Ganz Deutschland schaut nach dem ersten Tag der Bauernproteste nach NRW. Sogar im ARD-Brennpunkt am Montag (8. Januar) nach der Tagesschau kassieren die Landwirte aus NRW ein Sonderlob.
Denn sie haben verhindert, dass ihre Demonstration von rechten Kräften unterwandert wird. Die Polizei machte letztlich kurzen Prozess.
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Bauern in NRW im ARD-Brennpunkt
Die Sorge vor der Unterwanderung der Bauernproteste durch die extreme Rechte war groß. Und sie sollte berechtigt sein. Am Montag gaben etwa in Dresden die rechtsextremen Freien Sachsen bei einer Kundgebung den Ton an. Sie wetterten Medienberichten zufolge mehr gegen Migranten, als die Kürzung der Agrarsubventionen zu kritisieren. In Cottbus fuhren die Bauern Seite an Seite mit AfD-Anhängern durch die blockierte Innenstadt. Bundesweit tauchten an Traktoren rechtspopulistische und in Teilen auch rechtsradikale Symbole auf (mehr dazu hier >>>). Auch Galgen waren zu sehen, an denen etwa die Ampel hing.
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Im ARD-Brennpunkt kam genau diese Unterwanderung durch Extremisten zur Sprache. Dort wurde Joachim Rukwied mit der Frage konfrontiert, wie groß das Problem rechter Trittbrettfahrer auf den Bauern-Demos im Land war. Der Präsident des Deutschen Bauernverbands hob dabei Bauern aus NRW hervor, die als leuchtendes Beispiel für alle gelten sollten: „Ich habe beispielsweise aus Nordrhein-Westfalen gehört – Langenfeld – dass man dort extreme Gruppen verwiesen hat von der Demonstration. Unsere Bäuerinnen und Bauern, die sind selbstbewusst. Die wissen, was sie tun. Die stehen zu unserer Verfassung. Und denen geht es darum, unser Kernanliegen nach vorne zu bringen.“
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Die Polizei bestätigte, dass sich „Querdenker“ in Langenfeld unter die Proteste gemischt hatten und versuchten die Versammlung mit ihren Parolen zu unterwandern. Die Bauern machten kurzen Prozess und sprachen einen Platzverweis aus. Die Polizei entfernte die betreffenden Personen schließlich vom Versammlungsort. Einige Bauern zeigten auch vor der Kamera klare Kante gegen rechts:
Den Bauern geht es um mehr als nur den Diesel
Im ARD-Brennpunkt betonte Rukwied, dass es um mehr gehe als nur die Abschaffung der Subventionen für Agrardiesel. „Wir sind schon massiv getroffen durch starke Steuererhöhungen oder durch Kürzungen, wie beispielsweise der landwirtschaftlichen Sozialversicherung (…) Das Investitions- und Zukunftsprogramm wurde gestrichen und was jetzt vorgeschlagen wurde (…) Das ist nicht hinnehmbar.“ Zur Analyse, was wirklich hinter den Bauern-Protesten steckt, geht es hier >>>