Bislang ist die Corona-Lage in NRW noch nicht so dramatisch wie beispielsweise in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen oder Bayern. Doch auch im Westen steigen die Infektionszahlen seit Wochen stetig.
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und seine Landesregierung haben daher die Corona-Maßnahmen deutlich verschärft. In unserem News-Blog halten wir dich auf dem Laufenden.
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Corona in NRW (Stand 23. November):
- 7-Tage-Inzidenz: 274,21
- Neue Covid-19-Fälle: 7.314
- Todesfälle insgesamt: 18.724
- 7-Tage-Hospitalisierungsrate: 4,37
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Corona in NRW: Alle neuen Entwicklungen in unserem News-Blog
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27. November 2021
10.21 Uhr: Paderborn-Coach muss Maske beim Spiel tragen – weil er nicht geimpft ist
Das hat es im deutschen Profifußball noch nicht gegeben. Lukas Kwasniok muss am Sonntag beim Spiel des SC Paderborn gegen Hansa Rostock an der Seitenlinie eine Maske tragen. Der Trainer des SCP ist nicht gegen Covid-19 geimpft. Die Regularien des Landessportbundes NRW schreiben ihm vor, dass er seine Tätigkeit daher nur mit Mund-Nasen-Schutz ausüben darf.
Im Gespräch mit Bild-TV hatte Kwasnio vor wenigen Wochen gesagt: „Die Diskussion ist emotional sehr aufgeladen. Ich habe recht wenig Angst vor einer Impfung, genauso aber auch vor der Infektion. Ich bin sehr wohl für das Impfen bei Risikogruppen, da gibt es keine zwei Meinungen. Nur ein junger, gesunder Mensch sollte das auch für sich entscheiden dürfen, in Anbetracht der Tatsache, dass das Übertragen des Virus auch im Fall einer Impfung möglich ist.“
26. November 2021
16.53 Uhr: Karnevalsauftakt in Kölnhatte kaum Auswirkung auf Infektionen
Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, ist die Stadtverwaltung der Rhein-Metropole sich sicher, dass der Sessionsauftakt am 11.11. kaum Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen in Köln habe.
„Wir konnten keinen sprunghaften und statistisch signifikanten Anstieg der Inzidenz in den Tagen und Wochen seit dem 11.11. feststellen, sondern eher eine gleichmäßige Fortsetzung des schon zuvor vorhandenen kontinuierlichen Anstiegs“, sagt Sozial- und Gesundheitsdezernent Harald Rau.
426 positive Fälle ließen sich auf den 11.11. zurückführen, sagt die Stadt heute in einer Pressemittelung. „Es handelt sich bei einem überwiegenden Großteil der erkrankten Personen um milde Verläufe, eine Person musste bisher im Krankhaus behandelt werden“, heißt es weiter.
24. November 2021
10.25 Uhr: Wegen Testpflicht für Eltern – Kinderärzte in NRW drohen mit Schließung
Harte Vorgabe der Ampel-Koalition: Alle Personen, die eine Arztpraxis betreten, müssen – unabhängig vom Impfstatus – einen negativen Test nachweisen. Das gilt somit auch beispielsweise für die Eltern, die ihre Kleinen zum Kinderarzt bringen.
Das stößt bei einigen Medizinern auf Unverständnis. Christiane Thiele , Landesvorsitzende des Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) Nordrhein,kritisiert: „Wenn Eltern nur noch getestet in die Praxis dürfen, sind das täglich über 100 Personen. Das bedeutet, dass für Behandlung und Versorgung der Kinder keine Zeit mehr bleibt.“
„Für Kinder- und Jugendärzte stellt sich somit nur die Wahl, das neue Gesetz bewusst zu ignorieren, um die Patientenversorgung aufrecht zu erhalten, oder die Praxen noch diese Woche zu schließen und die Nachbesserung der Regelungen abzuwarten“, zitiert „rp-online.de“ den Verband.
Außerdem gilt es zu bedenken: Die Praxen müssen ja täglich auch noch das gesamte Personal testen. Der Vorrat an Tests könnte in den Kinderarzt-Praxen mit Blick auf eine oder mehrere Begleitpersonen schnell zur Neige gehen.
23. November 2021
17.56 Uhr: Flächendeckend 2G im Freizeitbereich – hier greift die Regel auch
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann erklärte am Dienstag die neuen Corona-Regeln für NRW. Ab Mittwoch gelte 2G auch im Sportbereich, und damit sind dann auch Amateursportler betroffen. Mehr dazu hier >>>
13.25 Uhr: Ungeimpfte in NRW ab Mittwoch „weitestgehend vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen“
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat am Dienstagmittag die neue Corona-Schutzverordnung des Bundeslandes vorgestellt. Für den Freizeitbereich gilt ab Mittwoch in NRW künftig konsequent die 2G-Regelung.
