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Hochwasser in NRW: Behörden warnen – weiterhin „akute Lebensgefahr“ ++ Milliardenschäden entstanden, Scholz sichert Hilfe zu

Hochwasser in NRW: Behörden warnen – weiterhin „akute Lebensgefahr“ ++ Milliardenschäden entstanden, Scholz sichert Hilfe zu

Hochwasser in NRW: In Erftstadt herrscht weiter akute Lebensgefahr.
Hochwasser in NRW: In Erftstadt herrscht weiter akute Lebensgefahr. Foto: imago/Future Image

Nach der Unwetterkatastrophe in Rheinland-Pfalz und NRW mit mehr als hundert Toten bleibt die Lage unübersichtlich.

Die Gesamtzahl der bestätigten Todesopfer durch das Hochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen erhöhte sich auf 156. Zahlreiche weitere Menschen werden noch vermisst.

>>> Du willst in der Katastrophe helfen? So geht’s! >>>

Alle wichtigen Infos im Überblick:

  • Mindestens 45 Menschen starben in NRW in den Wassermassen, weitere Personen sind verletzt.
  • In Erftstadt im Rhein-Erft-Kreis sind mehrere Menschen nach Erdrutschen und Hauseinstürzen gestorben, die genaue Zahl ist noch unklar.
  • Bei den Unwettern fielen innerhalb kurzer Zeit bis zu 182,4 Liter Regen pro Quadratmeter.
  • Die kommenden Tage wird in NRW kein neuer Regen erwartet, teilt der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit
  • 25 Städte und Landkreise sind in NRW nach Angaben des Bundesamtes für Bevölkerung und Katastrophenschutz (BBK) in Bonn von Überschwemmungen betroffen.
  • Anwohner in den Ruhrgebiets-Städten Mülheim, Oberhausen, Ratingen, Bottrop und Oberhausen sollen ihr Trinkwasser wegen Verunreinigungen abkochen.
  • Der Zugverkehr in die Hochwasser-Regionen ist weiterhin eingeschränkt. Alleine NRW sind Gleise von etwa 600 Kilometern Länge betroffen.
  • 22.000 Einsatzkräfte von Feuerwehr und HIlfsorganisationen sind in NRW im Einsatz, auch die Polizei ist mit 700 Einsatzkräften vor Ort, die Bundeswehr hat 900 Soldaten ins Bundesland geschickt.

>>> Wie schlimm das Hochwasser Rheinland-Pfalz zuschlägt, kannst du in diesem Newsblog verfolgen >>>

Hochwasser in NRW: Die Lage im Live-Blog

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Sonntag, 18. Juli

21.34 Uhr: Rathaus in Tel Aviv in Schwarz-Rot-Gold

Das Rathaus in Tel Aviv, einer der größten Städte Israels, leuchtete im Gedenken an die Flutopfer in Deutschland in den deutschen Landesfarben. Auch in Sarajevo soll nach Medienberichten das Rathaus angeleuchtet worden sein.

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19:32 Uhr: Akute Lebensgefahr in Erftstadt

In Erftstadt-Blessem besteht nach Einschätzung von Experten in der Nähe einer Abbruchkante weiterhin akute Lebensgefahr. Das teilte Landrat Frank Rock nach einem Gespräch mit den Fachleuten vor Ort am Sonntag mit. Die Stabilität des Untergrunds nach der Unwetterkatastrophe in dem besonders betroffenen Stadtteil müsse weiterhin überprüft werden. Eine abschließende Einschätzung sei noch nicht möglich.

In Blessem war durch die Fluten ein riesiger Krater entstanden, mindestens drei Wohnhäuser und ein Teil der historischen Burg stürzten ein. Der Ortsteil war evakuiert worden. Die Behörden sprachen ein Betretungsverbot aus.

17.30 Uhr: Scholz sichert schnelle HIlfe zu

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat schnelle Hilfe des Bundes für die Flutopfer in Deutschland versprochen. Man orientiere sich bei den Soforthilfen an der letzten Flut, also an etwa 400 Millionen Euro, sagte Scholz am Sonntag bei einem Besuch im bayerischen Hochwassergebiet in Schönau am Königssee. „Wir sind bereit, unseren Anteil zu leisten.“ Insgesamt bewegten sich die Ausgaben für die verheerenden Schäden in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen allerdings im Milliarden-Bereich.

Angesichts des Klimawandels sei es besonders wichtig, dass Deutschland ein klimaneutrales Industrieland werde. Sonst würden die Menschen solche Katastrophen immer wieder treffen.

Scholz war mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Berchtesgadener Land, das am Wochenende von einem Hochwasser getroffen wurde. Zwei Menschen starben, mehr als 130 Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen.

16.29 Uhr: Lager mit Sachspenden sind voll

Die Hilfsbereitschaft angesichts der Not der Anwohner in den Hochwasser-Gebieten ist groß, die Lager mit Sachspenden sind voll. Die Kreise Euskirchen und Rhein-Erft in Nordrhein-Westfalen erklärten am Sonntag, Sachspenden gebe es derzeit genug. „Es besteht vielerorts das Problem, dass zusätzliche Spenden nicht verwaltet und gelagert werden können“, erklärte der Kreis Euskirchen. Hilfsangebote sollten nicht unkoordiniert, sondern im direkten Kontakt mit Betroffenen erfolgen. Beide Kreise richteten Konten für Hochwasser-Hilfen ein und baten um Geldspenden.

Das Deutsche Rote Kreuz in Köln berichtete am Sonntag, weitere Sachspenden würden zunächst nicht mehr angenommen. Eine für 50 Wagen konzipierte Fahrzeughalle sei gut gefüllt. „Wir hatten nicht gedacht, dass wir innerhalb von zwei Tagen so viele Sachspenden entgegennehmen dürfen“, sagte ein DRK-Mitarbeiter. Nun müssten die Gaben erst einmal sortiert und dafür Abnehmer gefunden werden.

In Düsseldorf sammelte eine private Initiative in kurzer Zeit mehr als 2500 Kartons mit Sachspenden. Einen Abnehmer gebe es noch nicht, sagte die Initiatorin. Man wolle Kontakt zu Hochwassergebieten in Bayern aufnehmen.

14.25 Uhr: Kostenlose Tickets für Geschädigte

Das Nahverkehrsunternehmen Rheinbahn AG in Düsseldorf unterstützt Hochwasser-Geschädigte mit kostenlosen Tickets für Bus und Bahn. Wer durch das Hochwasser der vergangenen Tage Hab und Gut verloren habe, erhalte bei Vorlage einer entsprechenden offiziellen Schadensmeldung kostenlose Zeitfahrtickets, die bis Ende August und für die gesamte Familie gelten, teilte das Unternehmen am Sonntag mit.

Die Tickets sind ab Montag in den Rheinbahn-Kundencentern erhältlich.

13.40 Uhr: Kein Strom in Euskirchen

Teile des Kreisgebiets Euskirchen haben weiterhin keinen Strom. „Durch die enormen Schäden und das vielerorts immer noch stehende Wasser ist die Inbetriebnahme von Umspannanlagen und Ortsnetzstationen schwierig“, teilte der Kreis am Sonntag mit.

