Nach dem Bahn-Streiktag ist vor dem Streik-Tag in NRW. Am Freitag (3. März) hat Verdi die Beschäftigten zahlreicher Nahverkehrsunternehmen in verschiedenen Bundesländern zum Streik aufgerufen. In vielen NRW-Städten standen Busse und Bahnen deshalb still.
Viele Pendler mussten sich deshalb bei ihrem Weg zur Arbeit Alternativen einfallen lassen. Betroffen waren auch die Fans von Borussia Dortmund (mehr hier). Wer gedacht hat, dass die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sich jetzt auf der Streikwelle ausruhen, wird nun eines besseren belehrt. Denn Verdi hat am großen Bahnstreik-Tag direkt den nächsten Termin für NRW angekündigt. Dieses Mal trifft es allerdings nicht Pendler.
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Nach Bahnstreik in NRW: Jetzt legen SIE die Arbeit nieder
So geht es schon am kommenden Mittwoch (8. März) anlässlich am Internationalen Frauentag weiter. Dieses Mal schauen viele Eltern in die Röhre. Denn die Gewerkschaft ruft die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst zum Streik auf – und das sogar bundesweit. In NRW soll die Arbeit beispielsweise flächendeckend in städtischen Kitas, Jugendämtern und Beratungsstellen ruhen.
„Der internationale Frauentag steht seit über 100 Jahren dafür, Gleichberechtigung und eine faire Bezahlung von Frauen durchzusetzen. Gerade in der Sozialen Arbeit, in der nach wie vor überwiegend Frauen arbeiten, zeigt sich bis heute, dass wir in der Auseinandersetzung um die faire Bezahlung von Frauen in dieser Gesellschaft noch nicht am Ende angekommen sind“, begründet Verdi-Landesbezirksfachbereichsleiterin Andrea Becker.
Dafür kämpft Verdi in NRW
Verdi prangert nicht nur die Bezahlung, sondern auch die Arbeitsbedingungen im sozialen Bereich an. So seien viele der Beschäftigten nur in Teilzeit oder befristet eingestellt. Zumindest die finanzielle Anerkennung soll nun nach dem Willen der Gewerkschaft steigen. So fordert Verdi für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst 10,5 Prozent, aber mindestens 500 Euro mehr Gehalt monatlich. Und das bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
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Die Arbeitgeber haben in der zweiten Verhandlungsrunde fünf Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 27 Monaten angeboten. „Das Angebot der Arbeitgeber ist ein Affront an die Beschäftigten in der Sozialen Arbeit, die regelmäßig trotz und wegen hoher Krankenstände, Fachkräftemangel oder personeller Unterbesetzung, an die Grenze ihrer persönlichen Belastung gehen“, schimpft Becker. Die nächsten Verhandlungen sind erst Ende März geplant. Bis dahin muss sich die Bevölkerung immer wieder auf Streiks im öffentlichen Dienst einstellen.