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Flughafen Düsseldorf: Passagier lacht sich wegen „Letzter Generation“ ins Fäustchen: „Trifft genau die Richtigen“

„Trifft genau die Richtigen.“ Ein Passagier konnte sich am Flughafen Düsseldorf nach den Auswirkungen der Klimakleber-Proteste ein Lachen nicht verkneifen.

© dpa/ David Young & Screenshot Twitter: „Letzte Generation“

Letzte Generation Protest Flughafen Duesseldorf

Aktivisten klebten sich am Donnerstag (13. Juli) auf dem Rollfeld des Düsseldorfer Airports fest.

Die „Letzte Generation“ hat am Donnerstagmorgen (13. Juli) den Betrieb am Flughafen Düsseldorf mächtig durcheinandergebracht. Mehrere Klima-Aktivisten verschafften sich in den frühen Morgenstunden Zugang zum Hochsicherheitsbereich und klebten sich auf dem Rollfeld fest (mehr hier).

Der Flughafen Düsseldorf musste den Flugbetrieb bis 7.15 Uhr unterbrechen. Gegen 9.40 Uhr war der Spuk dann endgültig vorbei. In der Zwischenzeit mussten mehrere Flüge gestrichen werden. Betroffene hatten wenig Verständnis für die Aktion und ließen ihrem Ärger im Gespräch mit DER WESTEN freien Lauf. Ein Passagier konnte sich ein Lächeln jedoch nicht verkneifen. Er amüsierte sich darüber, welche Verbindungen hauptsächlich betroffen waren.

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„Trifft genau die richtigen Scheiß-Flüge“

Nein, namentlich wollte der junge Mann am Flughafen Düsseldorf nicht genannt werden. Schließlich sei er im öffentlichen Dienst angestellt, als Lehrer. „Ich habe da zwar meine Meinung, möchte mich in der Öffentlichkeit aber nicht politisch äußern.“

Doch unter der Hand deutet der Mann mit sauber geschorenem Kopf und gepflegtem Dreitage-Bart auf den Bildschirm mit den Fluginformationen: „Du musst mal filmen, welche Flüge gestrichen werden. Das sind alles Kurzstreckenflüge“, sagt er und fügt mit breitem Grinsen hinzu: „Es trifft genau die richtigen Scheiß-Flüge.“

Tatsächlich fordern Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“ zur Erreichung der Klimaziele unter anderem ein Verbot von Inlandsflügen. Am Donnerstag sollten sie immerhin erreichen, dass einige dieser Flüge gestrichen werden mussten.

Passagier am Flughafen Düsseldorf kontert

Doch damit sollten sie nicht verhindern, dass die gestrandeten Passagiere trotzdem ins Flugzeug steigen. „Wir fliegen trotzdem“, sagte etwa Thorsten aus Wesel, dessen Flug nach Wien gecancelt wurde. Um sein Ziel zu erreichen, habe die Airline ihm eine Verbindung mit Umweg über Berlin angeboten. Der Weseler wird also an diesem Tag gleich zwei Mal fliegen, um hoffentlich rechtzeitig beim Konzert der Red Hot Chilli Peppers in Wien dabei sein zu können. „Da bin ich zuversichtlich“, sagt Thorsten. Was er über den Protest der Klimakleber am Flughafen Düsseldorf denkt, kannst du hier nachlesen >>>

Zeitgleich zu der Aktion in Düsseldorf protestierten Mitglieder der „Letzten Generation“ zum Beginn der Sommerferien auch am Hamburger Flughafen. Die Aktivisten begründeten die Proteste mit den steigenden Flugpassagierzahlen und den damit verbundenen Emissionen: „Statt einen konkreten Plan vorzulegen, wie dies verhindert und das gesetzlich geforderte Emissions-Reduktions-Ziel erreicht werden kann, setzt das Verkehrsministerium auf ‚Technologieoffenheit’“, so die „Letzte Generation“. Herbert Reul hat für die Aktionen hingegen kein Verständnis: „Diese Klimachaoten sind keine Aktivisten, sondern Kriminelle“, polterte der NRW-Innenminister am Donnerstag in der „Rheinischen Post“ und weiter: „Flugzeuge, die die Landung abbrechen müssen, Familien, denen man den Start in den Urlaub verderben will – das hat rein gar nichts mit legitimem Protest zu tun.“


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Der Flughafen Düsseldorf behält sich nach eigenen Angaben rechtliche Schritte vor: „Dies gilt auch für die Prüfung von möglichen Ansprüchen auf Schadensersatz. Genaue Angaben zu den finanziellen Auswirkungen liegen zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht vor“, so ein Sprecher am Donnerstag.