Einige Stationen hätten wieder ihren Betrieb aufnehmen können, andere müssten zunächst noch gereinigt und getrocknet werden. In einigen Fällen wurden Stationen mithilfe von bestimmten Aggregaten oder Umschaltungen ans Netz angeschlossen. Insgesamt bleibe die Lage angespannt.

Die Situation in den Krankenhausen und Dialysezentren sei derweil stabil. „In vielen Notunterkünften hat sich eine medizinische Versorgungsstruktur gebildet. Der Rettungsdienst ist in vollem Umfang einsatzfähig“, teilte der Kreis weiter mit. Der Kreis Euskirchen gehört zu den besonders stark vom Hochwasser betroffenen Regionen Nordrhein-Westfalens.

13.05 Uhr: Menschen lassen sich von Falschmeldungen täuschen

Trotz der Evakuierung des Ortsteils Erftstadt-Blessem haben am Sonntag viele Menschen versucht, aufgrund von Falschmeldungen in ihre Häuser zurückzukehren. „Das ist auf keinen Fall möglich“, warnte ein Sprecher des Rhein-Erft-Kreises am Sonntagmittag . Es bestehe Lebensgefahr.

Den Angaben zufolge kursierten Meldungen unter den Anwohnern, dass sie den von einem Erdrutsch betroffenen Ort wieder betreten könnten. Daraufhin wollten sehr viele Menschen ihre Wohnungen und Häuser aufsuchen – Einsatzkräfte der Polizei schickten sie wieder zurück.

12.01 Uhr: Es geht voran

In der vom Hochwasser stark betroffenen Stadt Stolberg bei Aachen gibt es Fortschritte bei der Trinkwasserversorgung. Weite Teile der Stadt seien inzwischen wieder mit Trinkwasser versorgt, sagte eine Sprecherin des regionalen Wasserversorgers Enwor am Sonntagmorgen der Deutschen Presse-Agentur.

11.55 Uhr: So ist die Lage bei den Kraftwerken

Die Flutkatastrophe hat auch das Kohlekraftwerk Weisweiler und andere Standorte des Energiekonzerns RWE getroffen. Das Unternehmen schätzte die Schäden am Samstag auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag.

Die Stromerzeugung des Kraftwerks Weisweiler bei Eschweiler laufe nur mit reduzierter Kraft, teilte RWE in Essen mit. Am Donnerstag habe der Fluss Inde bei Lamersdorf einen Deich überspült und sei in den Tagebau Inden gelaufen. Von dort wird das Kraftwerk mit Braunkohle versorgt. Zwar habe sich die Lage mit sinkenden Pegelständen stabilisiert. Ziel sei, Ende kommender Woche in Inden erstmals wieder Kohle zu fördern. Es sei aber noch unklar, wann der Tagebau und die Stromerzeugung wieder in vollem Umfang arbeiten könnten.

Mit Stand Samstag waren auch RWE-Laufwasserkraftwerke in der Eifel, an Mosel, Saar und Ruhr noch abgeschaltet, wie das Unternehmen mitteilte. Nur zwei Anlagen seien in Betrieb. In den Tagebauen Garzweiler und Hambach sei der Betrieb dagegen nicht beeinträchtigt. Die Kraftwerke Niederaußem und Neurath produzierten Strom.

Die niederländischen Behörden haben Kritik aus Deutschland zurückgewiesen. Der Bürgermeisters des nordrhein-westfälischen Wassenberg hatte dem Nachbarland vorgeworfen, eine Schleuse der Rur in Roermond nicht geöffnet zu haben und damit einen Dammbruch provoziert zu haben. Nach Berechnungen des niederländischen Deichverbands Limburg aber gibt es keinen Zusammenhang. Das Wasser werde an Roermond vorbei durch den Seitenarm Hambeek in die Maas geleitet. Die Rur sei normal abgeflossen.

11.45 Uhr: Laschet spricht

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) will sich am Abend an die Bevölkerung wenden. Der WDR überträgt ab 19.55 Uhr vor der „Tageschau“ eine vorab aufgezeichnete Ansprache.

11.37 Uhr: Sinkende Pegelstände in Wassenberg – aber keine Entwarnung

Nach dem Bruch eines Damms der Rur gibt es noch keine Entwarnung im nordrhein-westfälischen Wassenberg. Zwar seien sinkende Wasserpegel in allen Ortsteilen zu beobachten und die Wassermassen könnten zunehmend wieder über die Kanalisation aufgenommen werden. Im teilweise unter Wasser stehenden Stadtteil Ophoven könnten aber weitere Dammbrüche noch nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, teilte die Stadt am Sonntag mit.

„Die Lage ist recht unüberschaubar“, sagte ein Feuerwehrsprecher am Sonntagmorgen. Etwa 700 Bewohner von Ophoven an der Grenze zu den Niederlanden hatten in der Nacht zum Samstag ihre Häuser verlassen müssen. Man prüfe derzeit, welche Bewohner in ihre Wohnungen und Häuser zurückkehren dürfen. Einige Straßen konnten wieder genutzt und an das Stromnetz angeschlossen werden, hieß es bei der Stadt.

10.15 Uhr: Menschen in Erftstadt suchen Angehörige – 70 Fahrzeuge geborgen

In der vom Hochwasser besonders betroffenen Ortschaft Erftstadt westlich von Köln suchen zahlreiche Menschen nach ihren Angehörigen. Bisher wurden laut Angaben der Stadt bei der am Samstag eröffneten „Personenauskunftsstelle“ 59 Menschen gemeldet, deren Aufenthaltsort ungewiss ist. 16 davon kämen aus Erftstadt.

Unter den Gesuchten seien auch Bewohner einer Altenpflegeeinrichtung, die am Samstag evakuiert werden musste. Viele Menschen wüssten nicht, wo ihre Angehörigen sein könnten, weil etwa das Telefonnetz zusammengebrochen war, erklärte ein Sprecher des Rhein-Erft-Kreises am Sonntag.

Den Angaben der Stadt zufolge konnten Einsatzkräfte bislang 70 Fahrzeuge bergen, 25 stünden noch im Wasser. Bislang wurden keine Menschen in den Autos und Lastwagen entdeckt. Zwei Fahrzeuge konnten Helfer bislang nicht sichten, weil sie unter einen Lkw lagen.

9 Uhr: Tag 5 der Katastrophe

Das Wasser ist vielerorts wieder verschwunden, erst jetzt werden viele Schäden richtig sichtbar.

Wie hier in Bad Münstereifel oder Erftstadt.

Fotos zeigen, wie es am Wochenende nach der Katastrophe im Land aussieht.

In Erftstadt-Blessem wollen Fachleute am Sonntag die Stabilität des Untergrunds nach der Unwetterkatastrophe überprüfen.

Die Experten sollen nach Angaben der Stadt die Abbruchkanten eines Erdrutsches untersuchen. Die Lage sei unverändert angespannt, da noch keine Klarheit zu den Bodenverhältnissen bestehe.

In Erftstadt waren am Samstag erste Aufräumarbeiten angelaufen. Die Bundeswehr begann damit, auf der Bundesstraße 265 bei Erftstadt die von den Fluten eingeschlossenen Fahrzeuge mit Radpanzern zu bergen.

Die Aufnahmen sprechen für sich. Und sie machen auch Hoffnung, wenn man sieht, mit welchem Mut und Willen die Menschen ihre Heimat wieder aufbauen wollen.

