zurück: „In allen Programmen nahezu täglich Thema“
Beim WDR kann man diese Kritik nicht nachvollziehen. „In allen WDR-Programmen war das Impfen nahezu täglich Thema“, so Sendersprecherin Kristina Bausch. Das gelte sowohl für die Radiosendungen, als auch TV-Formate wie die „Aktuelle Stunde“, „Lokalzeit“, „Westpol“ oder „Kölner Treff“. Ebenso für Sendungen, die der WDR für die ARD produziert, wie „Hart aber fair“ oder das „ARD-Morgenmagazin“.
WDR-Redaktion Quarks habe ein breites Info-Angebot über Impfungen
„Insbesondere die WDR-Wissenschaftsredaktion Quarks sowie unsere Wirtschaftsredaktion berichten seit Verfügbarkeit der Impfstoffe kontinuierlich und ausführlich zu Fragen rund um die Corona-Impfung“, erklärt Bausch und zählt dann auf, wo die Inhalte gestreut werden.
„Mehrmals wöchentlich in der WDR 5 Radiosendung ‚Quarks‘ sowie im täglichen Podcast ‚Quarks Daily‘, in mehreren ausführlichen Erklärvideos auf Quarks-YouTube-Kanal, in ausführlichen und fortlaufend aktualisierten Dossiers auf der Website Quarks.de sowie durchgehend in Erklärgrafiken und Videos auf den Social-Media-Kanälen von Quarks“
Der Anspruch des WDR sei es , „ausgewogen und differenziert“ zu berichten und die Menschen über die Wirkung, den Nutzen und die Sinnhaftigkeit der Impfung aufzuklären. Man habe auch in Faktenchecks Falschbehauptungen über die Impfstoffe widerlegt.
Zudem macht die WDR-Sprecherin noch auf kommende Sondersendungen rund um Corona aufmerksam. So zeigt der Sender am 1. Dezember um 22.15 Uhr die Doku „Corona-Intensivstation Köln – Der Kampf ums Überleben“. Am 6. Dezember folgt dann in der ARD die vom WDR produzierte Reportage „Hirschhausen – Corona ohne Ende?“