Britney Spears in Mönchengladbach: Wie eine Best-of-CD mit Tanzeinlage
Foto: Kevin Mazur / Getty Images
Volles Haus im Mönchengladbacher Sparkassen-Park
Es ist das erste Konzert der Pop-Prinzessin im Westen seit neun Jahren
Mönchengladbach.
Eins muss man den Fans von Britney Spears lassen: Sie haben viel Geduld. Denn ihre Ikone lässt sich viel Zeit. Eine geschlagene Stunde lässt sie ihre Fans warten, bis sie endlich die Bühne betritt.
Aber was sind schon ein paar Minuten mehr oder weniger, wenn man bereits seit 2011 darauf gewartet hat, dass die Pop-Ikone der frühen 2000er endlich wieder durch Deutschland tourt.
Britney Spears betritt die Bühne und der Sparkassen-Park bebt
Sobald die ersten Bässe von “Work Bitch” durch die Boxen wummern, gibt es für die Fans kein Halten mehr. Im sexy Glitzeroutfit und schwarzen Overknee-Stiefeln betritt die Pop-Queen die Bühne und der Sparkassen-Park bebt. Die Fans jubeln, kreischen und singen von da ab jede Zeile lauthals mit.
Auf der Setlist stehen Hits wie “…Baby one more time”, “Womanizer” oder “Toxic”. Routiniert und super synchron tanzen sich Britney Spears und ihre 12 Tänzer in 90 Minuten durch die größten Hits ihrer Karriere. Da sitzt jeder Schritt und jeder Hüftschwung.
Höhepunkt der Show: Britney führt einen Fan an der Leine über die Bühne
Zur Feier des Tages tanzt Britney zu ihrem Hit “Slave 4 U” an der Poldance-Stange oder holt bei ihrem Song “Freakshow” einen Fan auf die Bühne, der erst mit ihr tanzen darf und dann von ihr an der Leine über die Bühne geführt wird.
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Während die Choreografie sitzt, sieht das beim Gesang anders aus. Es ist kein großes Geheimnis, dass Britney Spears selten live singt. Da vertraut sie bei Auftritten lieber auf Playback. In Mönchengladbach wirkt sie dabei manchmal überfordert und hängt dem Text ihrer Lieder hinterher.
Britney Spears ist eine verdammt gute Tänzerin, aber keine gute Entertainerin
Aber bei all der Perfektion wirkt die Show gehetzt und atemlos. In 90 Minuten reißt Britney Spears im Schnelldurchlauf 21 Songs ab. Die Balladen hat sie gleich zu Hause gelassen.
Auf der Bühne geht es Schlag auf Schlag weiter und der Zuschauer hat kaum einen Moment zum Durchatmen. Logisch, dass bei diesem Tempo der Kontakt zum Publikum auf der Strecke bleibt.
Es wirkt so, als ob Britney Spears irgendwie das Publikum vergessen hat. Ganze drei Mal wendet sie sich an die Menge und spricht während der Show ganze sechs Sätze mit dem Publikum.
Die gute Nachricht vorweg: Britney Spears weiß dieses Mal genau, in welcher Stadt sie ist. Anders als bei ihrem Auftritt beim Pride-Festival in London, wo sie ihre Tänzer um Hilfe bitten musste.
Alles zusammengenommen wirkt dieses Konzert eher so, als ob jemand eine Best Of-CD aufgelegt hat und Britney Spears zufällig auch da war, um dazu zu tanzen.
