Düsseldorf.
Unglaublich: In Düsseldorf auf der A3 hat nach Angaben der Polizei am Freitagnachmittag eine türkische Hochzeitsgesellschaft die Fahrbahn Richtung Köln blockiert, weil sie dort Hochzeitsfotos machen wollte. Am Dienstag teilte ein Polizeisprecher dann mit, dass „teilweise zahlreiche konkrete Hinweise auf die Fahrzeugführer und die Hochzeitsgesellschaft“ nach der Veröffentlichung in den Medien eingegangen seien.
Aufgefallen war einer Zivilstreife in Höhe des Autobahnkreuzes Ratingen-Ost zwei Porsche und ein Audi R8. Mit Warnblinklicht fuhren die Luxusschlitten auf allen Fahrstreifen der A3 hin und her, bremsten den Verkehr hinter sich aus und hielten an.
A3 bei Düsseldorf: Hochzeitsgesellschaft blockiert Autobahn für Fotos
Kein anderes Auto kam mehr dort vorbei. Die Polizisten dachten erst an einen Unfall – doch weit gefehlt: Ein Ford Mustang wechselte auf den Seitenstreifen, überholte die auf der Fahrbahn stehenden Fahrzeuge (unter anderem einen Audi R8 mit Blumenbouquet, Daimler E 350) und hielt vor diesen Autos.
Weil die Polizei immer noch von einem Unfall ausging, fuhr sie mit Blaulicht zu der Szene.
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Fahrer von Ford Mustang driftet auf der A3 – Menschen machen Bilder davon
Dort dann die Überraschung: Der Fahrer des Ford Mustang Cabrio ließ vor den stehenden Fahrzeugen die Reifen qualmen und wollte augenscheinlich über die selbst gesperrte Fahrbahn driften und so genannte „Donuts“ machen – also um sich selbst kreisen und Reifenmarkierungen auf der Fahrbahn hinterlassen. In dem offenen Mustang stand ein Fahrzeuginsasse und machte Fotos von der Situation.
Aus den anderen stehenden Fahrzeugen stiegen Insassen aus um ihrerseits Fotos von dem Mustang zu machen.
Blockierer: „Kenne guten Anwalt“
Als die „Hochzeitsgesellschaft“ bemerkte, dass Polizisten anwesend waren, fuhren sie so schnell wie möglich wieder weg. Zwei der Luxusautos wurden kurz darauf am Autobahnkreuz Ratingen Ost kontrolliert. Hier sagte einer der Blockierer, man bräuchte sich keine Gedanken zu machen, „er kenne einen guten Anwalt“.
Alle angetroffenen Fahrzeugführer und Beifahrer stritten laut Polizei ab, etwas falsch gemacht zu haben. Oder sie sagten, sie hätten bereits mit ihren Anwälten telefoniert. Ein Beifahrer aus dem Ford Mustang gab an, dass er lediglich der Hochzeitsfotograf sei.
Polizei ermittelt wegen Nötigung und Verkehrsgefährdung
Die Ermittlungen gegen die Porsche-Besitzer laufen. Die Polizei ermittelt bei allen Beteiligten wegen des Verdachts der Nötigung und der Verkehrsgefährdung. Nachdem die Polizei mehrere Hinweise zu den Hochzeitsrowdys erhalten hat, haben sie nun auch den Halter des Audi R8 ausfindig gemacht. Fest steht jetzt: Das Luxusauto war geliehen.
Hochzeitsblockade soll keine weiteren Nachahmer finden
„Wir werden weiterhin konsequent ermitteln, um ein Verfahren gegen die Betroffenen einzuleiten“, machte Polizeisprecher Kim Freigang deutlich. Die Polizei wolle vehement verhindern, dass diese Hochzeitsblockade noch weitere Nachahmer findet. „Es soll kein Brauch werden. So etwas ist lebensgefährlich“, macht er deutlich.
Denn vor zwei Wochen sei solch eine gefährliche Aktion bereits auf der A40 bei Mülheim-Dümpten schon passiert.
Bereits auf der A40 kam es vor zwei Wochen zu einer Blockade mitten auf der Fahrbahn
Hier blockierten mehrere teure Mercedes die Fahrbahn. Die Polizei hatte darüber nicht berichtet, weil sie jetzt erst ein von einer Zeugin den Hinweis erhalten hat, die ein Video mit dem Handy aufgenommen hatte.
Weitere Zeugen des Vorfalls werden gebeten, sich beim Verkehrskommissariat 2 unter der Rufnummer 0211 8700 zu melden. (lin, js)