Der Gang zur Tafel gehört für viele Menschen in Bottrop zum Alltag – auch jetzt kurz vor Weihnachten. Seit März 2024 ist Jochen Klee Vorsitzender der Bottroper Tafel. Er schaut jetzt schon mit großer Sorge auf die ersten Monate des neuen Jahres.
Aktuell 2.000 Leute (700 Familien) sind bei der Tafel in Bottrop registriert – und es werden immer mehr! Hier bekommen Bedürftige, Bürgergeld-Empfänger und Co. Lebensmittel gegen eine geringe Bezahlung ausgehändigt. „Der Mangel an Lebensmittel macht uns so ein bisschen zu schaffen. Wir kriegen tatsächlich jeden Tag zwei bis drei Familien mehr, aber wir kriegen nicht mehr Lebensmittel. Das ist unser größtes Problem“, klagt Klee.
Volle Supermarkt-Regale an Weihnachten
Während der Weihnachtszeit sei der Lebensmittel-Mangel noch nicht allzu groß. Die Supermärkte und Discounter packen ihre Regale für die Festtage voll. Davon bleibt einiges auch für die Tafel über. „Nach Weihnachten ist das schlagartig vorbei“, weiß der Tafel-Chef. Vor allem die Monate Januar, Februar und März würden hart werden. Immerhin gibt es in den Monaten reichlich übriggebliebene Schokolade aus der Weihnachtszeit. Doch frische Lebensmittel wie Obst und Joghurt werden wohl knapp werden.
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Einen Aufnahmestopp wird es bei der Tafel in Bottrop allerdings nicht geben. Dort sehen die Regularien so aus, dass bei einem starken Ansturm die Kunden pro Kopf weniger Lebensmittel bekommen. „Wir erklären den Leuten das und dann verstehen sie es auch“, betont Klee. Leid würde es ihm natürlich dennoch tun.
Tafel-Chef ist begeistert von Hilfsbereitschaft
Ein besonders großes Lob hat der Tafel-Chef für die Bottroper Bevölkerung übrig. „Die Hilfsbereitschaft, die wir von den Bürgern entgegengebracht bekommen, ist wirklich unglaublich.“ Als Beispiel führt er eine junge Café-Mitarbeiterin auf. Sie bastelte fleißig Weihnachtskarten, verkaufte sie zu Gunsten der Tafel. Am Ende kamen 385 Euro zusammen.
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Auch die Weihnachtspäckchen-Aktion kam gut an. Die gespendeten Päckchen mit nützlichem Inhalt wie zum Beispiel Hygieneartikel, Keksen oder kleinen Geschenken kommen den Bedürftigen zugute – damit auch sie Freude am Fest der Liebe haben. „Es ist so toll, was für Aktionen für uns gemacht werden“, betont Klee.