• Blaualgen können für Menschen und Tiere giftig sein
• In hohen Dosen können sie sogar tödlich sein
• Die Blaualge ist leicht zu erkennen

Düsseldorf. 

Ein Hund aus dem Kreis Coesfeld war im Klutensee schwimmen. Kurz danach musste er schwer vergiftet in die Tierklinik, es bestand Lebensgefahr. Der Grund sollen Blaualgen sein, die den Klutensee derzeit bewachsen.

Die Pflanze kann hochgiftig sein für Tiere, aber auch Menschen. Wir haben mit Peter Kröfges vom Bund für Umwelt- und Naturschutz gesprochen.

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Wie entstehen Blaualgen und was sind das überhaupt für Pflanzen?

„Ganz wichtig und als allererstes: Blaualgen sind keine Algen. Es sind Bakterien, und zwar Cyanobakterien, daher auch der Name. Und Blaualgen können theoretisch überall entstehen. Besonders gerne entwickeln sie sich in gestauten Seen (Beispiel Baldeneysee, Kermnader See). Denn dort ist der Nitrat-Gehalt oftmals besonders hoch. Das lieben die Bakterien und brauchen es auch für ihr Wachstum.“

Was spielt noch eine Rolle?

„Das Wetter ist auch wichtig. Da es zurzeit wieder so warm ist, kann sich das positiv auf die Cyanobakterien auswirken. Und sie können sich vermehren.“

Sind die Blaualgen giftig? Und wenn ja, warum und für wen?

„Blaualgen können im Verwesungsprozess Toxine, also Gift abgeben. Das ist noch nicht genauestens erforscht, aber es wird vermutet, dass sie das Gift nicht andauernd und beständig abgeben, sondern nur während der Verwesung. Es kommt immer auf die Konzentration an, die abgegeben wird. Je nach Höhe der aufgenommenen Dosis können vor allem Hunde oder andere Tiere auch daran verenden.

Für Menschen ist die Blaualge genauso gefährlich. Allerdings müsste ein Mensch schon viel vergiftetes Wasser trinken, um in Lebensgefahr zu geraten. Aber allergische Reaktionen und Übelkeit können schon bei geringen Mengen auftreten.“

Woran erkenne ich, ob ein See mit Blaualgen verpestet ist?

„Die Blaualgen bilden einen schlierigen Teppich. Dieser hat meistens eine blau-grünliche Färbung. Und es könnte verwest riechen. So wie Pflanzen in der Vase süßlich und komisch riechen, wenn sie verwesen.“

Sollte man seinen Hund dann noch darin schwimmen lassen?

„Ich denke, dass das immer von der Situation abhängt. Denn wie gesagt, die Blaualge ist nicht immer giftig. Aber selbst wenn Proben entnommen wurden und gesagt wird, dass derzeit keine Gefahr besteht: Das ist eine Momentaufnahme. Schon wenige Stunden nach der negativen Probe kann der Verwesungsprozess eingesetzt haben. Oder die Blaualgen werden weiter geschwemmt. Und plötzlich ist die Blaualge ganz weg oder aber wird erst dann giftig. Deswegen würde ich meinen Hund nicht in dem See schwimmen lassen, wenn dort Anzeichen für Blaualgen sichtbar sind. Oder darauf achten, dass der Hund nicht so viel Wasser trinkt.“

Wie sieht das aus für Menschen, können wir noch in einem mit Blaualgen verseuchten See schwimmen?

„Ja, aber auch wir sollten aufpassen. Gerade Kleinkinder sollten dem Wasser ferngehalten werden. Denn wenn ein Mensch in diesem See schwimmen geht, sollte er absolut kein Wasser trinken oder aus Versehen schlucken. Allergische Reaktionen oder Übelkeit könnendie Folge sein.“