Ungeimpfte könnten noch im Einzelhandel einkaufen, ansonsten seien sie durch die neue Schutzverordnung „weitestgehend vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen“, so Laumann.
Konkret gilt die 2G-Regelung beispielsweise für Restaurants, Weihnachtsmärkte, im Theater, im Kino, in Schwimmbäder oder in Tierparks. Zutritt haben somit nur noch Geimpfte und Genesene.
Für Bars, Diskotheken oder auch Karnevalsveranstaltungen gilt eine 2G-Plus-Regelung. Hier müssen auch Geimpfte und Genesene einen negativen Corona-Schnelltest vorweisen.
Diese 2G-Regelungen gelten unabhängig von der Hospitalisierungsrate. Laumann kündigte an, dass die Landesregierung möglicherweise weitere Schritte einleiten wird, sollte die Rate über 6 springen. Aktuell liegt sie bei 4,22.
Am Arbeitsplatz gilt ab Mittwoch die vom Bundestag beschlossene 3G-Regelung. Die Arbeitnehmer haben eine Auskunftspflicht über ihren Impfstatus an den Arbeitgeber. Die Ungeimpften müssten vor Arbeitsbeginn täglich einen negativen Corona-Schnelltest vorlegen. Diese Ergebnisse müssten täglich dokumentiert werden.
Laut Laumann seien rund eine Million Arbeitnehmer in NRW ungeimpft. Abzüglich derer, die im Homeoffice arbeiten, sei es somit eine „gewaltige Zahl“ an Menschen, die nun täglich getestet werden.
3G gilt laut Laumann künftig auch an Hochschulen, auf Messen, auf Beerdigungen, bei Friseuren, bei standesamtlichen Trauungen, medizinische Fußpflege und für nicht-touristische Aufenthalte in Hotels.
Die 3G-Regelung im ÖPNV gilt laut einer bundesgesetzlichen Regelung in ganz Deutschland.
Laumann begründete die neuen Maßnahmen mit der Situation in den Krankenhäusern und den Intensivstationen. Es sei auf Intensivstationen weiterhin insbesondere eine „Pandemie der Nicht-Geimpften“.
Der CDU-Minister appellierte an die Nicht-Geimpften ihre ablehende Haltung zu hinterfragen, auch ob sie aus moralischen Gründen verantwortbar ist.
Eine Maskenpflicht im Unterricht an Schulen werde es in NRW nicht mehr geben.
22. November 2021
21.58 Uhr: Joachim Stamp (FDP) äußert sich bei „Hart aber fair“ zur Impfpflicht
Am Abend diskutiert Frank Plasberg in seiner Sendung „Hart aber Fair“ in der ARD mit seinen Gästen über die aktuelle Corona-Lage. Dabei kommen sie auch auf die mögliche Impfpflicht zu sprechen. Nachdem sich Markus Söder (CSU) und Winfried Kretschmann (Grüne) nun für eine Impfpflicht ausgesprochen haben, fragt er Gast Joachim Stamp (FDP, stellv. Ministerpräsident in NRW), ob er sich eine Impfpflicht vorstellen kann. Die Liberalen hatten sich lange rigoros gegen solch eine Maßnahme ausgesprochen.
Stamp weicht zunächst aus, Plasberg hakt dreimal nach, steht sogar auf, um den FDP-Politiker in die Zange zu nehmen. Er hält ihm die Pistole auf die Brust. „Ja, ich persönlich kann mir das gut vorstellen“, sagt Stamp auf die Frage, ob man nun über eine Impfpflicht diskutieren sollte.
20.39 Uhr: Coronaschutzverordnung läuft aus – wann kommen die neuen Regeln?
Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) möchte den Düsseldorfer Landtag am Mittwoch informieren, wie in Nordrhein-Westfalen die vierte Corona-Welle gebrochen werden soll. Wie die Deutsche Presse-Agentur in Düsseldorf erfuhr, hat die Staatskanzlei am Montag eine entsprechende Unterrichtung beim Landtag beantragt. Laumann möchte demnach zu Beginn der Tagesordnung zum Thema „Schnelles Impfen, konsequente Regeln, wirksamer Schutz – so gehen wir gegen die vierte Welle vor“ berichten. In dieser Woche soll auch die aktualisierte Coronaschutz-Verordnung mit schärferen Einschränkungen vor allem für Ungeimpfte vorgestellt werden.
