Was ist bloß in NRW los? Wie kann es sein, dass Schulen im ganzen Land die Aufgaben fürs Abitur in NRW nicht herunterladen konnten? NRW-Schulministerin Dorothee Feller (56, CDU) steht mächtig unter Beschuss (mehr hier). Sabine Mistler, Landesvorsitzende des Philologenverbandes NRW, sagt: „Schüler und Lehrer sind zum Teil richtig sauer!“
Ein Sprecher der Lehrergewerkschaft GEW erhöht den Druck, fordert: „Wir erwarten vom Ministerium eine belastbare und schnelle Kommunikation, statt die Lehrkräfte bis weit nach 19 Uhr in den Schulen warten zu lassen.“ Jochen Ott (48), SPD-Schulexperte, kritisiert in der „Aachener Zeitung“: „Die schlechte Kommunikation der Schulministerin ist dramatisch!“
Abitur in NRW abgesagt! Schwere Vorwürfe gegen Schulministerin
Von der krassen Technikpanne betroffen waren die Prüfungsfächer Biologie, Chemie, Ernährungslehre, Informatik, Physik und Technik. Der landesweite Download für die Schulen war am Dienstag (18. April) geöffnet worden, bei vielen Schulen klappte er aber nicht. Jetzt werde das Schulministerium die Störung gemeinsam mit dem externen Dienstleister „intensiv aufarbeiten“, so Ministerin Feller.
++ Abitur in NRW für Mittwoch abgesagt! Ministerium zieht Konsequenzen aus Mega-Panne ++
Es gehe darum, „die notwendigen Konsequenzen zu ziehen, damit die Prüfungen an den Folgetagen störungsfrei durchgeführt werden können.“ Die CDU-Politikerin räumte ein: „Die Störung und kurzfristige Verschiebung der Abiturklausuren ist außerordentlich ärgerlich.“
Minister „schon für weniger zurückgetreten“
Kann man wohl sagen. Andreas Bartsch, Präsident des Lehrerverbandes NRW, geht mit der Kritik noch weiter. Er sagte der „Rheinischen Post“, dass das Schulministerium den IT-Dienstleister gewechselt habe und viele Schulleiter darüber verärgert seien, dass es keinen Testlauf für den Download gegeben habe. Zudem habe dieser Wechsel ohne Beteiligung von Schulvertretern stattgefunden. Hinweise darauf, das System frühzeitig zu testen, seien ignoriert worden.
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Die FDP-Jugendorganisation (Junge Liberale) forderte die Landesregierung auf, Klarheit zu schaffen. Der Landesvorsitzende Alexander Steffen teilte mit: „Wenn sich bewahrheitet, dass das Ministerium unzureichend vorbereitet war, muss man deutlich sagen, dass Minister schon für weniger zurückgetreten sind.“