So hatte es in den vergangenen Tagen ausgesehen:

8.15 Uhr: Immer noch Gefahr

An vielen Flüssen sinkt mittlerweile der Wasserstand. Die Gefahr ist aber noch nicht überall gebannt. An der Steinbachtalsperre bei Euskirchen droht trotz des sinkenden Wasserstands weiterhin ein Bruch des Staudamms.

Der Damm sei „äußerst instabil“, große Teile des Bauwerks seien weggebrochen, teilte die Bezirksregierung Köln am Samstag mit. Es drohe weiterhin akute Überflutungsgefahr für die Orte unterhalb der Talsperre. Weitere Evakuierungen seien geplant.

Samstag, 17. Juli

20.21 Uhr: Polizei sucht intensiv nach Vermissten ++ Einsatz gegen Plünderer

Die Polizei sucht mit gut 300 Einsatzkräften nach Vermissten. Mit Einsatztauchern und Booten sind sie in den Fluten im Einsatz. Knapp 200 Beamte sind indes im Einsatz, um Plünderer aufzuhalten und Katastrophentourismus einzudämmen.

18.45 Uhr: Zahl der Todesopfer in NRW steigt

In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Toten im Zusammenhang mit der Unwetterkatastrophe auf 45 gestiegen. Das teilte eine Sprecherin des NRW-Innenministeriums am Samstagabend mit. Damit hat sich die Zahl der Todesopfer gegenüber Freitag um zwei erhöht.

Keine Toten wurden bislang bei der Bergung der Fahrzeuge auf der überfluteten Bundesstraße 265 bei Erftstadt gefunden, wie ein Sprecher des Rhein-Erft-Kreises berichtete. Bei der Überprüfung der insgesamt 28 Autos und Lastwagen, die von den Wassermassen überspült worden waren, kamen auch Taucher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zum Einsatz.

18.30 Uhr: Gefährlicher Irrsinn in Arnsberg – Polizei sauer

Die Polizei im Hochsauerland prüft ein Ermittlungsverfahren gegen vier Männer, die am Samstag mit Schlauchbooten und Schwimminseln auf der Hochwasser führenden Ruhr gekentert sind. Die Männer im Alter von 23 bis 28 Jahren hätten sich an Bäumen festhalten und mit eigener Kraft ans Ufer retten können, berichtete die von einem Zeugen alarmierte Polizei. „Für solche Aktionen haben wir keinerlei Verständnis“, hieß es in ihrer Mitteilung.

18.19 Uhr: Experten prüfen Abbruchkante in Erftstadt

In Erftstadt-Blessem wollen Fachleute am Sonntag die Stabilität des Untergrunds nach der Unwetterkatastrophe überprüfen. Die Experten sollen nach Angaben der Stadt die Abbruchkanten eines Erdrutsches untersuchen. Die Lage sei unverändert angespannt, da noch keine Klarheit zu den Bodenverhältnissen bestehe. In Blessem war durch die Fluten ein riesiger Krater entstanden, mindestens drei Wohnhäuser und ein Teil der historischen Burg stürzten ein.

Der Ortsteil war evakuiert worden. Das Betretungsverbot bestehe weiter fort, teilte die Stadt mit. Die Polizei sichere den Ortsteil. Eine Rückkehr der Bewohner sei derzeit noch nicht möglich, da insbesondere im Bereich des Erdrutsches Lebensgefahr bestehe.

17.41 Uhr: Geländewagenfahrer bringt sich in Gefahr

Trotz Warnungen vor Hochwasser hat sich ein 61-jähriger Mann mit seinem schweren Geländewagen bei Warburg (Kreis Höxter) in eine Furt des reißenden Flusses Diemel gewagt. Einsatzkräften gelang es am Samstag nur mit Mühe, den Fahrer und drei Insassen unversehrt aus dem Wagen zu bergen, wie die Polizei mitteilte.

Der Mann habe nicht nur sich und seine drei Mitfahrer, sondern auch die Rettungskräfte von Rettungsdienst, Feuerwehr, DLRG und Polizei gefährdet, hieß es. Die Türen des Geländewagens ließen sich im tiefen Wasser nicht öffnen. Feuerwehrleute fuhren mit einem Boot an den Wagen heran und zogen die Insassen aus den Fenstern. Das Auto musste aufwendig mit einem Kran geborgen werden.

16.40 Uhr: Mindestens vier Einsatzkräfte der Feuerwehr gestorben

Der Verband der Feuerwehren in NRW ist tief betroffen. Mindestens vier Feuerwehrangehörige haben bisher ihr Leben verloren. Die Einsatzkräfte „wissen nicht, ob diese Zahl stehen bleiben wird. Die Betroffenheit in den Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus ist riesig. Wir alle werden das nach Ende der Einsätze erst verarbeiten müssen“, berichtet der Stellvertretende Vorsitzende des Verbandes der Feuerwehren in NRW.

In Altena (Märkischer Kreis) ertrank ein Feuerwehrmann, als eine Flutwelle ihn mitriss. In Werdohl (Märkischer Kreis kollabierte ein Feuerwehrmann im Einsatz und konnte auch mit sofortigen Reanimationsmaßnahmen nicht gerettet werden. In Nettersheim (Kreis Euskirchen) kam ein Feuerwehrangehöriger bei einer Menschenrettung ums Leben. Ein weiterer Feuerwehrangehöriger der Feuerwehr Rheinbach (Rhein-Sieg-Kreis) wurde im Einsatz leblos aufgefunden und verstarb nach Rettungsversuchen später im Krankenhaus.

16.17 Uhr: Allein über 500 Vermisstenmeldungen aus dem Raum Bonn/Rhein-Sieg-Kreis

Über 500 Vermisstenmeldungen für den Rhein-Sieg-Kreis sind über die „Hotline für vermisste Personen“ eingegangen und werden geprüft. Die Polizei arbeitet nach eigenen Angaben eng mit den Krisenstäben des Rhein-Sieg-Kreises und des Kreises Euskirchen zusammen, um weiter nach den Vermissten in den verwüsteten Gebieten zu suchen. Überspülte und weggerissene Straßen und instabile und einsturzgefährdete Gebäude würden die Suche massiv erschweren.

Aktuell sind Einsatzhundertschaften in Euskirchen und Schleiden im Einsatz. Bei Bedarf können beispielsweise auch Einsatzraucher und Höheninterventionsteams hinzugezogen werden.

15.32 Uhr: Dammbruchgefahr an Steinbachtalsperre – dringender Appell an Bewohner

An der Steinbachtalsperre bei Euskirchen droht trotz des sinkenden Wasserstands weiterhin ein Bruch des Staudamms. Der Damm sei „äußerst instabil“, große Teile des Bauwerks seien weggebrochen, teilte die Bezirksregierung Köln am Samstag mit. Es drohe weiterhin akute Überflutungsgefahr für die Orte unterhalb der Talsperre. Weitere Evakuierungen seien deshalb geplant.

Aus der Talsperre wird Wasser abgelassen, um Druck von dem Damm zu nehmen. Das geschieht über Pumpen, den mittlerweile freigelegten Grundablass der Talsperre und eine Bypassleitung. Knapp sechs Kubikmeter Wasser könnten pro Sekunde abfließen, heißt es in der Mitteilung.

