Hochwasser-Alarm in NRW. Die extremen Regenfälle der letzten Wochen haben die Flusspegel in vielen Teilen Deutschlands bedenklich steigen lassen. Besonders extrem ist die Lage in Niedersachsen. Alle Infos zur Lage beim NRW-Nachbarn bekommst du hier im Newsblog unseres Partnerportals News38 >>>.
Auch in NRW bleibt die Lage angespannt. Zwar sanken die Pegel von Rhein, Ruhr, Ems, Lippe und Co. nach Weihnachten wieder. Doch vor dem Jahreswechsel nahm das Wetter in NRW wieder Fahrt auf. An Neujahr gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) die nächste schwere Unwetterwarnung heraus. Und die verheißt nichts Gutes für die Hochwasser-Lage in NRW, über die wir dich hier auf dem Laufenden halten.
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Hochwasser-Alarm in NRW: Straßen überschwemmt
Freitag, 5. Januar
19.10 Uhr: Deich in Mülheim hat Leck
Der Ruhrdeich auf der Saarner Seite in Mülheim verliert Wasser. Das berichtet die „WAZ“. Das aufgeweichte Erdreich hat ein Leck – stündliche Kontrollgänge, auch nachts, sollen schlimmeres verhindern. Bisher geben die Verantwortlichen Entwarnung. Für einen kompletten Durchbruch des Deichs „der Ruhrpegel auch längst nicht hoch genug und das Leck auch nicht groß“, erklärt Deichgräf Ralf Neitzel.
Donnerstag, 4. Januar
18.15 Uhr: Regen soll nachlassen
Der Regen soll in den nächsten Tagen weniger werden, wie die „WAZ“ schreibt. Zwar wird am Freitag noch einmal Regen erwartet, aber deutlich weniger als in der letzten Zeit.
14.35 Uhr: Mehr als 2.000 Einsatzkräfte ausgerückt
Nach Angaben des NRW-Innenministeriums ist die Zahl der Einsatzkräfte in den Hochwassergebieten zuletzt von Tag zu Tag wieder gestiegen. Knapp 2600 Feuerwehrleute und THW-Helfer waren demnach am Donnerstagvormittag im Hochwasserschutz landesweit in NRW im Einsatz. Es werde nicht davon ausgegangen, dass eine Hochwasserlage wie vor Weihnachten erreicht werde, sagte ein Sprecher. In NRW sind laut Ministeriumsangaben ausreichend Sandsäcke vorhanden. Niedersachsen sei mit Material geholfen worden. Und auch die Prognose des Deutschen Wetterdienstes macht Hoffnung. Doch es wartet schon die nächste Wetter-Keule >>>
10.37 Uhr: Deilbach in Essen tritt über Ufer
Notlage am Mittwochabend in Essen-Kupferdreh. Dort ist der Deilbach erneut über die Ufer getreten. Über die Folgen kannst du dich hier in der „WAZ“ informieren >>>
8.34 Uhr: Lage in Bochum kritisch
Die Ruhr macht den Menschen in Bochum weiter Sorge. Gestern stand der Pegel bei 5,29 Metern. Am Donnerstag lag der Pegelstand in Hattingen bereits bei 5,66 Metern. Kritisch wird es laut Experten ab einem Pegel von 6,5 Metern. Doch schon jetzt ist die Schwimmbrücke Dahlhausen und der Leinpfad an der Ruhr gesperrt. Die Stadt warnt ausdrücklich davor, sich an Absperrungen zu halten
7.37 Uhr: A40 in Essen überschwemmt
Neue Dauerregen-Probleme im Ruhrgebiet. Nicht nur die Ausweichstrecke der A42 im Ruhrgebiet wurde durch die Wassermassen geflutet (siehe unten). In der Nacht hat es auch die A40 in Essen erwischt. Die Autobahn musste wegen Überschwemmung teilweise gesperrt werden. Alle Infos dazu hier >>>
7.07 Uhr: Unwetter-Warnung vor Dauerregen verlängert
Jetzt kommt es noch dicker für die Menschen in den von Hochwasser bedrohten Gebieten. Eigentlich hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) nur bis heute morgen vor Dauerregen gewarnt. Jetzt haben die Meteorologen die Warnung verlängern müssen. Zu den seit Montagabend bislang bis zu 80 Litern gefallenen Niederschlagsmengen pro Quadratmeter kommt auch am Donnerstag neuer Regen hinzu. Die Rede ist von bis zu zehn Litern Niederschlag, im Bergischen- und Sauerland sogar stellenweise bis zu 25 Liter pro Quadratmeter bis morgen früh.
