Seit Monaten klagt der Flughafen Düsseldorf über extremen Personalmangel. Die Politik hatte einen Lösungsvorschlag parat: Sie wollten türkische Gastarbeiter am Airport zur Verstärkung einsetzen.
Für den Flughafen Düsseldorf ist das aber keine attraktive Option. Der Airport verzichtet lieber auf die Gastarbeiter aus der Türkei. Das erklärte Thomas Richter, Vorstandsvorsitzender des Branchenverbandes ABL, gegenüber der „WAZ“.
Flughafen Düsseldorf lehnt Angebot der Politiker ab
Anfang Juli verkündet Bundesinnenministerin Nancy Faeser ihren Plan gegen das Flughafen-Chaos in Deutschland. Rund 2000 Hilfskräfte aus der Türkei sollten eingeflogen werden und die deutschen Flughäfen entlasten.
Am Flughafen Düsseldorf wurde dieser Plan aber abgelehnt. Sowohl am Airport in Düsseldorf, als auch in Köln/Bonn, hat man keinen Gebrauch von den türkischen Gastarbeitern gemacht. Das erklärte Richter der „WAZ“.
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Das ist der Flughafen Düsseldorf:
- Eröffnung am 19. April 1927
- der „Düsseldorf Airport“ (DUS) zählt mit rund 25 Millionen Passagieren zu den Top 3 der verkehrsreichsten Flughäfen Deutschlands (nach Frankfurt a.M. und München)
- 77 Fluggesellschaften verbinden ihn mit über 200 Zielen in etwa 55 Ländern
- wichtigster Flughafen in NRW
- hat mit einer Höhe von 87 Metern den höchsten Tower Deutschlands
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„Der Dienstleister Aviapartner aus Düsseldorf argumentiert, dass die Sommerferien fast vorbei seien. Bei einer Vermittlungsgebühr von 5000 Euro pro Arbeitskraft spielen auch wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle“, so Richter. Da die Arbeitserlaubnis nur bis zum 6. November gelte, sei das Angebot schlichtweg nicht attraktiv genug.
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Richter sagt weiter: „Die Arbeitskräfte, die der türkische Dienstleister anbietet, wären nur helfende Hände. Einige Betriebe haben in der Corona-Krise aber hauptsächlich Mitarbeiter mit höherer Qualifikation entlassen, die Abfertigungen überwachen und koordinieren.“
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Von der Gewerkschaft Verdi erhält der Flughafen Düsseldorf bei dieser Entscheidung Rückendeckung. Was Verdi-Sekretär Marvin Reschinsky stattdessen fordert, liest du bei der „WAZ“.
Dank des 9-Euro-Tickets kommen die Menschen zumindest innerhalb von Deutschland derzeit auch mit der Bahn von A nach B. Doch im Ruhrgebiet gibt durch einen Autobahn-Ausbau Einschränkungen. (Hier mehr dazu) (fs)