Entwarnung könne nach Angaben von Experten erst gegeben werden, wenn die Talsperre zu zwei Dritteln entleert sei. Das könnte nach vorsichtiger Schätzung am Sonntagnachmittag gegen 15.00 Uhr erreicht sein. „Bis dahin besteht daher weiterhin akute Dammbruchgefahr“, warnte die Bezirksregierung.

Die Orte Swisttal und Rheinbach unterhalb der Talsperre an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz waren evakuiert worden. Der Kreis hatte die Bewohner am Freitag gewarnt, in die Häuser zurückzukehren. „Wenn Sie Ihr Zuhause noch nicht verlassen haben, tun Sie dies unbedingt“, hieß es in der Mitteilung.

15.21 Uhr: Polizei appelliert an „Neugierige“

Die Polizei aus Euskirchen warnt Neugierige davor, in die Hochwassergebiete zu kommen. Außerdem bitten die Beamten, keine privaten Drohnen über die Einsatzgebiete fliegen zu lassen. „Sie behindern dadurch die Drohnen der Rettungskräfte!“, schrieb die Polizei, die unter anderem für das Gebiet an der bedrohten Steinbachtalsperre zuständig ist, auf Twitter. Zudem sei der Drohneneinsatz unzulässig und stelle eine Ordnungswidrigkeit dar.

15.08 Uhr: Probleme für Kohlekraftwerk Weisweiler

Die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen hat auch das Kohlekraftwerk Weisweiler und andere Standorte des Energiekonzerns RWE getroffen. Das Unternehmen schätzte die Schäden am Samstag auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag.

Die Stromerzeugung des Kraftwerks Weisweiler bei Eschweiler laufe nur mit reduzierter Kraft, teilte RWE in Essen mit. Am Donnerstag habe der Fluss Inde bei Lamersdorf einen Deich überspült und sei in den Tagebau Inden gelaufen. Von dort wird das Kraftwerk mit Braunkohle versorgt. Zwar habe sich die Lage mit sinkenden Pegelständen stabilisiert. Ziel sei, Ende kommender Woche in Inden erstmals wieder Kohle zu fördern. Es sei aber noch unklar, wann der Tagebau und die Stromerzeugung wieder in vollem Umfang arbeiten könnten.

In der Grube war am Donnerstag ein 58-jähriger Raupenführer vom Wasser mitgerissen worden. Rettungskräfte suchten intensiv nach ihm. Es gebe aber keine Hoffnung mehr, ihn noch lebend zu finden, teilte RWE am Freitagabend mit.

13.54 Uhr: Laschet verspricht Hochwasser-Betroffenen Direkthilfe

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat bei einem Besuch in Erftstadt Direkthilfe für die vom Hochwasser betroffenen Menschen versprochen. Es werde „sehr unbürokratisch Geld ausgezahlt“, sagte der Unions-Kanzlerkandidat bei einem Besuch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der besonders betroffenen Stadt. Danach werde man zusammen mit dem Bund „strukturell“ den Städten helfen müssen, den Wiederaufbau zu bewerkstelligen.

12.55 Uhr: Opferzahl nach Hochwasser mit 43 unverändert

Nach dem verheerenden Hochwasser sind in Nordrhein-Westfalen laut Innenministerium noch immer 43 Todesopfer offiziell bekannt. Die Zahl habe sich seit Freitag nicht verändert, so eine Sprecherin. Die Rettungskräfte fürchteten unterdessen, dass sie nach dem Rückzug des Wassers weitere Opfer entdecken könnten. So sind unter anderem in Erftstadt-Blessem die Arbeiten noch in vollem Gange. Man könne daher nicht ausschließen, noch Tote zu finden, so ein Sprecher des Rhein-Erft-Kreises am Samstag.

11.31 Uhr: Bundeswehr räumt überflutete Fahrzeuge von Bundesstraße

Auf der Bundesstraße 265 bei Erftstadt hat die Bundeswehr begonnen, die von den Fluten eingeschlossenen Fahrzeuge mit Radpanzern zu bergen. Menschen seien in den Lastwagen und Autos bisher nicht entdeckt worden, teilte die Feuerwehr der Stadt Erftstadt am Samstag mit.

Auf der B265 waren zahlreiche Fahrzeuge überspült worden. Eine Sprecherin des Rhein-Erft-Kreises hatte am Freitag gesagt, es sei unklar, ob alle Insassen es rechtzeitig aus ihren Wagen geschafft hätten, als sie von den Wassermassen überrascht wurden.

10:59 Uhr: Autos unter Wassermassen – Bergung am Samstagmorgen

Dramatische Szenen an der B265 in Erftstadt. Weil die Erft aufgrund der großen Wassermassen über Ufer trat, wurde die vierspurige Bundesstraße vollkommen überschwemmt. Laut „RTL“ sollen sich unter den Wasser 28 Autos befinden. Am Samstagmorgen soll mit der Bergung begonnen werden. Jedoch ist unklar, ob sich die Menschen in den Fahrzeugen noch rechtzeitig retten konnten.

09.49 Uhr: Über 19.000 Kräfte im Einsatz

In Nordrhein-Westfalen sind nach Angaben der Landesregierung mehr als 19.000 Einsatzkräfte an den Rettungsarbeiten beteiligt. Die Koordinierungsgruppe des Krisenstabs Nordrhein-Westfalen tausche sich rund um die Uhr zur aktuellen Lage bei der Hochwasserkatastrophe aus und helfe landesweit bei der Koordinierung, hieß es am Samstagmorgen in Düsseldorf.

08.50 Uhr: Nach Dammbruch: Weiter angespannte Lage

Nach dem Bruch eines Damms der Rur ist im nordrhein-westfälischen Wassenberg (Kreis Heinsberg) der Stadtteil Ophoven evakuiert worden. Die Lage war am frühen Morgen laut Mitteilung der Stadt weiter angespannt. Der zuständigen Kreispolizei Heinsberg und der Bezirksregierung Köln waren am Morgen aber keine besonderen Vorkommnisse aus der Nacht bekannt.

Wie die Bezirksregierung am Freitagabend mitgeteilt hatte, waren rund 700 Anwohner von der Evakuierung betroffen. Für zwei weitere Stadtteile – Effeld und Steinkirchen – gab es in der Nacht weiter eine Vorwarnung, dass es zur Evakuierung kommen könnte. „Insgesamt stagnieren die dortigen Wasserpegel derzeit“, teilte die Stadt Wassenberg am frühen Samstagmorgen mit.

7.30 Uhr: Laschet: „Flutkatastrophe von historischem Ausmaß“

Laschet sprach von einer „Flutkatastrophe von historischem Ausmaß“. Die Zahl der Toten übertrifft mittlerweile um ein Mehrfaches die der sogenannten Jahrhundertflut aus dem Jahr 2002, bei der in Sachsen 21 Menschen gestorben waren.

Insgesamt waren in Nordrhein-Westfalen nach Regierungsangaben 25 Städte und Landkreise von Überschwemmungen betroffen.

07.15 Uhr: Steinmeier macht sich persönliches Bild von Katastrophe

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kündigte für Samstag einen Besuch gemeinsam mit Ministerpräsident Laschet in Erftstadt an. Steinmeier hatte angesichts der Unwetterkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen am Freitag von einer „Tragödie“ gesprochen, die ihn „fassungslos“ mache.

