Der Zug der Regionalbahn in NRW hat Verspätung, doch der Anschluss steht schon abfahrbereit auf den Gleisen? Eigentlich wären es nur wenige Minuten, die der Anschlusszug warten müsste, doch nirgends ist ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn zu sehen. Bescheid sagen geht also nicht – na toll, das wird dann wohl nichts mehr…
Wer häufig auf dem dichten Streckennetz der Deutschen Bahn unterwegs ist, hat dieses Problem sicherlich schon einmal erlebt. Besonders ärgerlich ist es dann, wenn der nächste Zug sehr lange auf sich warten lässt. In Bayern soll eine App jetzt für Abhilfe sorgen, doch wie sieht es in NRW aus? DER WESTEN hat bei den Verkehrsverbünden nachgefragt.
Deutsche Bahn in NRW: App soll Service verbessern
„Eine neue deutschlandweit einmalige Funktion in der Fahrplan-App soll die Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs in Bayern steigern“, heißt es in einer Pressemeldung des BEG (Bayerische Eisenbahngesellschaft). Und weiter: „Wer in Bayern in einen Regionalzug umsteigen will, kann ab sofort per App melden, dass der Anschlusszug am Umsteigebahnhof nach Möglichkeit warten soll.“ (Hier mehr Infos)
Nach Angaben der Deutschen Bahn sei das für NRW derzeit nicht geplant. Doch wie steht es um die verschiedenen Verkehrsverbunde, die hier agieren?
Deutsche Bahn: In NRW sieht es schlecht aus
Im VRS (Verkehrsverbund Rhein-Sieg) sowie bei go.Rheinland (Nachfolger von Nahverkehr Rheinland) sei eine App wie diese derzeit nicht geplant, heißt es seitens des Unternehmens. „Wir beobachten die Erfahrungen der BEG mit der neuen App aber sehr genau und werden zusammen mit den in unserem Bereich für den Betrieb zuständigen Verkehrsunternehmen über die Sinnhaftigkeit einer Einführung dieses Service im stark belasteten Kölner Knoten diskutieren“, verspricht ein Sprecher des Verkehrsverbund Rhein Sieg GmbH.
Auch im dicht besiedeltem Ruhrgebiet sieht es für Bahnfahrer aktuell eher schlecht aus. „In dichten Netzen, wie im VRR-Gebiet, ist es deutlich schwieriger, einen Zug aufgrund der hohen Auslastung und der engen Taktung warten zu lassen“, erklärt ein Sprecher des Verkehrsverbunges Rhein-Ruhr. Aber: „Mit einer reibungslosen Fahrtenkette werden wir uns perspektivisch beschäftigen und prüfen, ob ein solches System auch im Ballungsraum Ruhrgebiet nutzbar wäre. Möglicherweise sind solche Systeme im Übergang vom SPNV in den kommunalen ÖSPV hilfreich.“
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Beim WestfalenTarif sieht es aber schon besser aus. Hier sei die App bereits bekannt, bestätigt das Unternehmen. Außerdem würden aktuell „Voraussetzungen und Rahmenbedingungen geprüft, ob es überhaupt möglich ist, die App auch in Westfalen-Lippe einzusetzen.“ Eine mögliche Umsetzung ist allerdings noch in weiter ferne. Die Prüfung nehme gewisse Zeit in Anspruch und auch die Finanzierung sei noch nicht geklärt.
Konkrete Pläne der Verkehrsverbunde in NRW gibt des derzeit also nicht nicht. Dennoch seien alle Unternehmen bemüht, den Service für ihre Fahrgäste zu verbessern.