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„Klartext“: Alice Weidel ganz verblüfft – „Zwei Jahre? Wow“

In der Sendung „Klartext“ wird Weidel mit einer Mitarbeiterin konfrontiert, dessen Asylantrag abgelehnt wurde.

Sprachkenntnisse hauen Alice Weidel von den Socken.
© ZDF

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Das ZDF hat die vier Spitzenkandidaten Scholz, Habeck, Weidel und Merz am Donnerstagabend (13. Februar) zum TV-Duell geladen. Die Kandidaten treten in 35-Minuten-Slots nacheinander an und stellen sich den Fragen der Zuschauer. Im Anschluss an die Vertreter der derzeitigen Minderheitsregierung stellt sich die Spitzenkandidaten der AfD dem Fragenhagel. Eine anwesende Mitarbeiterin aus dem Pflegesektor haut sie dabei von den Socken.

Im Publikum wartet Bodo de Vries sehnsüchtig darauf, Alice Weidel mit seinen Fragen konfrontieren zu können. Der Bielefelder leitet knapp 70 Pflegeeinrichtungen mit ungefähr 7.500 Mitarbeitern in Nordrhein-Westfalen. Begleitet wird er an diesem Abend von einer seiner Mitarbeiterinnen.

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Alice Weidel wegen Sprachkenntnissen aus dem Häuschen

Eine Dame aus Georgien, die schon wenige Sekunden später in den Fokus rücken soll. Die erste Frage im Rahmen des Pflege-Komplexes obliegt nämlich ihr. Der Asylantrag der Mitarbeiterin wurde abgelehnt, aktuell hat sie einen Duldungsstatus inne. „Ich komme aus Georgien, arbeite als Altenpflegerin in Deutschland und ich möchte in Deutschland bleiben und weiter arbeiten. Ich bezahle meine Wohnung und alles andere selbst. Meine Frage ist: Gibt mir Deutschland eine Chance?“, so die Frage in Richtung Alice Weidel.


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Die AfD-Kanzlerkandidatin antwortet zuerst mit einer Gegenfrage. „Wenn ich fragen darf, wie lange sind sie schon in Deutschland, dass sie so gut Deutsch können?“, so Weidel. „Zwei Jahre“, entgegnet die Mitarbeiterin. Eine Rückmeldung, die Weidel regelrecht von den Socken haut. „Zwei Jahre. Und sie sprechen so gut deutsch. Wow. Toll. Großartig!“

Während Weidel diese Worte über die Lippen gehen, lächelt sie charmant und signalisiert die pure Begeisterung. Diese Begeisterung versucht sie auch in der Antwort auf die Frage nach der Bleibeperspektive zu verkörpern.

„Wir müssen grundsätzlich unterscheiden zwischen Einwanderung in den Arbeitsmarkt und in das Asylsystem. Sie sind so qualifiziert, sie machen einen tollen Eindruck, sie sind ausgebildet, sie sprechen Deutsch, sie haben unsere Sprache gelernt. Nach unserem Ansatz wären sie herzlich willkommen. Sie hätte [bei uns] gar keinen Asylantrag stellen brauchen, sondern wäre bei uns einfach auf Jobsuche gegangen und wäre dann voll dabei gewesen“, so Weidel.

Bodo de Vries, Chef der betroffenen Frau, lässt sich von diesen Lobeshymnen jedoch nicht beeindrucken. „Frau Weidel, mir reichen ihre Antworten nicht. Und die Wertschätzung, die bei ihnen rüberkommt, das ist nicht das, was ich von ihrer Partei erlebe. Ich erlebe genau das Gegenteil von Wertschätzung“, so das eindeutige Urteil des Arbeitgebers.