Freitag, 16. Juli 2021

22.30 Uhr: Damm der Rur in Heinsberg gebrochen

Heikle Situation in Ophoven im Kreis Heinsberg! Wie der „WDR“ berichtet, ist in dem Ortsteil Ophoven der Stadt Wassenberg der Rur-Damm gebrochen. Rettungskräfte beginnen jetzt mit der Evakuierung von rund 700 Einwohnern. Sie sollen unverzüglich ihre Haushalte verlassen.

Bewohner ohne eigene Fahrzeuge werden mit Bussen abgeholt, Menschen, die sich nicht selbstständig in Sicherheit bringen können, holt die Feuerwehr.

Der Damm, der Donnerstagabend und in der Nacht zu Freitag dank vieler fleißiger Helfer und mit Tausenden von Sandsäcken erfolgreich erhöht worden war, ist jetzt nur noch „Pudding“, wie es Löschgruppenführer Stefan Woltery gegenüber der „Aachener Zeitung“ beschreibt.

20.30 Uhr Rhein-Erft-Kreis zieht Todesmeldung zurück

Am Nachmittag kam die Meldung aus dem Rhein-Erft-Kreis, dass es in der Stadt ein Todesopfer gegeben habe. Mittlerweile nahm die Verwaltung diese jedoch wieder zurück. Laut einem Sprecher des Kreises sei der vermeldete Todesfall fälschlicherweise mit dem Hochwasser in Verbindung gebracht worden. Das berichtet focus.de.

Die Situation bleibt dennoch heikel. Etliche Menschen werden vermisst. Außerdem sacke die hiesige Kiesgrube immer weiter ab, so Feuerwehrsprecher Elmar Mettke gegenüber ntv.

19.20 Uhr: Mehrere Menschen könnten in Erftstadt in ihren Autos eingeschlossen sein

Bereits 280 Menschen konnten in den letzten Stunden in Erftstadt gerettetwerden, viele davon im Stadtteil Blessem. Die Menschenrettung geht jedoch weiter – wie focus.de berichtet, sind dafür sechs Helikopter und 35 Rettungsboote im Einsatz.

Besonders kritisch bleibt die Situation auf der Bundesstraße 265. Mehrere Autos wurden dort vom Wasser eingeschlossen. Seitens einer Kreissprecherin hieß es, leider sei unklar, ob alle Insassen sich rechtzeitig hätten retten können.

19.11 Uhr: Suche nach vermisstem Bergbaumitarbeiter in Inden erfolglos

Wie RWE am Freitag mitteilte, verliefen alle Anstrengungen, den vermissten Mitarbeiter im Tagebau Inden zu finden, leider ohne Erfolg. „Vermutlich kann nicht mehr davon ausgegangen werden, den Mitarbeiter noch lebend zu finden“, hieß es in der Pressemeldung weiter.

Die Hochwasser führende Inde hatte bei Lamersdorf einen Deich überspült und war anschließend in den Tagebau eingedrungen. Der 58-jährige Beschäftigte einer Partnerfirma von RWE wurde von den Wassermassen mitgerissen. Über viele Stunden wurde gestern, in der Nacht und heute vergeblich mit Hilfe von Feuerwehr, DLRG, Polizei und Mitarbeitern des Tagebaus am Boden und aus der Luft nach dem Mitarbeiter gesucht. Sowohl der Einsatz von Drohnen, Polizeihubschrauber, Hundestaffel und Suchboot hatten keinen Erfolg. In den kommenden Tagen werde weiter versucht, den Mann zu bergen.

„Alle Beteiligten haben das erdenklich Mögliche getan, um den vermissten Kollegen zu finden. Leider ohne Erfolg. Wir alle sind tief erschüttert über das tragische Geschehen. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen, denen wir in dieser schwierigen Situation beistehen. Ich danke allen Einsatzkräften, die nichts unversucht gelassen haben“, so Lars Kulik, Vorstandsmitglied Braunkohle bei RWE Power.

18.41 Uhr: Mehr als 100.000 Menschen im Westen weiter ohne Strom

In NRW und Rheinland-Pfalz waren nach dem verheerenden Unwetter auch am Freitagnachmittag noch etwa 102.000 Menschen ohne Strom. Das Unwetter und die daraus entstandenen Überflutungen sorgten weiterhin für Ausfälle in der Stromversorgung in NRW und Rheinland-Pfalz, teilte der zum Eon-Konzern gehörende Energieversorger Westenergie in Essen mit.

Man arbeite mit Hochdruck daran wieder die Stromversorgung wiederherzustellen. Aktuell seien etwa zehn Umspannanlagen des Verteilnetzbetreibers Westnetz noch direkt von den Folgen des Unwetters betroffen. Manche Anlagen seien gar nicht oder nur schwer zu erreichen.

Etwa 200.000 Menschen waren laut Westenergie in der Spitze ohne Stromversorgung.

18.34 Uhr: In Gedenken an die Opfer der Unwetterkatastrophe – Flaggen werden zum 16. Juli 2021 auf Halbmast gesetzt

Innenminister Herbert Reul hat für den Zeitraum von Freitag, 16. Juli 2021, bis einschließlich Montag, 19. Juli 2021, in Gedenken an die Opfer der Unwetterkatastrophe Trauerbeflaggung angeordnet. Die Anordnung gilt für alle Dienstgebäude des Landes, der Gemeinden und Gemeindeverbände sowie der übrigen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht des Landes unterliegen.

18.07 Uhr: „Größte Schäden seit dem Zweiten Weltkrieg in Rheinbach und Swisttal“

In den vom Unwetter besonders betroffenen linksrheinischen Kommunen Rheinbach und Swisttal hätten die Unwetter „die größten Schäden seit dem Zweiten Weltkrieg hinterlassen“, sagte Sebastian Schuster, Landrat des Rhein-Sieg-Kreises. Bis Freitag seien sieben Menschen ums Leben gekommen, so der „Rhein-Sieg-Anzeiger“. Eine Person wurde noch vermisst. Die Polizei spricht allerdings weiterhin von sechs Toten und 19 Vermissten. Es blieb zunächst offen, welche Angaben zutreffen.

Menschen, die in Sicherheit gebracht worden mussten, und jene, die ihr Zuhause verloren hätten, seien im gesamten Kreis untergebracht – unter anderem in einer Sportschule. Außerdem habe es viele Angebote von Hotels für gegeben.

17.54 Uhr: Kreis nimmt Angaben zu Todesopfer in Erftstadt zurück

Die Verwaltung des Rhein-Erft-Kreises hat Angaben zu bislang einem bekannten Todesopfer im besonders betroffenen Erftstadt zurückgenommen. Der vermeldete Todesfall sei wohl fälschlicherweise mit dem Hochwasser in Verbindung gebracht worden, wie ein Sprecher des Kreises am Freitag sagte.

16.08 Uhr: Zahl der Toten aus Erftstadt noch immer unklar

Noch immer haben die Einsatzkräfte keinen Überblick darüber, wie viele Menschen bei der Flutkatastrophe verstorben sind. Laut WDR suchen Taucher in den Häusern noch nach Menschen, die eingeschlossen sind. Die Feuerwehr vermute auch Tote in den Autos auf den überspülten Straßen.

