- Die Vox-Gründershow „Die Höhle der Löwen“ ist äußerst beliebt
- Doch Kunden sollten beim Kauf der Innovationen vorsichtig sein
- Die Verbraucherzentrale NRW warnt vor schnellen Käufen
Düsseldorf.
Innovative Dinge, die einem den Alltag erleichtern – schon seit fünf Staffeln der Show „Die Höhle der Löwen“ auf Vox suchen Erfinder nach prominenten Investoren für ihre Erfindungen.
Doch wie gut sind die Produkte, die dank Investoren wie Carsten Maschmeyer den Weg in die Supermarkt-Regale finden?
Verbraucherzentrale warnt vor Produkten von „Die Höhle der Löwen“
Offenbar häufig nicht so gut. Denn die Verbraucherzentrale NRW warnt Kunden davor, direkt zuzugreifen: „Wer ‚Löwen‘-Produkte direkt kauft, bezahlt oft mit hohen Preisen und Enttäuschungen.“
„Wer am Morgen nach der Sendung in die Geschäfte läuft, findet – wie von Zauberhand – die gerade erst vorgestellten Ideen fix und fertig produziert in den Regalen. Ausgezeichnet sind sie jetzt mit einem goldenen Löwen-Logo: ‚Bekannt aus der VOX Gründer-Show‘.“
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„Befremdlich nur: Das Emblem pappt auch auf Produkten, die in der Gründershow durchgefallen sind“, heißt es in einer Pressmitteilung.
„Die Höhle der Löwen“-Stempel – obwohl Produkte durchgefallen sind
Die Produkte fielen oft nicht nur bei den Löwen durch, sondern bekamen auch niederschmetternde Online-Rezensionen von Käufern. Trotzdem schmücken sie sich mit dem Logo von „Die Höhle der Löwen“ – und suggerieren dem Verbraucher einen Erfolg in der Gründershow.
Als explizite Beispiele nennt die Verbraucherzentrale NRW die Produkte „DasKaugummi“, den flüssigen Displayschutz „Protect Pax“, den Reparaturstift „Blufixx“ und den Verschlussstopfen „Abflussfee“.
Sie wurden von Käufern als „Müll“ und „Reinfall“ beschimpft.
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DHDL: Preisempfehlungen der Löwen laut Verbraucherzentrale viel zu hoch
Ebenfalls ärgerlich für Kunden: Die Hohen Preisempfehlungen der Löwen, mit denen die angefixten Schnellkäufer konfrontiert werden.
„Die Löwen nämlich brüllen extrem laut ihre hohen Preisempfehlungen. Doch die Preise erinnern Verbraucherschützer eher an Tiger, die als Bettvorleger landen“, heißt es von der Verbraucherzentrale NRW.
Unfassbares Beispiel: Der „Fensterschnapper“ aus der 4. Staffel von „Die Höhle der Löwen“ kostete direkt nach der Ausstrahlung 119,99 Euro – heute bekommt man die Einbruchssicherung auf Ebay für schlappe 19,99 Euro.
Und auch für die Kinder-Spielmatte „Tukluk“ betrug die unverbindliche Preisempfehlung zunächst 599,99 Euro, während man dank zahlreicher Rabatte auf Online-Portalen heute nur noch 149 Euro bezahlt.
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Kurios: Nicht nur auf Ebay verkauft „Die Höhle der Löwen“ die Produkte aus der Show. Einen offiziellen Löwen-Shop gibt es auch auf Amazon – und die Preise unterscheiden sich laut Verbraucherzentrale oft erheblich. Beim „Blinkerhandschuh“ beispielsweise waren das immerhin 10 Euro.
„Bei all dem wundert es nicht, dass so manche Höhle-der-Löwen-Fabel als Horrorstory für nachhaltige Gründer endet: Artikel landen auf Wühltischen und in Grabbelecken“, heißt das vernichtende Urteil der Verbraucherzentrale.
Bei Vox ist man über das Vorgehen der Verbraucherzentrale entsprechend irritiert: „Wie die Verbraucherzentrale NRW nach dem Googeln von zehn der Produkte bei Amazon zu dem Pauschalurteil kommt, ist für uns schwer nachvollziehbar“, schreib Julia Kikillis, Sprecherin für Vox bei der RTL Mediengruppe.
RTL-Gruppe mahnt selbstkreierte DHDL-Logos ab
Desweiteren, führt sie aus, gebe es insgesamt 86 offiziell lizensierte „Die Höhle der Löwen“-Produkte. „Nur Produkte, die in der Sendung auch einen Deal abgeschlossen haben, erhalten die Möglichkeit, das DHDL-Logo zu lizenzieren, es gibt aber keine Verpflichtung, das zu tun.“
Wer aber keine offizielle Lizenz hat oder ein Logo selbst kreiere, werde von der Mediengruppe RTL Deutschland abgemahnt.
Bei Verstößen gegen die Vertragskonditionen zur Lizenzvergabe behalte sich die RTL Mediengruppe vor, die Lizenz zur Logoverwendung zu entziehen. Die Preisgestaltung liege nicht in den Händen des Senders Vox.
Verbraucherzentrale rudert zurück
Später ruderte die Verbraucherzentrale zurück. Sie wollte nicht vor „Löwen“-Produkten warnen oder ein negatives Bild vermitteln. Es sei nur darum gegangen, die Käufer vor einer zu schnellen Entscheidung zu warnen, erklärte Sprecher Georg Tryba gegenüber RTL Next.
Man solle erst einmal vergleichen, statt direkt ins Regal zu greifen und die neuen Produkte mitzunehmen. „Hallo wach, aufpassen beim Einkaufen“, rät Tryba.