Jetzt ist es beschlossene Sache! Dass Galeria Karstadt Kaufhof im Ruhrgebiet Filialen schließen muss, war klar. Seit Montag (13. März) sind Details bekannt: Das Essener Unternehmen wird wegen Insolvenz 52 von 129 Filialen schließen. Das teilte der Gesamtbetriebsrat mit. Welche Filialen deutschlandweit auf der Abschussliste stehen, erfährst du hier >>>
Von den rund 17.000 Arbeitsplätzen sollen konzernweit laut Betriebsrat etwa 5.000 Jobs wegfallen. Im Unternehmen selbst ist „nur“ von 4.000 Stellen die Rede. Auch die Verkaufsflächen der fortgeführten Warenhäuser sollen verkleinert werden, entsprechend weniger Personal ist nötig. Außerdem sollen 40 Prozent der Personalkosten in der Verwaltung eingespart werden.
Welche Filialen macht Galeria Karstadt Kaufhof dicht?
Schon im Juni sollen die Filialen in Gelsenkirchen, Duisburg und Siegen schließen. Anfang 2024 folgen die Filialen in Essen und Dortmund. Auch das Logistikzentrum in Essen-Vogelheim soll geschlossen werden, das Zentrallager in Unna wird fortbestehen. Im Ruhrgebiet verbleiben demnach Oberhausen, Mülheim und Duisburg im Einkaufszentrum Forum.
++ Galeria Karstadt Kaufhof: Mitarbeiter erheben schwere Vorwürfe – „Das ist denen egal!“ ++
Betroffene Mitarbeiter haben wenig zu erwarten. Der zwischen Galeria Karstadt Kaufhof und dem Gesamtbetriebsrat ausgehandelte Interessenausgleich sieht vor, dass die Beschäftigten zwei Monatsgehälter als Entschädigung erhalten, maximal jedoch 7.500 Euro.
Galeria Karstadt Kaufhof macht zu wenig Geld aus Online-Handel
Das vorgelegte Rettungskonzept, um das Unternehmen als Ganzes zu sichern, wird am 27. März verhandelt. Dann entscheidet die Gläubigerversammlung in Essen. Noch nach der Schließung von 40 Filialen galt Galeria Karstadt Kaufhof Ende 2020 als schuldenfrei, geriet wegen der Corona-Pandemie und den Lockdowns aber erneut ins Schleudern.
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Ein wichtiger Grund: Das Traditionsunternehmen kommt bei der Digitalisierung seines Geschäfts nicht voran. Im Geschäftsjahr 2021/22 konnte der Warenhauskonzern seinen Umsatz zwar auf 2,45 Milliarden Euro steigern. Der Anteil des Online-Geschäfts betrug aber gerade einmal sechs Prozent. Zu wenig für ein Unternehmen, das für sich in Anspruch nimmt, auf allen Verkaufskanälen präsent zu sein.