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Bochum schon betroffen: Pest-Variante greift in NRW um sich – „Ungebremste Ausbreitung“

Die nächste Seuche grassiert in NRW! Auch Bochum und Gelsenkirchen sind schon betroffen. Die Behörden appellieren an Spaziergänger.

Bochum Kaninchenpest
© IMAGO/Westend61

Perle im Westen: Das ist die Stadt Bochum

Wir stellen Dir in diesem Video Bochum, die sechstgrößte Stadt NRWs, vor.

Mitte August hat es im Kreis Wesel an der Grenze zu den Niederlanden begonnen. Seither breitet sich die Seuche Woche für Woche weiter in Richtung Süden und Osten aus. Erst der Kreis Recklinghausen, dann Gelsenkirchen und Bochum, inzwischen auch Mettmann. Groß sind bereits die Sorgen in angrenzenden Regionen, etwa in Hagen.

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Nach der Salamander-Pest (>>> hier mehr dazu) greift jetzt die nächste Pest-Variante in NRW um sich. Es handelt sich um Myxomatose, im Volksmund Kaninchen-Pest. Diese infiziert aktuell nicht nur Wildkaninchen, sondern in einem nie gekannten Ausmaß auch Feldhasen. Der Landesjagdverband meldet „dramatische Ausbrüche“ und sieht die Feldhasen-Population grundlegend in Gefahr. „Ungebremste Ausbreitung“ heißt es auch im Fachmagazin „Jagdpraxis“. Doch inwiefern sind auch Menschen und andere Tiere in Bochum, Gelsenkirchen und anderen Regionen betroffen? Alles der Reihe nach.

Bochum und Gelsenkirchen schon betroffen: Kaninchen-Pest grassiert

Myxomatose sei bei Wildkaninchen und Feldhasen im Prinzip nichts Neues, heißt es vom Landesjagdverband NRW. Aber: „Was jedoch in den letzten Wochen passiert, wurde in diesen Dimensionen noch nie beim Feldhasen beobachtet.“ Es gebe bereits hohe Verluste. So hoch, dass zum Beispiel in Herten (Kreis Recklinghausen) gerade die obligatorische Herbstjagd abgesagt wurde, um den Bestand nicht noch weiter zu schmälern.

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Nachdem seit dem Sommer immer mehr Jäger verendete Hasen an die Untersuchungsämter in NRW geschickt hätten, seien im „Akkord Diagnosen gestellt und Befunde versandt“ worden, berichtet Expertin Dr. Luisa Fischer im Magazin „Jagdpraxis“. Die Erforschung der Seuche laufe auch Hochtouren.

Spaziergänger sollen tote Feldhasen melden

Fischer arbeitet beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung. Sie ruft mit Nachdruck die Jäger in ganz NRW dazu auf, die Augen offen zu halten und erkrankte oder verendete Feldhasen sofort zu melden. An Spaziergänger und andere Menschen, die in Bochum, Gelsenkirchen und anderen Regionen draußen unterwegs sind, appelliert unterdessen LANUV-Sprecher Wilhelm Deitermann: „Wenn Privatpersonen einen sehr kranken oder verendeten Feldhasen finden, sollten diese an den Jagdausübungsberechtigten gemeldet werden.“ Jäger könnten das Tier dann von seinem Leid erlösen und weitere Schritte einleiten.

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Die nicht heilbare und fast immer tödliche Myxomatose wird durch das Myxoma-Virus, ein Pocken-Virus, hervorgerufen. Erste Ausbrüche gab es 1896 in Uruguay bei Hauskaninchen. 1952 wurde das Virus absichtlich nach Frankreich und Australien importiert, um die dortigen Wildkaninchen-Populationen zu verkleinern – mit fatalen Folgen. Das Virus breitete sich über Grenzen hinweg aus. Aktuell ist auch längst nicht nur NRW betroffen. Kaninchen-Pest-Meldungen kommen auch aus Niedersachsen und Bremen.


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Die Kaninchen-Pest äußert sich durch starke Schwellungen, Wucherungen und Rötungen an Augenlidern, Nasen, Lippen oder Ohren. Für Menschen ist das Virus ungefährlich, ebenso für Hunde, Katzen und Meerschweinchen. Die Übertragung geschieht durch direkten Kontakt von Tier zu Tier, stark aber auch durch Stechmücken. Diese konnten und können sich in diesem Jahr besonders gut vermehren, da die immer stärker werdenden Regengüsse zu Pfützen führen, die oft erst nach Tagen oder Wochen trocknen.