Wochenlang hatten zwei Urlauberinnen aus dem Ruhrgebiet auf ihren Kurztrip hingefiebert. Für 24 Stunden wollten sie an den Ballermann reisen und die Nacht zum Tag machen – so zumindest der Plan.
Die Urlaubs-Euphorie sollte für die zwei jungen Frauen allerdings schnell verpuffen. Denn schon bei der Anreise am Flughafen Düsseldorf folgte die Ernüchterung. Der Grund: Der Flieger war überbucht, alle Plätze bereits vergeben – trotz gekaufter Flugtickets. Das Aus ihres Kurztrips?
Flughafen Düsseldorf: Urlauberinnen fallen aus allen Wolken!
Panik sollte sich zunächst allerdings noch keine bei den Dortmunderinnen breit machen. Im ersten Moment hielten sie das unzureichende Sitzplatzangebot für einen Anzeigen-Fehler in der Eurowings-App. Diesen Zahn sollte ihnen allerdings schnell eine Angestellte am Schalter des NRW-Airports ziehen. „Die Frau am Schalter war richtig sauer und fragte uns dann, warum wir erst 1,5 Stunden vor Abflug da waren. Eigentlich müsste man drei Stunden vorher am Flughafen sein – dabei hatten wir nur Handgepäck dabei!“
Die Airport-Angestellte stellte den beiden 30-Jährigen ein Stand-by-Ticket aus. Solche Tickets werden meist vergünstigt an Mitarbeiter herausgegeben. Aber auch Passagiere, die keinen Sitzplatz in einem überbuchten Flieger ergattern konnten, bekommen die Tickets ausgestellt und müssen damit bis zum Schluss bangen, ob sie überhaupt abheben können. So auch die Dortmunderinnen.
+++ Düsseldorf: Irre Luxus-Villa zu verkaufen – bei diesem Preis fällst du vom Glauben ab +++
DAS sollten Passagiere bei Überbuchung beachten
„Totaler Horror“, beschreibt eine der beiden Frauen die Situation. „Wir sind gefühlt durch die Sicherheitskontrolle bis zum Gate gerannt, das natürlich noch gar nicht geöffnet hatte. Dort sollte man uns dann mitteilen, ob wir fliegen können oder nicht.“ Eine Terminal-Mitarbeiterin hatte die Frauen schon darauf vorbereitet, eventuell einen Flug später starten zu müssen. Das Geld für ihre eigentlichen Tickets sollten sie erstattet bekommen. Für die Frauen allerdings eine Katastrophe – denn die Zeit rannte ihnen für ihren ohnehin nur eintägigen Trip davon!
Auch interessant: Die größten Flughäfen
Doch wie kann es überhaupt sein, dass Flieger überbucht werden? Tatsächlich ist das laut Experten nicht nur bei Billig-Airlines eine Seltenheit. Gerade bei Strecken, die ohnehin gern gebucht werden – wie Mallorca – kalkulieren Fluggesellschaften eine sogenannte No-Show Quote ein. Laut Statistik treten bis zu acht Prozent aller Gäste ihre Flüge nämlich niemals an. Tatsächlich steht Passagieren, die auftauchen, aber dennoch keinen Platz mehr im Flieger erhalten, eine Entschädigung zu.
Bei Eurowings können Urlauber bei Kurzstrecken-Flügen bis 1.500 Kilometer bis zu 250 Euro rausschlagen, bei Mittelstrecken- und Langstreckenflügen sind sogar zwischen 400 und 600 Euro drin. Vor allem Economy Passagiere haben nach Recherchen von DER WESTEN bei überbuchten Flügen in der Regel schlechte Karten. Für die beiden Mallorca-Touristinnen aus dem Ruhrgebiet nahm der Albtraum aber doch noch ein gutes Ende. Mit keiner Stunde Abzug konnten sie ihre Reise antreten – und den Stress am Flughafen Düsseldorf bei Sonne, Meer und Cocktail-Stimmung zum Glück schnell hinter sich lassen.