Steigende Infektionszahlen – und gleichzeitige Schulöffnungen? Seit Beginn dieser Woche sind viele Schüler und Schülerinnen in NRW wieder zum Wechselunterricht in ihre Klassen zurückgekehrt.
Erst wenn die 7-Tage-Inzidenz bei 200 oder höher liegt, sollen die Schulen in NRW wieder lediglich Distanzunterricht anbieten. Doch wie fühlen sich eigentlich die Eltern, wenn sie ihre Kinder wieder in die Schulen schicken?
NRW: Rückkehr zum Wechselunterricht – so denken die Eltern darüber
DER WESTEN hat Eltern von schulpflichtigen Kindern auf Facebook gefragt, was sie von der Regelung halten. Die Reaktionen waren allesamt emotional – aber keinesfalls einseitig. Es wurde sowohl für als auch gegen den Wechselunterricht argumentiert.
Viele Eltern freuen sich darüber, dass ihre Kinder wieder mehr soziale Kontakte mit Gleichaltrigen haben. Zudem hoffen sie, dass der direkte Kontakt zu den Lehrkräften den Schülern das Lernen erleichtert:
- „Ich finde den Wechselunterricht (auch mit Testen) gut. Die Jugendlichen haben wieder soziale Kontakte zu Lehrern und Mitschülern, bekommen Fragen zum Stoff persönlich erklärt. Das Testen geht bei uns. Einzig die Situation mit den Bussen ist etwas quälig. Aktuell spiele ich halt nach dem Unterricht Taxi.“
- „Meine Kinder sind heute das erste Mal seit Mitte Dezember in der Schule. Ich habe auch Angst – keine Frage – aber ich bin froh für sie. Die Tests stören meine zwei auch gar nicht. Meine Tochter (13) hat sich mega-gefreut, endlich wieder gehen zu dürfen, nach all den Monaten des stumpfen „Aufgaben-bearbeitens“ ohne Kontakt zu Lehrern (…). Meinem Sohn wird das auch gut tun, mal jemand anderen zu sehen als mich. Ich denke auch, dass sie mit den halbierten Klassen und der Maskenpflicht einigermaßen geschützt sind.“
Doch vor allem beim Thema „Schnelltests“ prallen die verschiedenen Fronten aufeinander.
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NRW: Streitthema „Schnelltests“ in Schulen
Während einige Eltern „keinen Grund zur Aufregung“ sehen und betonen, dass ihre Kinder Spaß daran hätten, die Tests durchzuführen, zeigen sich andere Erziehungsberichtigte besorgt.
Vor allem die gesetzliche Verpflichtung zum Testen ärgert viele Eltern. Eine Mutter kritisiert, dass Kinder zum Test „gezwungen“ werden, während erwachsene Arbeitnehmer frei darüber entscheiden dürften, ob sie getestet werden wollen oder nicht. „Eine Riesen-Lachnummer mal wieder auf dem Rücken unserer Kinder!“
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„Ich selbst finde es auch nicht schön, dass die Kinder nur unter solchen Bedingungen zur Schule dürfen“, schreibt eine Mutter. „Aber scheinbar sehen die Kinder es etwas anders.“ Ihre Tochter habe ihr gesagt, dass sie den Test machen wolle, damit sie ihre Freunde sehen könne.
Eltern in NRW besorgt: „Nicht förderlich“
Die Anspannung bei mehreren Eltern ist auch in den Kommentaren auf Facebook deutlich zu spüren:
- „Ganz ehrlich: Wir haben Angst, unsere Kinder in die Schule zu schicken. Finde es unverantwortlich von den Obrigkeiten. Hoffe, die rudern freiwillig wieder zurück zu einem verbesserten Distanzunterricht. Das Schuljahr kann man eh vergessen.“
- „Meiner Tochter (12) macht das ganz Hin und Her so fertig, dass ich mir wünsche, dass sich die Regierung mal für eines festlegt. Das ganze Hin und Her ist für die normale Entwicklung nicht förderlich.“
Wie lange das Wechselunterrichtsmodell bestehen bleibt, ist mit Blick auf die steigenden Zahlen ungewiss. (at)
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