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Essen: Innogy erhöht Heizkosten – Ehepaar spricht von „Abzocke“

Essen: Innogy erhöht Heizkosten – Ehepaar spricht von „Abzocke“

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Innogy in Essen, Konzernzentrale. Foto: imago

Essen. 

Ihre Nebenkostenabrechnung hat Dieter Koesling aus Marl und seine Frau nahezu aus den Latschen gehauen. Die Heizkosten für Fernwärme des Energiedienstleisters Innogy mit Hauptsitz in Essen waren um satte 51 Euro monatlich gestiegen – bei gleichbleibendem Verbrauch.

Eine drastische Erhöhung der Heizkosten seitens der Innogy aus Essen, die für Dieter Koesling unverständlich und sogar „Abzocke“ sind.

Innogy in Essen: Ehepaar ärgert sich über drastische Erhöhung der Heizkosten

Mitte Februar schrieben die Koeslings einen Brief an den Energiedienstleister. Er beginnt mit den Worten: „Wir haben vor ein paar Tagen Ihre Fernwärmerechnung erhalten und es hat uns ‚umgehauen‘!“

Der Stromindex habe sich mehr als verdoppelt, der Arbeitspreis wurde von 2,8 Cent auf 3,7 Cent erhöht und der monatliche CO2-Preis wurde auch weit mehr als verdoppelt, so schreiben die Koeslings in ihrem Brief an Innogy.

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Dieter Koesling sagt dazu gegenüber DER WESTEN: „Und das Ganze ohne Ankündigung. Es gab das ganze Jahr 2018 schon Erhöhungen, aber immer waren sie moderat. Das hat uns umgehauen.“

Es habe bisher keinen Ärger mit der Innogy gegeben und dass eine solche Erhöhung ohne Abkündigung vonstatten gehe, ärgere die Eheleute sehr.

Die Preise wurden aus diesem Grund erhöht

Auf Anfrage bei Innoggy wird klargestellt: „Ja, die Preise wurden erhöht. Es hat tatsächlich einen fulminanten Anstieg gegeben. Der Stromindex ist allerdings nicht verdoppelt worden, sondern ist um immerhin 31 Prozent gestiegen. Der Arbeitspreisanstieg stimmt aber. Damit ist ein fast identischer Verbrauch teurer geworden, ja.“

Klaus Schultebraucks, Sprecher der Innogy, sieht darin aber nicht den Fehler der Innogy oder eine Abzocke. Denn die Preise der Fernwärme sind stets an bestimmte Formeln gebunden, in denen die einzelnen Komponenten schwanken können.

Daher sei es auch entscheidend, woher der Primärenergieträger für die Fernwärme komme. „Gas, Kohle oder Heizöl, das ist die Frage. Denn diese Energieträger schwanken in ihren Preisen.“

Außerdem sei der Gesetzgeber, also die Regierung, für die Formeln zuständig, die den Preis für Fernwärme bestimmen. Die Anpassung sei bundesweit erfolgt.

Eine Erklärung, aber keine Alternative

Für die Koeslings zwar eine Erklärung, aber nur ein schwacher Trost. Denn die Möglichkeit einfach den Anbieter zu wechseln gibt es nicht.

„Theoretisch ist ein Wechsel möglich, aber es ist sehr schwierig. Denn der neue Anbieter verfügt nicht über die Leitungen und müsste entweder neue bauen oder die alten Leitungen abkaufen. Und das ist zurzeit viel zu teuer und nicht rentabel für die Anbieter. Es gibt einfach auch zu wenige Anbieter für Fernwärme“, erklärt Klaus Schultebraucks von Innogy. (fb)