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Amateurfußball: NRW-Club kickt mit diesem Logo auf der Brust – und sorgt damit für einen Skandal

Amateurfußball: NRW-Club kickt mit diesem Logo auf der Brust – und sorgt damit für einen Skandal

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Foto: imago (Symbolfoto)

Die Aufregung ist groß: Zwei Amateur-Mannschaften des Marokkanischen Sportvereins Bonn (MSV) tragen ein Salafisten-Logo auf dem Trikot. Das brachten die Sozialliberalen im Bonner Stadtrat auf den Tisch, es entstand eine Debatte. Jetzt rudert der Verein zurück.

MSV Bonn trägt „Ansaar International“-Logo auf dem Trikot

Anderthalb Jahre sollen die beiden Mannschaften das Logo der Hilfsorganisation „Ansaar International“ auf dem Trikot getragen haben. Das berichtet der Bonner General-Anzeiger. Demnach soll auch die erste Herrenmannschaft in der Kreisliga A mit dem Emblem aufgelaufen sein.

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Das Heikle an der Organisation, die ihren Sitz in Düsseldorf hat: Laut Verfassungsschutzbericht ist „Ansaar International“ Teil der extremistisch-salafischtischen Szene und wird vom NRW-Verfassungsschutz beobachtet.

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MSV Trainer Serhat Dogan: „Uns war nicht bewusst, wobei es sich bei dem Sponsor handelt“

Gegenüber der Zeitung teilte der Verein nach der Aufruhr mit, dass er die Trikots nicht mehr tragen wird. MSV-Trainer Serhat Dogan begründet das Tragen des Logos gegenüber dem General-Anzeiger so: „Wir tragen die Trikots seit eineinhalb Jahren, und uns war es nicht bewusst, wobei es sich bei dem Sponsor handelt. Die Trikots wurden uns über einen Bekannten des Vereins vermittelt, weil es schwer ist, überhaupt einen Sponsor oder Unterstützer zu finden. Natürlich distanzieren wir uns von den Aktionen des Sponsors und werden diese Trikots nicht mehr tragen. Unsere sportlich erfolgreiche Leistung soll nicht mit solchen Aktionen Schaden nehmen.“

Bonner Stadtverwaltung wolle Gespräche mit dem Verein führen

Die Bonner Stadtverwaltung sehe die Aktion „äußerst kritisch“ und wolle noch Gespräche mit dem MSV führen. Komisch, dass der „Sponsor“ in der ganzen Saison niemandem aufgefallen sei. Denn: Jährlich müssen Trikots vom Fußball-Verband Mittelrhein genehmigt werden.

Auch Fußball-Profi Änis Ben-Hatira hatte für die Organisation „Ansaar International“ geworben. Mit der Folge, dass Darmstadt 98 den mittlerweile 30-jährigen Fußballer im Januar 2017 rausschmiss. >>Hier mehr dazu lesen

Das ist „Ansaar International“

Der Verein „Ansaar International“ wurde im Jahr 2012 in Düsseldorf gegründet. Nach eigener Aussage wolle der Verein notleidende Glaubensgeschwister im In- und Ausland unterstützen. Zu den grundlegenden Aktivitäten zählen demnach der Bau von Moscheen, Schulen und Brunnen sowie Hilfe für Witwen und Waisen.

Derzeit liege der Schwerpunkt auf der humanitären Hilfe für die syrische Zivilbevölkerung. Laut Verfassungsschutz sollen in der Vergangenheit aber bekannte salafistische Prediger bei Spendensammungen eingebunden worden sein. Deshalb bewertet der Verfassungsschutz die Organisation als extremistisch-salafistisch. Er steht unter Beobachtung. (js)