Der Flughafen Köln/Bonn nimmt richtig Geld in die Hand.
Denn am Flughafen Köln/Bonn nimmt ein ambitioniertes Projekt Fahrt auf, das allen Reisenden zugutekommen soll.
Flughafen Köln/Bonn: Besonderes 5G-Netz
5G-Netze – was bei denen einen zu Schweißausbrüchen führt, ist für andere der Schritt in eine moderne Zukunft. Am Flughafen Köln/Bonn entsteht gerade ein ganz besonderes 5G-Netz.
Es handelt sich um das erste private 5G-Netz, das auf Open RAN basiert. Vereinfacht gesagt, ist Open RAN (Open Radio Access Network) ein offener Standard. Ähnlich wie bei Android können also alle Entwickler auf diesen Standard zugreifen. So soll sich das Investitionstempo steigern lassen.
—————–
Das ist der Flughafen Köln/Bonn:
- der Flughafen Köln/Bonn „Konrad Adenauer“ ist ein internationaler Airport
- nach Passagierzahlen liegt er im Jahr 2019 auf Platz 7 in Deutschland und im Frachtbereich auf Platz 3
- Basis der Fluggesellschaft Eurowings und Drehkreuz der Frachtfluggesellschaften UPS Airlines und FedEx
- 2020 ist der Flughafen in einer Umfrage unter 13,5 Millionen Befragten zum drittbesten Regional-Flughafen der Welt gewählt worden
- in der Kategorie „World’s Top 100 Airports“ liegt der Airport 2020 unter den besten 30 weltweit
—————–
Und genau darauf setzt der Flughafen, berichtet unter anderem die „WirtschaftsWoche“.
Bereits jetzt funken zahlreiche Antennen auf dem Flughafengelände und decken ein Gebiet von rund zehn Quadratkilometern ab – das ist gigantisch groß: 1400 Fußballfelder könnten man darauf unterbringen. Der Flughafen arbeitet intensiv mit dem japanischen Unternehmen NTT zusammen.
Heißt das jetzt, die Kunden am Flughafen bekommen schnelleres Internet? Nein. Denn das Ziel des Flughafens Köln/Bonn ist etwas anders gelagert.
Zukünftig könnte damit aber die Abwicklung am Flughafen verbessert werden: Zunächst sollen die Antennen innerhalb und außerhalb der Flughafengebäude sich gegenseitig Informationen zu den Zählerständen von Strom und Wasser zusenden. So will der Flughafen künftig feststellen, ob es zum Beispiel irgendwo ein Wasserleck gibt.
—————–
Mehr Flughafen-News
—————–
Flughafen Köln/Bonn: Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit sind selbstfahrende Autos, die an Zäunen des Geländes Schäden erkennen. Auch im Bereich Gepäcklogistik könnte bald 5G zum Einsatz kommen.
Auch Flugzeuge könnte von dem Netz profitieren. So könnten die Maschinen zum Beispiel ihren Wartungszustand direkt zum Hersteller senden. Aktuell ist das nur schwer möglich. Denn die Datenmenge, die so ein Flugzeug senden müsste, bringt die LTE-Netze am Flughafen an ihre Grenzen. Berichtet die WirtschaftsWoche.
Der IT-Chef des Flughafens, David Preuß, zeigt sich zufrieden mit dem bisherigen Fortschritt: „Wir haben uns angesichts der Neuheit der Technologie einen offenen Zeitrahmen gegeben, kommen gerade aber wesentlich schneller voran als wir erwartet hätten.“
Und die Kosten? Die klingen für die Ohren von Otto-Normal-Verbrauchern zwar astronomisch, sind sie aber wohl nicht. Der CEO von NTT Germany, Kai Grunwitz, sagt: „Ein 5G-Netz muss nicht mehr als ein paar hunderttausend Euro kosten. Das ist auch für den Mittelstand absolut darstellbar.“ (evo)