Die Vorfreude auf zu Hause war für viele Passagiere, die am Donnerstag (24. Oktober) eine Eurowings-Maschine in Athen bestiegen, groß, sollten sie nach ihrem Urlaub oder ihrer Geschäftsreise wieder nach Hause zurückkehren. Am Flughafen Düsseldorf traf sie beim Landeanflug aber plötzlich der Schlag!
Denn nur kurz bevor der Flieger mit den Rollen den Boden berührte, zog das Flugzeug auf einmal wieder steil gen Himmel. „Dann war erst mal Schock“, erinnert sich jetzt Sophia, die als Passagierin in der Eurowings-Maschine Richtung Düsseldorf gesessen hatte.
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Flughafen Düsseldorf: Abgebrochene Landung?
„Ich selber mit meiner Flugangst habe gezittert und mir kamen auch ein bisschen die Tränen“, erinnert sich die junge Frau aus NRW jetzt im Gespräch mit DER WESTEN an die bangen Minuten vom Donnerstag zurück. Nachdem der Landeanflug plötzlich abgebrochen worden war, brach im Flieger Tumult aus, ein Kind fing sogar an zu schreien. „Alle wussten überhaupt nicht, was los ist.“
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Eine Stewardess versuchte schließlich, die aufgebrachten Fluggäste zu beruhigen. In einer Durchsage gab sie an, dass das Cockpit die Landung abgebrochen hatte. Nähere Informationen sollte es erst vom Cockpit geben. „Mehr wusste man nicht“, so Sophia. Aber die aufgeladene Stimmung ließ sich dadurch kaum beruhigen.
Maschine kreist über Flughafen Düsseldorf
Das Flugzeug zog indes seine Kreise über den Flughafen Düsseldorf. Erst eine Durchsage des Piloten sollte für Klarheit sorgen. Darin hieß es, dass sie die Landung abbrechen mussten, weil auf der Flugbahn noch ein anderes Flugzeug war. Bis zur Landeerlaubnis vergingen weiter einige Minuten.
„Ich hatte schon Szenarien im Kopf, was alles hätte passieren können. Aber als der Pilot das durchgesagt hatte, hatte man Erleichterung im Flugzeug gespürt“, erinnert sich die junge Passagierin. Schließlich sollte die Maschine mit rund 50 Minuten am Flughafen Düsseldorf landen, was einen tosenden Applaus im Flugzeug auslöste. „Dann hat man gemerkt, dass so richtig die große Erleichterung kam, als wir aus dem Flieger aussteigen konnten.“
DAS sagt die Deutsche Flugsicherheit
Dass die Landung abgebrochen wurde, kann ein Pressesprecher der Deutschen Flugsicherheit gegenüber dieser Redaktion bestätigen. Er erklärt: „Bei dem von Ihnen beschriebenen Manöver handelte es sich um ein sogenanntes Durchstartverfahren.
Auf der südlichen Start- und Landebahn stand eine Maschine abflugbereit auf der Piste, der Pilot dieser Maschine meldete uns dann ‚unable to depart‘.“
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Warum der Flieger auf der Landebahn nicht hatte starten können, sei unklar. Dies könne sowohl technische Gründe haben oder die Kabine betreffen. So etwa, wenn ein Passagier nicht richtig angeschnallt war. „Da besagter Flug nicht starten konnte, haben wir entsprechend der anfliegenden EWG (Eurowings, Anm. d. Red.)-Maschine dieses Durchstartmanöver angewiesen. Insofern ist die Aussage des Eurowings-Piloten absolut korrekt. Für uns – und auch für Piloten – sind diese Verfahren festgelegte Routinemanöver, die der Aufrechterhaltung der Sicherheit dienen.“
Vor jeder Landung werde dafür das genaue Vorgehen im Cockpit für den Fall eines solchen Manövers durchgesprochen. Auch im Bordcomputer sei das bereits vorprogrammiert, sodass im Fall der Fälle nur ein Knopf gedrückt werden müsse. „Für den Beobachter – oder auch für den Passagier – ist dies sicherlich ein außergewöhnlicher Vorgang“, so der DFS-Sprecher. „Durchstartmanöver werden aus vielzähligen Gründen durchgeführt, zum Beispiel auch bei zu starken Seitenwinden oder wie in diesem Fall, wenn eine sich auf der Piste befindliche Maschine letztendlich doch nicht starten kann.“