15.48 Uhr: Teil einer historischen Burg in Erftstadt eingestürzt

In Erftstadt-Blessem sind nach aktuellem Stand drei Wohnhäuser und ein Teil der historischen Burg eingestürzt. „Wir gehen von mehreren Toten aus, wissen es aber nicht“, sagte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) am Freitag in Düsseldorf. Im bisher durchforsteten östlichen Teil des Ortes gebe es keine Todesopfer, alle dort lebenden Menschen seien in Sicherheit. „Aber das ist noch nicht die ganze Stadt.“ Die Lage in Erftstadt sei „wegen der Dynamik“ zurzeit „ganz besonders kritisch“ und noch sehr unübersichtlich.

15.38 Uhr: Ministerin: So ein verheerendes Hochwasser hat es noch nie gegeben

Seit Aufzeichnung der Pegelstände hat es in Nordrhein-Westfalen noch nie eine so großflächige und verheerende Hochwasserlage wie in diesen Tagen gegeben. Darauf hat NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) hingewiesen. „Die Wassermassen haben in vielen Regionen bisher gemessene Werte überschritten“, sagte sie in Duisburg am Sitz der Hochwassermeldezentrale des Landesumweltamts.

Die Ministerin kündigte an, die Lage mit den betroffenen Kommunen und Wasserverbänden in den nächsten Wochen genau zu analysieren. „Wir müssen mit aller Kraft die Widerstandsfähigkeit in Stadt und Land gegen die Folgen des Klimawandels stärken.“ Eine Grundlage dazu habe die Landesregierung mit dem bundesweit ersten Klimaanpassungsgesetz und einer 15-Punkte-Offensive gelegt.

„Von 175 Pegeln an NRW-Gewässern wurden an 40 Messstellen stark erhöhte Wasserstände gemessen, die bisher bekannten Hochwassermarken wurden um bis zu einem Drittel überschritten“, sagte der Leiter des Hochwasserinformationsdienstes, Bernd Mehlig. In Hagen seien etwa an zwei Tagen insgesamt mehr als 240 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen. „In normalen Jahren fallen im NRW-Durchschnitt im gesamten Juli nur rund 80 Liter.“

15.03 Uhr: DWD zieht erste Bilanz – hier kam der stärkste Regenguss runter

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat jetzt eine erste Bilanz des Extremregens der vergangenen Tage gezogen. Danach fielen innerhalb von 72 Stunden in Nachrodt-Wiblingwerde im Märkischen Kreis 182,4 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Die zweitgrößte Menge wurde in Hagen verzeichnet. Dort fielen zwischen 5.50 Uhr am 12. Juli und dem 15. Juli insgesamt 175,7 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Knapp dahinter lag Altena im Märkischen Kreis mit 174,9 Litern pro Quadratmeter.

Insgesamt lagen sechs der 15 am meisten betroffenen Gemeinden im Märkischen Kreis. Im Kreis Mettmann fielen Spitzenmengen von 152,8 Litern pro Quadratmeter.

Auch mehrere der Städte in Nordrhein-Westfalen verzeichneten hohe Regenmengen: In Köln fielen innerhalb von 72 Stunden 149,8 Liter pro Quadratmeter, in Aachen 144,3 und in Düsseldorf 143,3.

Im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz fielen nach DWD-Angaben 141,4 Liter pro Quadratmeter, im Landkreis Ahrweiler waren es 133,5.

14.17 Uhr: Laschet zu NRW-Staudämmen: „Stabil und unbeschädigt“

Die Staumauern und Dämme der Talsperren in Nordrhein-Westfalen haben der Belastung durch den extremen Regen der vergangen Tage Stand gehalten. „Die Staudämme der Talsperren in Nordrhein-Westfalen sind, mit Ausnahme der Steinbachtalsperre, stabil und unbeschädigt“, sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Freitag nach einer Kabinettssitzung in Düsseldorf.

Auch die Situation an der Rurtalsperre in der Eifel entspanne sich leicht, sagte Laschet. In der Nacht zu Freitag war die Rurtalsperre übergelaufen. Der Anstieg des Hochwassers der Rur fiel weniger extrem aus, als zunächst befürchtet. Im Jülich konnten deshalb Menschen in ihre Wohnungen zurück.

14.07 Uhr: Plünderer müssen jetzt mit heftigen Konsequenzen rechnen

Im Rahmen des fortdauernden Hochwassereinsatzes bemüht sich die Polizei im Großraum Aachen Plünderungen zu verhindern. Bislang wurden fünf Strafverfahren wegen Diebstahls eingeleitet:

Ein 32-jähriger Mann hatte sich Donnerstagvormittag an der Auslage eines stark beschädigten Juweliergeschäfts auf der Stolberger Rathausstraße bedient. Zeugen hatten ihn dabei beobachtet und die Polizei gerufen. Er konnte kurz darauf gestellt werden.

Gegen 14 Uhr kam es zu einem weiteren Einsatz auf der Rathausstraße. Zeugen hatten drei Personen in einem Supermarkt gemeldet. Das Trio, zwei Frauen im Alter von 24 und 28 Jahren sowie ein 35-jähriger Mann, konnte von der Polizei vor Ort gestellt werden. Die 28-Jährige wird noch heute einem Richter vorgeführt.

Gegen 23.35 Uhr wurde der Leitstelle schließlich eine Person in einer Eschweiler Apotheke gemeldet. Auch dort konnte ein 30-jähriger Tatverdächtiger gestellt und zur Anzeige gebracht werden.

13.45 Uhr: Anwohnerin in Altena retten Feuerwehrmann das Leben

Im Märkischen Kreis sind schon zwei Feuerwehrmänner beim Einsatz ums Leben gekommen. Wie ntv nun mit einem Video aus Altena zeigt, haben Anwohner einem Feuerwehrmann das Leben nun gerettet, indem sie ihn aus dem fließenden Hochwasser zogen.

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13.34 Uhr: Hochwasserlage weiterhin „sehr angespannt“

Die Hochwasserlage in Teilen des Südens und Südwestens von Nordrhein-Westfalen ist laut Landesumweltamt (Lanuv) weiterhin „sehr angespannt“. Wie der Lanuv-Hochwassermeldedienst am Freitag mitteilte, fallen wegen der nachlassenden Niederschläge inzwischen die Wasserstände an den meisten NRW-Hochwassermeldepegeln. Allerdings bewegen sich die Werte oftmals noch oberhalb der Warnschwellen. Die Wasserexperten rechnen wegen des vorhergesagten eher trockenen Witterungsverlaufs mit weiterhin, teils aber nur langsam fallenden Wasserständen.

In den Einzugsgebieten von Erft, Ruhr, Rur, Sieg und Weser wurden am Freitagmorgen noch Warnschwellen überschritten. Die höchste Warnstufe galt dabei am Morgen noch für Pegel an der Erft sowie deren Nebenflüssen Neffelbach und Swistbach. Auch viele Pegel an der Rur lagen über der höchsten Warnschwelle, ebenso an den Rur-Nebenflüssen Inde, Olef und Wurm. Der angekündigte Überlauf der Rurtalsperre hatte gegen Mitternacht begonnen. Mit Überschwemmungen im Unterlauf der Rur sei zu rechnen.

