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Anschlag in Ratingen: Erschütternde Details enthüllt – jetzt geht es dem Tatverdächtigen an den Kragen

Knapp fünf Monate nach dem Anschlag in Ratingen hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Tatverdächtigen erhoben – und liefert erschreckende Details.

u00a9 Rolf Vennenbernd/dpa

Explosion in Ratingen: Das ist passiert

Einsatzleiter schildern grausige Details der Explosion in Ratingen, bei der mehrere Polizisten und Feuerwehrleute teils lebensgefährlich verletzt wurden – womöglich mit voller Absicht.

Sie wollten helfen und gerieten in eine hinterhältige Falle. Am 11. Mai hat ein Anschlag auf zahlreiche Rettungskräfte in Ratingen bundesweit für Entsetzen gesorgt. Mehrere Polizisten und Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt.

+++ Den Ablauf des Anschlags in Ratingen kannst du hier nachlesen +++

Am Donnerstag (29. September) hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf Anklage gegen den mutmaßlichen Täter (57) gestellt – wegen versuchten Mordes, schwerer Körperverletzung und besonders schwerer Brandstiftung. Die Anklageschrift liefert neue Einblicke in den furchtbaren Ablauf des Anschlags in Ratingen.

Anschlag in Ratingen: Erschütternde Details

Der Briefkasten quoll über und die Bewohnerin eines Mehrfamilienhauses an der Berliner Straße in Ratingen war lange Zeit nicht mehr gesehen. Aus Sorge hatten Zeugen den Notruf alarmiert. Zwei Polizisten, sowie sieben Einsatzkräfte der Feuerwehr machten sich deshalb am Vormittag des 11. Mai auf zur Wohnung der Betroffenen. Sie ahnten nicht, dass sie erwartet werden.


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Der Wohnungseingang war mit zahlreichen Wasserkästen verbarrikadiert. Nachdem die Einsatzkräfte diese weggeräumt hatten, verschafften sie sich Zugang zur Wohnung. Wie aus der Anklageschrift hervorgeht, schüttete der Beschuldigte ohne Vorwarnung mehrere Liter Benzin über eine junge Polizeibeamtin (25). Die versuchte noch wegzurennen. Doch der 57-Jährige soll ihr ein brennendes Benzinstück hinterhergeworfen haben. Das führte nach Angaben der Ermittler zu einer explosionsartigen Zündung. Die Flammen schossen vom Eingang durch den Laubengang und erfassten auch die anderen Einsatzkräfte. Mit schwersten Verbrennungen rannten Einsatzkräfte die zehn Stockwerke brennend aus dem Haus. Einige von ihnen rangen in den Wochen danach auf der Intensivstation um ihr Leben. Erst im August erwachte die 25-jährige Polizistin aus dem künstlichen Koma, musste weiterhin auf Intensivstation behandelt werden.

Tatverdächtiger schweigt zu Anschlag in Ratingen

Die Frage nach dem „Warum“ ist seitdem ungeklärt. Der Tatverdächtige hat sich bis heute nicht zu den Vorwürfen geäußert. Er gehört nach Angaben der Ermittler zur Prepper-Szene, sei Coronaleugner. Warum der 57-Jährige sich zu dieser grausamen Tat hat hinreißen lassen und warum er offenbar seit längerer Zeit gemeinsam mit der Leiche seiner verstorbenen Mutter in der Wohnung gelebt hatte, bleibt also weiter unklar.


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Die Betroffenen hoffen nun, dass ein Strafprozess möglicherweise Antworten liefert. Das Landgericht Düsseldorf muss nun über die Eröffnung des Verfahrens entscheiden.