Die Sommerferien in NRW stehen vor der Tür. Damit herrscht ab Donnerstag (22. Juni) Hochbetrieb am Flughafen Düsseldorf. Richtung Wochenende erwartet der größte Airport in NRW die erste große Reisewelle der Hochsaison. Müssen Passagiere sich erneut auf ähnlich chaotische Zustände wie im vergangenen Jahr einstellen?
Damals raubten extrem lange Warteschlangen an den Sicherheitsschleusen und der Gepäckabfertigung vielen Urlaubern die Vorfreude auf oder Erholung aus dem wohlverdienten Urlaub (mehr hier). Während der Flughafen Düsseldorf optimistisch auf die Hochsaison blickt, fürchtet Gewerkschaftssekretär Özay Tarim das Schlimmste.
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Flughafen Düsseldorf: Bricht erneut Chaos aus?
Rund 21.000 Starts und Landungen und 3,1 Millionen Fluggäste erwartet der Flughafen Düsseldorf bis zum Ende der NRW-Sommerferien am 6. August. Allein am Donnerstag sollen 71.000 Passagiere durch den Airport geschleust werden – eine Mammutaufgabe. Doch der Flughafen sieht sich gewappnet. Bereits in den Osterferien hatten die Verantwortlichen Maßnahmen ergriffen, damit die Abfertigung reibungsloser verläuft (mehr hier).
Zudem sagte ein Sprecher der Bundespolizei auf Nachfrage, dass die Sicherheitsfirmen DSW und Securitas fest zugesichert hätten, das in diesem Jahr ausreichend Personal zur Verfügung stehen würde. Man gehe davon aus, dass selbst der Andrang in Spitzenzeiten nicht zu extremen Wartezeiten führen solle. Zudem seien zwei zusätzliche Sicherheitsfirmen angeheuert worden, die am Flughafen der NRW-Hauptstadt aushelfen sollen. Genau das macht Gewerkschaftssekretär Özay Tarim sehr stutzig.
Verdi-Sprecher motzt: „Viel zu wenige“
Der Verdi-Funktionär sieht die Verpflichtung der zusätzlichen Unternehmen als Indiz für fehlendes Personal bei DSW und Securitas. Auf Nachfrage von DER WESTEN wollte sich keine Sicherheitsfirma zu der Mutmaßung äußern. „Wir haben fast die gleiche Anzahl an Arbeitskräften wie im vergangenen Jahr – und damals waren es viel zu wenige“, warnt aber Özay Tarim. Besonders bei Krankheitsfällen seien nicht genügend Sicherheitskräfte verfügbar. Der Verdi-Funktionär plädiert erneut dafür, dass die Sicherheit nicht in die Hände von privatwirtschaftlichen Firmen gehöre, sondern in öffentliche Hand. Damit würden seiner Ansicht nach auch bessere Arbeitsbedingungen einhergehen. Es wäre ein wichtiges Signal bei der Rekrutierung von Nachwuchskräften.
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Als kurzfristige Übergangslösung plädiert Tarim dafür die Personalverantwortung an die Flughafengesellschaften zu übertragen. Hier seien die Kommunen immerhin Anteilseigner. Das sei aus Sicht des Gewerkschafters deutlich besser, als die wichtige Aufgabe einem profitorientierten Unternehmen zu übertragen. Die Hochsaison wird nun zeigen, ob sich die Sicherheitsfirmen in diesem Jahr personell besser aufgestellt haben. Andernfalls wären Urlauber erneut die Leidtragenden möglicher chaotischer Zustände. (mit dpa)