17.52 Uhr: Debatte über Impfpflicht – Wüst mahnt gründliche Prüfung an
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) mahnt in der Debatte um eine allgemeine Corona-Impfpflicht eine gründliche Prüfung an. „Viele Geimpfte drängen darauf, nicht mehr eingeschränkt zu werden, weil eine Minderheit die Impfung verweigert. Bei den vielen Fragen, die eine Impfpflicht aufwirft, sollte sich der Ethikrat mit der Impfpflicht auseinandersetzen“, erklärte Wüst am Montag vor der Sitzung von Parteigremien.
Auch die Parteien sollten über die Impfpflicht beraten. „Die Union ist die Kraft, der die meisten Menschen in der Pandemie vertrauen. Dieser Verantwortung sollten wir uns besonders bewusst sein“, unterstrich Wüst, der auch CDU-Landeschef ist. Denn die Ampel wolle ja offensichtlich eine spürbare Veränderung in der Pandemiepolitik. „Vorsicht, Verantwortung und Entschlossenheit – nur so schützen wir Gesundheit und Leben der Menschen“, betonte er.
15.44 Uhr: Thomas Kutschaty stellt Frage nach Impfpflicht in den Raum
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) scheint laut WAZ eine Impfpflicht zumindest nicht mehr auszuschließen. Thomas Kutschaty (SPD) will die Frage nun offen diskutieren. Denn man müsse jetzt schon an die fünfte und sechste Welle denken, machte er gegenüber der Zeitung deutlich. Kutschaty: „Nur das Impfen hilft aus der Krise.“ Auch wenn er dabei die Impfpflicht nur als letztes Mittel ansehe.
8 Uhr Uhr: Mit DIESEM Mittel will Hendrik Wüst die Einhaltung von 3G in Zügen durchsetzen
Im „Bericht aus Berlin“ und im anschließenden „Social Live“ beantwortete NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst die Fragen der ARD-Zuschauer und von Moderator Matthias Deiß.
Dabei ging es auch um das „Kuddelmuddel“ rund um die Karnevalsfeiern in NRW, wie es Matthias Deiß ausdrückte. Er hinterfragte, wieso Wüst auf der einen Seite diese am 11. November zugelassen habe, gleichzeitig aber im Bund den Corona-Plan der Ampel als nicht weitreichend kritisierte.
Hier räumte Wüst ein, dass die 2G-Regelung an „einigen Stellen“ in den Karnevalshochburgen nicht gut funktioniert habe. „Es gab Bilder, die nicht in Ordnung waren“, so Wüst. Heute würde er es anders machen, etwa mehr Wert auf Kontrolle legen oder nicht mehr so viele Menschen zusammenkommen lassen. Deswegen sei auch die neue 2G-Plus-Maßnahme bei Karnevalsfeiern oder in Diskotheken beschlossen worden, also die Testpflicht auch für Geimpfte und Genesene.
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Um die beschlossene 3G-Regelung in Zügen zu kontrollieren, warb Wüst für das NRW-Modell mit zusätzlichen privaten Sicherheitskräften. In seinem Bundesland würden Bahnbetreiber Geld bekommen, „um zusätzliche Sicherheitskräfte anzuheuern“. Bislang würden sie die Maskenpflicht kontrollieren, nun müsse das ausgeweitet werden. Das könne auch als Ergänzung eine Option für den den Fernverkehr sein, für den Wüst aber vor allem die Bundespolizei zuständig sieht.
Auf Zuschauernachfrage verteidigte Wüst die Politik seiner Landesregierung, aktuell nicht auf eine Maskenpflicht an NRW-Schulen zu setzen. Schulen seien kein Infektionsherd und nirgendwo werde so regelmäßig getestet wie dort. „Es kann nicht sein, dass die Kneipen aufbleiben, aber die Kinder schon wieder Einschränkungen hinnehmen müssen“, so Wüst. Allerdings hielt er sich eine Hintertür offen: „Wenn die Zahlen zeigen, die Schulen werden zum Problem, dann werden wir da auch nachsteuern.“
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Bei der Diskussion um eine allgemeine Impfpflicht, die nun an Fahrt aufnimmt, verwies Wüst auf den Deutschen Ethikrat: „Der Ethikrat ist der richtige Ort dafür, das jetzt zu diskutieren, weil ich glaube, dass das unsere Gesellschaft auseinanderreißt, wenn man das jetzt einfach am grünen Tisch beschließt, wo alle Politiker monatelang gesagt haben, wir wollen das nicht.“
Wüst zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die Impf-Bereitschaft in der Bevölkerung nun wieder ansteigt: „Die Situation ist bei den Menschen angekommen“. Die Menschen hätten „den Ernst der Lage erkannt“.
Jedoch auch hier hielt sich Wüst eine Hintertür offen, denn eine Impfpflicht ganz ausschließen wollte er auch nicht: „Wir haben schon viel zu oft als Politik Dinge ausgeschlossen, die später kamen.“