Wer in den Urlaub fliegt, sehnt sich danach, für eine Weile aus dem Alltag auszubrechen, und einfach abzuschalten. Doch was, wenn genau in diesem Moment etwas schiefgeht? Denn Flugangst, ein gestrichener Flug oder ein unerwartetes Drama können die schönste Vorfreude in Sekunden zerstören.
In solchen Momenten fühlt man sich oft allein und überfordert – doch genau dann sind sie da, die unscheinbaren Helden am Flughafen Düsseldorf: die Flughafenseelsorge.
Flughafen Düsseldorf: Seelensorge als Geschenk mit großer Verantwortung
Es ist ein Ort, an dem Menschen in der Hektik des Flughafens Ruhe und Hilfe finden – und das seit mehr als 23 Jahren. Ute Clevers, eine der engagierten Helferinnen, betont dabei gegenüber DER WESTEN: „Die Aufgabe ist ein Geschenk und bedeutet Verantwortung.“ Denn sie und ihre Kollegen, insgesamt 44 Ehrenamtliche, sind mehr als nur Ansprechpartner. Sie sind eine Quelle der Hoffnung und des Trostes in den stürmischsten Momenten.
„Wir verstehen uns als religiöser Dienst für alle Menschen“, betont Clevers weiter. Doch ob gläubig oder nicht – hier zählt nur der Mensch und der Moment, in dem jemand einfach einen Retter braucht. Doch ihre Hilfe endet nicht bei den Reisenden. Denn: „Wir haben auch ein offenes Ohr für die tausenden Mitarbeitenden“, offenbart Johannes Westerndick, ein weiterer Helfer.
Helden mit Herz am Flughafen Düsseldorf
Doch in einem Terminal, das vor Hektik nur so pulsiert, ist es nicht nur die Trauer, die die Seelsorger begleiten. Auch in den alltäglichen, aber oft stressigen Situationen sind sie da, zum Beispiel wenn Passagiere am Flughafen den Überblick verlieren und fragen: „Wo geht mein Flug ab?“ Dann helfen die Seelsorger, wo sie können. „Wir haben einen Flughafenausweis und werden automatisch angesprochen“, erzählt Clevers.
Und dann gibt es die schweren Momente, in denen der Schmerz und der Verlust tief und unvorstellbar sind. Wie nach der Germanwings-Katastrophe 2015, als die Seelsorger den Angehörigen der Opfer beistanden. Es sind diese Zeiten, in denen ihre Rolle über die eines einfachen Helfers hinausgeht.
„Zucker hilft immer“
Doch nicht nur das: Denn wenn die Passagiere frustriert sind, weil ihr Flug gestrichen wurde und die Flughafen-Mitarbeiter den Zorn zu spüren bekommen, sind die Helfer da, um zu deeskalieren, zu beruhigen und zu erklären. Denn „wir schulen die Mitarbeiter in Deeskalationstrainings“, erklärt Westerndick gegenüber DER WESTEN weiter.
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Und das Besondere daran: Sie werden in solchen Momenten oft als neutrale, vertrauenswürdige Ansprechpartner akzeptiert. Ein Tipp von Clevers: „Zucker hilft dabei immer“, denn offenbar ist eine Packung Gummibärchen oft ein kleiner Retter in der Not.
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Und es ist dieses kleine Detail, das so vieles über die Arbeit der Seelsorger am Flughafen Düsseldorf aussagt. Denn manchmal reicht schon ein kleines Zeichen der Aufmerksamkeit, um die Welt ein Stück heller zu machen.
Übrigens: In Düsseldorf ist die Seelsorgestelle 24 Stunden an allen sieben Tagen der Woche unter der Nummer 0211 421-21772 zu erreichen.