13.28 Uhr: Bilder zeigen Ausmaß der Flut-Katastrophe von oben

Luftaufnahmen machen das Ausmaß der furchtbaren Tragödie deutlich. Hier geht es zu den Bildern >>>

13.13 Uhr: Teile der A1 stürzen in die Erft

In der Nähe der vom Hochwasser heimgesuchten Ortschaft Erftstadt-Blessem sind Teile der gesperrten Autobahn 1 in den Fluss Erft gestürzt. Dies berichtete ein dpa-Reporter als Augenzeuge. Nach seinen Angaben brachen schätzungsweise mehr als 40 Meter des Standstreifens in mehreren Stücken mit einem Knacken ab und fielen in den Fluss. Auf den Abschnitten hätten sich keine Fahrzeuge befunden. Auch ein Stück Lärmschutzwand sei eingestürzt.

12.54 Uhr: Herbert Reul wird emotional – „Geht mir sehr nahe“

Herbert Reul fühlt ebenfalls mit allen Menschen mit, die von der Flutwelle getroffen wurden. „Sie haben restlos alles verloren, was sie haben und das tut mir sehr leid“, so der Innenminister. Ihm gehe es sehr nahe, betont er. Die Regierung wolle jetzt alles daran setzen, um zu helfen und bedankt sich bei allen Einsatzkräften, die alles geben, um Menschen aus Notsituationen zu retten.

Er betont aber auch: „Ich habe die Sorge, dass die Menschen das nicht so ernst nehmen.“ Viele wollen in ihre Städte, um zu schauen, stehen im Weg, behindern Helfern. „Es ist keine Zeit für Besichtigungen“, macht er deutlich. Die Menschen sollten sich in Sicherheit bringen und zuhause bleiben.

12.36 Uhr: Pressekonferenz von Armin Laschet und Herbert Reul live

Ministerpräsident Armin Laschet und Innenminister Herbert Reul (beide CDU) werden jetzt eine Pressekonferenz zur aktuellen Unwetter-Lage in NRW abhalten.

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12.27 Uhr: Militärischer Katastrophenalarm ausgelöst!

Das Verteidigungsministerium hat wegen der Unwetterkatastrophe im Westen Deutschlands einen militärischen Katastrophenalarm ausgelöst. Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) habe die Entscheidung getroffen, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Freitag in Berlin.
„Das bedeutet, dass die Entscheidungsinstanzen weit nach vorn, nämlich genau dorthin verrückt werden, wo sie gebraucht werden. Als Beispiel kann jetzt eine Verbandsführerin vor Ort entscheiden, ob der Bergepanzer, ob der militärische Lkw, ob das Stromaggregat bereitgestellt wird, wenn es denn verfügbar wird“, sagte der Offizier. „Ich denke, bei solchen Lagen ist Dezentralität ganz wichtig und auch für den Erfolg der Maßnahmen ganz ausschlaggebend.“
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sind mehr als 850 Soldaten im Einsatz, und die Zahl steige. Die Bilder aus dem Katastrophengebiet erfüllten mit Bestürzung. Der Sprecher sagte: „Die Bundeswehr steht natürlich an der Seite der anderen Helfer, ob das THW, Feuerwehr, Polizei und andere sind.“ Es werde nun dafür gesorgt, bundesweit verfügbares Material für die Hilfe vor Ort zur Verfügung zu stellen. Bundesweit seien alle Kräfte angewiesen, nötiges Großgerät verfügbar zu machen.

11.53 Uhr: Ruhrpegel in Mülheim gesunken

Entspannung konnte in Mülheim gemeldet werden. Der Ruhrpegel konnte in der Nacht auf Freitag um fast einen Meter sinken. Alle Infos gibt es hier >>>

11.10 Uhr: Polizei mit dringender Warnung in Erftstadt

Die Polizei warnt alle Bürger, die in der Nacht woanders geschlafen haben, um sich für dem Unwetter zu retten. Sie sollen auf keinen Fall zurückkommen. Derzeit kreisen ununterbrochen Hubschrauber über dem Gebiet, um Vermisste Menschen zu lokalisieren und zu retten. Das berichtet der WDR in einer Sondersendung. Die Erft laufe immer weiter ununterbrochen und überflute weiterhin einzelne Ortschaften.

11.06 Uhr: A1 bis Kreuz Leverkusen voll gesperrt

Wie Autobahn Rheinland mitteilt, ist die Fahrbahn der A1 überflutet. Zwischen den Anschlussstellen Burscheid und Kreuz Leverkusen musste die Autobahn komplett gesperrt werden.

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10.59 Uhr: Zahl der Unwettertoten steigt weiter

Die Zahl der Unwettertoten ist in Nordrhein-Westfalen auf mindestens 43 gestiegen. Das hat das NRW-Innenministerium am Freitag auf Anfrage in Düsseldorf mitgeteilt. Bislang war die Zahl auf mindestens 30 beziffert worden. Nach Angaben der Kölner Polizei stieg die Zahl der Toten allein im Kreis Euskirchen auf 24 und im Rhein-Sieg-Kreis auf 6.

Ob die in Erftstadt-Blessem befürchteten Todesopfer in der Zahl bereits enthalten sind, blieb zunächst unklar.

10.34 Uhr: Furchtbare Bilder aus Erftstadt

Es sind furchtbare Bilder der Katastrophe, die gerade in Erftstadt herrscht. Mehrere Menschen kamen ums Leben:

10.20 Uhr: Biergarten in Duisburg-Ruhrort geht unter

In Duisburg-Ruhrort steigt der Rheinpegel immer weiter, wie der WDR berichtet. Heute gegen 9 Uhr stand er bei 9,20 Meter. Am Wochenende soll er noch die 10-Meter-Marke knacken. Ein Biergarten ist schon fast vollständig untergegangen.

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10.14 Uhr: Viele Anwohner in Bochum immer noch ohne Strom

In Bochum sieht die Lage nicht ganz so dramatisch aus wie in anderen Städten in NRW. Die Stadt sei mit einem blauen Auge davon gekommen, berichtet die Feuerwehr. Doch viele Anwohner haben immer noch kein Strom. Hier geht es zur aktuellen Lage >>>

09.42 Uhr: Massiver Erdrutsch! Todesopfer nach Hauseinstürzen in Erftstadt (NRW)

Riesige Erdlöcher klaffen in Erftstadt-Blessem! Beim Einsturz von Häusern sind Menschen ums Leben gekommen. „Es gibt Todesopfer“, sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung Köln am Freitag. In der Ortschaft war es zu massiven und schnell fortschreitenden Unterspülungen von Häusern gekommen.

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Von der Bezirksregierung verbreitete Luftbilder und Fotos von dpa-Fotografen zeigen Erdrutsche von gewaltigem Ausmaß. Häuser wurden mitgerissen und verschwanden. Autos lagen in neu entstandenen riesigen Erdlöchern neben Betonteilen der ehemaligen Kanalisation.

Aus den Häusern kämen immer wieder Notrufe. Menschen könnten derzeit aber nur mit Booten vom Wasser aus gerettet werden, hatte die Behörde zuvor mitgeteilt. Dazu erschwere ein Gasaustritt die Rettungsarbeiten. Mehrere Pflegeheime würden geräumt.

Wie viele Menschen vermisst werden, konnte die Sprecherin der Bezirksregierung nicht sagen. Die Situation sei unübersichtlich. Ein Erkundungstrupp des Katastrophenschutzes sei in dem Ort unterwegs.