6.16 Uhr: Ausgerechnet A42-Ausweichstrecke geflutet
Bittere Pille für Autofahrer. Am Mittwochnachmittag musste ein Fahrstreifen der B224 in Gladbeck gesperrt werden. Nach Angaben der „WAZ“ ist die Fahrbahn hinter der Einmündung Bohmertstraße in Höhe des Freibads in Fahrtrichtung Gelsenkirchen durch starke Regenfälle teilweise geflutet. Die Sperrung der zweispurigen Straße wäre grundsätzlich nicht so dramatisch. Doch weil aktuell die A42 wegen der maroden Brücke über den Rhein-Herne-Kanal zwischen Bottrop und Essen gesperrt ist, handelt es sich bei der B224 um eine Ausweichstrecke für den Autobahnverkehr. Pendler hoffen nun, dass die Sperrung des Fahrstreifens bald aufgehoben werden kann, damit die Lage in den Stoßzeiten nicht eskaliert. Straßen.NRW hat in der „WAZ“ eine vorsichtige Prognose abgegeben. Alles dazu hier >>>
Mittwoch, 3. Januar 2024
16.25 Uhr: Erste Bahnstrecken wegen Hochwasser dicht
Wie die Deutsche Bahn mitteilt, sind bereits erste Bahnstrecke aufgrund des Hochwasser gesperrt worden. Unter anderem geht es um die Strecke zwischen Betzdorf in Rheinland-Pfalz und Siegen in NRW. Hier ist die Linie RE 9 betroffen.
In Lünen bei Dortmund ist der Eisenbahndamm an der Lippe überschwemmt worden, weshalb sowohl die RB 50 als auch die RB 51 nicht mehr darüber fahren können. Und in Wesel sorgt ein unterspültes Gleis an der Lippebrücke für Einschränkungen. Noch gibt es keine Prognose, wann die Strecken wieder befahrbar sein können.
15.30 Uhr: Lage in Bochum spitzt sich zu
Auch in Bochum ist der Wasserpegel der Ruhr erneut angestiegen. Aktuell liegt der Pegelstand bei 5,29 Meter. Daher sperrt die Stadt zusätzlich zur Schwimmbrücke in Dahlhausen noch den Leinpfad entlang der Ruhr.
15.10 Uhr: Lage bleibt angespannt
„Insgesamt ist die Lage weiter angespannt“, so ein Sprecher des Umweltministeriums. Beinahe die Hälfte aller Messstationen hätten am Mittwochvormittag bereits die Warnstufen 1 und 2 überschritten. Die Weser könnte schon bald die höchste Stufe 3 erreichen. Das würde eine Überflutungen von größeren Gebieten bedeuten. Vor allem an Rhein und Ruhr wappnet man sich davor. Die Städte Wuppertal, Remscheid und Solingen sowie Bonn treffen bereits gesonderte Vorkehrungen gegen das Hochwasser.
14 Uhr: Hier ist der Pegel angestiegen
Der starke Regen in der Nacht hat den für Oberhausen entscheidenden Ruhrpegel in Hattingen wieder in die Höhe getrieben: Von 4,67 Meter am Dienstag (2. Januar) um 12 Uhr auf 5,27 Meter am Mittwoch um 8 Uhr, wie die „WAZ“ berichtet. Der Wert für ein mittleres Hochwasser liegt bei 5,25 Meter.
07.15 Uhr: Steigende Pegelstände durch Dauerregen in NRW erwartet
Angesichts des Dauerregens rechnet das Landesumweltamt damit, dass die Pegelstände an den Flüssen in Nordrhein-Westfalen wieder steigen. Bereits am Dienstag sind an vielen Pegeln steigende Wasserstände gemessen worden. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) nannte in dem Zusammenhang etwa die Ems, Lippe, Niers, Rur und Ruhr. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für Teile von NRW weiterhin vor unwetterartigem Dauerregen gewarnt.
