Wladimir Putin führt nicht lediglich einen Krieg gegen die Ukraine, um ein großrussisches Reich wiederherzustellen. Er führt einen Krieg gegen den Westen. Das wurde einmal mehr in seiner Ansprache im russischen Staatsfernsehen am Mittwoch klar.

Seine Aussagen sollten die NATO und EU wachrütteln. Die verbohrte Weltsicht von Wladimir Putin zeigt auf, wie gefährlich die Lage noch werden kann.

Erste zentrale Aussage von Putin: Der Krieg wird bis zum bitteren Ende geführt

Wladimir Putin erklärte, dass die sogenannte „Sonderoperation zur Demilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine“ bis zum Ende durchgeführt werde. Sie entwickle sich erfolgreich, behauptete der Kreml-Herrscher. „Das derzeitige Format ist das einzig mögliche.“

Eine diplomatische Lösung, ein Waffenstillstand? Den wird es offenbar nicht geben, bevor Wladimir Putin militärisch seine Ziele erreicht hat. Diese Sätze bedeuten weitere Raketen und Bomben auf die Ukraine – mehr Leid, mehr Zerstörung, mehr Flüchtlinge, mehr Todesopfer!

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Das ist Wladimir Putin:

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Zweite zentrale Aussage: Der Westen will Russland vernichten

Weiter schürte Wladimir Putin das Feindbild des Westens. So behauptet der Russen-Präsident: „Die Ukraine hat mit Unterstützung westlicher Mächte eine Aggression gegen Russland geplant“. Nicht Moskau sei also der Aggressor, vielmehr habe man präventiv einen drohenden Angriff auf Russland unterbunden.

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Weiter ging seine Erzählung: Der Westen wolle Russland in Wirklichkeit „zerstückeln“, als starkes Land „abschaffen“ und in ein „schwaches, abhängiges Land“ verwandeln. Viele Länder hätten sich damit abgefunden, „ mit gebeugtem Rücken zu leben, aber Russland wird sich niemals in einem so erbärmlichen und gedemütigten Zustand befinden“, posaunte Putin in seiner TV-Ansprache.

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„Der Westen macht sich nicht einmal die Mühe zu verbergen, dass es sein Ziel ist, der gesamten russischen Wirtschaft und jedem einzelnen Russen zu schaden“, spielte Putin auf die Wirtschaftssanktionen an. Doch wenn der Westen glaube, dass Russland zusammenbrechen oder nachgeben würden, „dann kennen sie weder unsere Geschichte noch unser Volk“. Der „Plan eines ökonomischen Blitzkriegs gegen Russland“ sei nicht aufgegangen.

Wir gegen sie – Putin beschwört den Kampfeswillen seines Volkes, zeigt sich starrsinnig und malt das Bild eines von äußeren Feindes bedrängten Landes, das nun zusammenstehen und auch ökonomische Härten durchstehen müsse. Der Westen sei an der Lage schuld, nicht die russische Staatsführung. Eine gefährliche Erzählung, die nach dem Krieg in der Ukraine auch für weitere Aktionen herhalten könnte!

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Dritte zentrale Aussage: Die Volksgemeinschaft und ihre inneren Feinde

Dann nahm sich Putin noch die russische Opposition im In- und Ausland vor. Westlich orientierte Russen bezeichnete er als „Verräter“. Oligarchen, Künstler, Sportler und Intellektuelle, die sich gegen das Putin-Regime wendeten, sieht er außerhalb der russischen Volksgemeinschaft. Diese „Abschaum“ könne das Land ausspucken „wie eine Mücke“.

Er werfe diesen Menschen nicht vor, dass sie ein luxuriöses Leben im Ausland führen wollen, so Putin. Das Problem sei aber, „dass viele solcher Leute geistig dort sind, nicht hier, nicht bei unserem Volk, nicht bei Russland“

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Damit verunglimpft Putin jegliche Kritik von einflussreichen prominenten Russen. Sie seien wohlstandsverwöhnt und keine echten Russen mehr, genauso wie Oppositionelle im Inland. Sowieso unterdrückt der russische Staat mit Härte jeden Protest gegen den Krieg im Land.

Wladimir Putin will die Reihen schließen: Wir gegen sie. Gelingt ihm das und kann er durch Repression die Opposition weiter kleinhalten, könnte das eine bedrohliche Dynamik annehmen.