9.08 Uhr: Polizei in Altona platzt der Kragen: „Nicht aus Jux und Dollerei“

Die Stadt Altona im Märkischen Kreis wurde besonders hart von dem katastrophalen Hochwasser getroffen. Noch immer laufen dort Rettungseinsätze der Feuerwehr. Das scheint aber besonders dreiste Personen nicht daran zu st ören, sich selbst ein Bild von der Lage verschaffen zu wollen.

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Für diese „Hochwasser“-Touristen gibt es jetzt von der Polizei im Märkischen Kreis eine klare Ansage. „Weiterhin erreichen uns Hinweise über beiseite geräumte Absperrungen. Wir gehen weiter konsequent dagegen vor. Die Schilder stehen nicht aus „Jux und Dollerei“ dort… Auch Hochwassertouristen sind unerwünscht und werden weggeschickt“, schreibt sie in einem Facebook-Post.

8.25 Uhr: Fähren am Niederrhein stellen Betrieb ein

Auch wenn die Regionen am Niederrhein anders als andere Orte in NRW nicht so stark unter dem Starkregen und Hochwasser der letzten Tage zu leiden hatten, machen sich auch hier Auswirkungen bemerkbar.

Mit sofortiger Wirkung haben die Fähren im Kreis Wesel ihren Betrieb eingestellt. Der auch hier immer weiter steigende Wasserpegel mache einen weiteren Betrieb unmöglich, so die Wasserstraßenverwaltung des Bundes. Die Emscher habe hier sogar bereits ihren Scheitelpunkt überschritten

8.05 Uhr: Heftiger Unfall auf der A1 – Fahrer missachtet Absperrung

Ein Autofahrer ist bei einem Unfall auf der Autobahn 1 bei Köln schwer verletzt worden. Eine Unterspülung nach dem Dauerregen der vergangenen Tage hat zu dem Unfall geführt, wie die Polizei am Freitagmorgen mitteilte. Der Autofahrer habe Absperrungen missachtet und sei mit seinem Fahrzeug in ein Loch auf der Fahrbahn gerutscht. Die Bergungsarbeiten zwischen den Ortschaften Köttingen und Kierdorf wurden kurz nach Mitternacht beendet.

7.51 Uhr: 23 Landkreise von Hochwasser betroffen

In Nordrhein-Westfalen sind nach Angaben des Bundesamtes für Bevölkerung und Katastrophenschutz (BBK) in Bonn 23 Städte und Landkreise von Überschwemmungen betroffen. Insgesamt hat das Land NRW 31 Landkreise und 22 kreisfreie Städte. Damit ist fast die Hälfte des Bundeslandes vom Hochwasser betroffen.

Nach Angaben des BBK auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur waren dies (Stand Donnerstagabend):

  • Oberbergischer Kreis
  • Rhein-Sieg-Kreis
  • Mettmann
  • Heinsberg
  • Düren
  • Hochsauerlandkreis
  • Rheinisch-Bergischer Kreis
  • Wuppertal
  • Rhein-Erft-Kreis
  • Bochum
  • Hagen
  • Mülheim an der Ruhr
  • Euskirchen
  • Essen
  • Ennepe-Ruhr-Kreis
  • Köln
  • Leverkusen
  • Solingen
  • Märkischer Kreis
  • Oberhausen
  • Unna
  • Düsseldorf
  • Bottrop

7.41 Uhr: Anwohner retten Feuerwehrmann in Altena das Leben

Auch die Helden der Stunde brauchen ab und zu eine helfende Hand. In Altena verlor ein Feuerwehrmann in den reißenden Fluten sein Gleichgewicht und drohte von den Wassermassen weggerissen zu werden.

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Anwohner, die das Unglück beobachteten, fackelten nicht lange und kamen dem Mann zu Hilfe, wie ein Video auf Twitter zeigt. Mehrere Menschen wagen sich ins Wasser und helfen, ihn in Sicherheit zu ziehen.

7.22 Uhr: Ruhrpegel so hoch, wie seit 80 Jahren nicht mehr

Der Wasserstand in der Ruhr nimmt dramatische Ausmaße an. Wie der Ruhrveband angibt, lag der Pegel gestern zeitweise bei über sieben Metern. Das sei das letzte Mal vor 80 Jahren gemessen worden.

Mittlerweile würde der Wasserstand zwar wieder sinken, läge aber weiterhin jenseits der Sechs-Meter-Marke.

7.11 Uhr: Drei Schwerverletzte aus Fluss bei Heinsberg gerettet

Die Feuerwehr hat am Donnerstagabend drei Menschen aus dem Fluss Wurm gerettet, die gedroht hatten, zu ertrinken. Wie die Kreispolizeibehörde Heinsberg (NRW) mitteilte, waren zwei Männer und eine Frau ersten Erkenntnissen nach auf einem Boot bei Übach-Palenberg (Kreis Heinsberg) unterwegs. Die Feuerwehr konnte sie in Sicherheit bringen, ein Rettungswagen brachte sie schwer verletzt ins Krankenhaus.

6.35 Uhr:Häuser im Rhein-Erft-Kreis eingestürzt, Menschen von Wassermassen eingesperrt

Aus der Ortslage Erfstadt-Blessem werden aktuell massive und schnell fortschreitende Unterspülungen von Häusern und Bauwerken mit Teil- oder Totaleinstürzen gemeldet. Aus den Häusern erfolgen immer wieder Notrufe, da Personen trotz Warnung zurück ins hoch gefährliche Schadensgebiet gekehrt sind oder es nicht verlassen haben.
Es können nur teilweise Personen mit Booten oder Strömungsrettern gerettet werden. Der Flugverkehr musste gegen 21.45 aufgrund der Wetterlage eingestellt werden.

Viele Personen befinden sich aktuell noch in ihren Häusern. Eine Rettung ist vielfach nicht möglich. Dazu wurde ein nicht abstellbarer Gasaustritt festgestellt, der weitere Einsatzmaßnahme stark gefährdet.
Die Infrastruktur ist ausgefallen, Krankenhausbetriebe vor Ort sind nicht mehr möglich und mehrere Pflegeheime werden geräumt.
Etliche Personen werden vermisst.

6.03 Uhr: Rurtalsperre läuft über

Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) teilte in der Nachtt mit, dass die Rurtalsperre überläuft. Der Überlauf erfolge ungesteuert, aber durch die Hochwasserentlastungsrinne sei sichergestellt, dass die Talsperre keinen Schaden nehme.

>>> Hier noch mal alle Einzelheiten dazu

In einem Tweet warnt der Landkreis Düren davor, dass der Pegel-Anstieg der Rur sich etwa drei Stunden nach dem Überlauf in Obermaubach bemerkbar machen könnte , in Düren nach etwa vier und in Jülich nach sechs bis sieben Stunden.

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Anwohner werden gewarnt, sich nicht in Flussnähe aufzuhalten, da die Gefahr bestehe, mitgerissen zu werden. Auch sollten vollgelaufene Keller nicht betreten werden, weil die Gefahr von Stromschlägen bestehe. An besonders von Hochwasser betroffenen Stellen sei auch mit Evakuierungen zu rechnen. Auch könne es zur Sperrung von Straßen kommen.