Bielefeld.
Mit den Kumpels einen über den Durst trinken und erst am frühen Morgen aus der Disko nach Hause torkeln: Fast jeder hat diesen Zustand, diese Wochenenden mindestens einmal erlebt. Für einen 18-Jährigen aus Bielefeld endete eine solche Nacht nun im Krankenhaus – und seine Mutter macht der Diskothek Vorwürfe.
„Das ist für mich Animation zum Komasaufen“, beschwert sich die 46-Jährige gegenüber dem Portal „Neue Westfälische“. Gemeint seien damit die Preise für Alkohol und Softdrinks in der Diskothek „Prime“ in Bielefeld.
18-Jähriger landet nach Disko-Besuch in Bielefeld im Krankenhaus
In dieser hatte sich der 18-jährige Sohn mit zwei Freunden verabredet und eine schöne Nacht gemacht. Gegen sechs Uhr morgens seien die Drei gegangen, draußen haben die Freunde den 18-Jährigen verloren. Dieser wollte über einen Zaun springen, stürzte und erlitt eine Gehirnerschütterung sowie eine Nasenprellung. Außerdem habe er, als er ins Krankenhaus gebracht wurde, noch 1,8 Promille gehabt.
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Natürlich wisse die Mutter, dass ihr Sohn für seinen Alkoholkonsum selbst verantwortlich sei. Dennoch sieht sie auch die Diskothek in der Verantwortung, die es den jungen Menschen besonders leicht mache, viel und schnell Alkohol zu trinken.
„20 Euro für eine Flasche Wodka und die Softdrinks sind fast genauso teuer. Natürlich sparen die Jugendlichen dann an den Softdrinks und trinken so mehr Alkohol“, meint die Mutter. Außerdem könnten Feiernde in der Disko 20 Euro Eintritt zahlen und für 50 Euro trinken. Das sei eine absolute Animation zum Trinken.
Diskothek weist alle Vorwürfe von sich
Der Club weist die Vorwürfe von sich. Zwar bestätigte die Betreiberin der Disko die Eintrittspreise und auch die 20 Euro für den Wodka gegenüber dem Portal „Neue Westfälische“.
„Im Supermarkt kostet eine Falsche Wodka zwischen zehn und 20 Euro. Animiert der Supermarkt nun zum Komasaufen?“, kontert die Betreiberin. Zudem seien zehn Euro für eine Flasche Cola ein normaler Preis in Diskos und Clubs. Zudem sei davon auszugehen, dass über 18-Jährige ihre Grenzen bei Alkohol kennen würden.
Die Mutter des gestürzten 18-Jährigen sagt, sie wolle natürlich auch nochmal mit ihrem Sohn sprechen. Dennoch sieht sie die Schuld auch bei der Disko und hofft darauf, dass die Betreiber „an ihrer Wertephilosophie nochmal arbeiten würden“. (fb)