Wetter-Lage bleibt angespannt
Dienstag, 2. Januar 2024
15.12 Uhr: Noch lange keine Entwarnung
Das Landesumweltministeriums kann nach wie vor keine Entwarnung geben. Man blicke weiter mit Sorge auf die kommenden Tage und den erwarteten Dauerregen. Vor allem kleinere Gewässer seien schon wieder randvoll. Das Technische Hilfswerk (THW) ist bereits seit Dienstagmorgen im Münsterland, Weserbergland, Ruhrgebiet und ganz besonders in Hamm und Minden im Einsatz. Hier werden mit Sandsäcken Deiche verteidigt, Wasser abgepumpt und der Fährbetrieb aufrechterhalten.
Besonders im Regierungsbezirk Düsseldorf macht man sich sorgen, vor allem der Deich am Ruhrpark in Oberhausen könnte schnell überlaufen.
09.25 Uhr: Starker Dauerregen – Hochwassergefahr steigt örtlich wieder
Der Deutsche Wetterdienst rechnet in Teilen Nordrhein-Westfalens weiterhin mit unwetterartigem Dauerregen. Vor allem in Südwestfalen und im Bergischen Land könnten dadurch die Pegelstände von Bächen und kleineren Flüssen ansteigen. Auch Überflutungen von Straßen seien möglich, warnten die Meteorologen am Dienstagmorgen. In einigen Regionen könnten bis Donnerstagmorgen 60 bis 80 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen.
08.05 Uhr: Kanal voll! Anwohner können keine Toiletten mehr nutzen
Die Feuerwehr in Voerde hat mehrere mobile Toilettenanlagen für Anwohner aufgestellt. Durch die anhaltenden Regenfälle im Bereich vom Kurfürstenring und der Dinslakener Straße ist die Kanalisation vollgelaufen, zahlreiche Keller sind dadurch überflutet. „Das ist ein echtes Problem“, sagt Voerdes Feuerwehrsprecher Detlef Berlin.
Weil der Kanal voll ist, kann derzeit nichts abfließen – eben auch kein Schmutzwasser. Und das schon seit Tagen. „Ein paar Familien können ihre Toiletten seit Weihnachten nicht mehr benutzen“, erzählt Berlin. Um die Notdurft verrichten zu können, hat die Feuerwehr kurzfristig drei Toilettenwagen aufgestellt. Sie stehen auf der Dinslakener Straße in Höhe der Hausnummer 79, am Kurfürstenring in Höhe des Hauses Nummer 21 und Nummer 70.
Hochwasser in NRW: Meteorologen warnen
Montag, 1. Januar 2024
22.18 Uhr: Besorgniserregende Pegelstände
In den letzten Tagen sind die Pegel der Flüsse in NRW wieder leicht gesunken. Nach Angaben des Landesumweltamts ist die Lage aber insbesondere an Lippe und Weser weiter mehr als angespannt. So hat der Wasserstand mancherorts in Ostwestfalen-Lippe gerade erst den kritischen Informationswert 3 unterschritten. Der zeigt an, dass bebaute Gebiete überflutet, Dämme geschützt oder Verkehrsverbindungen gesperrt werden müssen. Nicht nur hier, auch im Ruhrgebiet mussten rund um die Weihnachtstage Zugstrecken gesperrt werden, weil Gleise unterspült wurden. Mehr Details dazu hier >>>
Die Auswirkungen der neuen Regenfälle waren den Behörden zufolge zunächst „nicht abschätzbar“:
21.05 Uhr: Unwetter-Warnung für NRW
In den letzten Tagen war es in NRW vergleichsweise trocken. Zwar zogen an Silvester hier und da ein paar Schauer durchs Land. Doch das war nichts im Vergleich zum Dauerregen rund um die Weihnachtstage. Kaum hat jedoch das neue Jahr angefangen, erreicht uns eine üble Nachricht.
So warnen die DWD-Experten beinahe für ganz NRW ab heute Abend vor tagelangem Dauerregen. Die Meteorologen erwarten in den meisten Landesteilen bis Donnerstagmorgen zwischen 30 und 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Für das Bergische Land und das Sauerland gibt es sogar eine amtliche Unwetterwarnung der Stufe 3 von 4. Hier werden bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter bis Donnerstagnacht erwartet.
Mehr Themen:
Besonders am Dienstag (2. Januar) soll viel Dauerregen herunterkommen. Angesichts der extrem gesättigten Böden und durchweichten Deiche ist das eine besorgniserregende Nachricht. Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Co. werden sich also auf arbeitsreiche Tage einstellen müssen. Viele Menschen müssen erneut fürchten, dass ihre Keller volllaufen. Auch die Gefahr von Deichbrüchen nimmt damit wieder zu.