Das Hochwasser in NRW hat im Juli 2021 nicht nur dutzende Leben gekostet, viele Menschen haben neben geliebten Menschen auch materiell viel verloren.
Nach dem Hochwasser in NRW folgte eine gigantische Aufräumaktion, die erst richtig offen legte, wie viel von den Fluten zerstört worden war. Doch einen Lichtblick entdeckte ein Polizist aus Essen, als er im Swisttal einen Fund im Sperrmüll machte.
Nach Hochwasser in NRW findet Polizist emotionale Erinnerungsstücke
Der Essener Polizist war im Juli in Heimerzheim im Einsatz, ein von der Flut fast komplett zerstörtes Städtchen in NRW.
Dort entdeckte er auf dem Boden neben einem riesigen Müllhaufen zwei Eheringe. „Die beiden Ringe lagen am Rande eines großen Sperrmüllhaufens auf dem Boden“, erzählt der Polizist.
„Nach der ganzen Zerstörung und dem großen Leid der Menschen war das für mich schon ein kleiner Lichtblick“, sagte er weiter. „Solche Ringe haben ja einen hohen emotionalen Wert.“
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Deswegen sammelte er die Ringe auf und brachte sie zur Polizei Euskirchen. Von dort kamen sie zum Fundbüro der Gemeinde Swisttal, wo sie in einem Tresor aufbewahrt wurden.
Kinder der verstorbenen Ring-Besitzer melden sich
Und dann geschah das Unglaubliche: In den Ringen eingraviert sind die beiden Namen „Heinz“ und „Christiane“. Als eine örtliche Zeitung darüber berichtete, wurden Angehörige eben jener beiden Menschen auf die Ringe aufmerksam.
„Vielen, vielen Dank allen, die sich da engagiert haben, die Engagement gezeigt haben und uns so eine kleine Erinnerung wieder bringen“, sagte der Sohn von „Heinz“, Frank Knepper.
Gemeinsam mit seiner Schwester habe er den Eltern die Ringe zum 40. Hochzeitstag geschenkt. Die Schmuckstücke befanden sich im Elternhaus in Heimerzheim, dass im Juli überflutet wurde. „Fast alle Erinnerungen sind weg“, so Frank Knepper: „Umso schöner, dass sie gefunden worden sind.“
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Infos zur Hochwasser-Katastrophe in NRW im Überblick:
- 47 Menschen starben in NRW in den Wassermassen oder bei Hauseinstürzen, weitere Personen wurden verletzt
- Bei den Unwettern fielen innerhalb kurzer Zeit bis zu 200 Liter Regen pro Quadratmeter
- 25 Städte und Landkreise waren in NRW von Überschwemmungen betroffen
- 22.000 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Hilfsorganisationen waren in NRW im Einsatz
- Auch die Bundeswehr schickte hunderte Soldaten ins Bundesland
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Fluss Swist hatte sich auf 200 Meter ausgeweitet
Die Swist, ein normalerweise zwei Meter breiter Fluss, hatte sich im Juli auf fast 200 Meter ausgeweitet, 6000 Anwohner in Heimerzheim und Umgebung mussten evakuiert werden. Vier Menschen ließen ihr Leben in der Flut im Swisttal.
Die beiden Besitzer der Ringe sind bereits einige Zeit vor dem verheerenden Hochwasser verstorben. Umso schöner, dass die Kinder nun eine Erinnerungen an ihre Eltern haben. Und dann auch noch eine solch emotionale – unbezahlbar! (fb/dpa)