Da wünscht man lieber keinen guten Appetit! Wer am Freitagnachmittag (30. Juni) in Köln (NRW) unterwegs war, wird bei diesem Anblick mit dem Magen gekämpft haben, denn: Mitten in der Schildergasse, Kölns beliebter Shopping-Straße, wurde ein Hund gegrillt! Wer wollte, konnte sich Hundefleisch mit Ketchup reichen lassen – so zumindest die abschreckende Idee der Aktion, die die Tierschutzorganisation Peta organisierte.
Und selbstverständlich war das kein echter Hund, der da auf dem Grill zubereitet wurde. Die Aktivisten von Peta wollen mit der Hunde-Attrappe auf dem Standgrill auf das Leid von Nutztieren aufmerksam machen. Auf Schildern und auf dem Grill selbst wird der Passant gefragt: „Wenn Sie keinen Hund essen würden, warum dann ein Schwein?“
Hund in NRW-Innenstadt gegrillt – Passanten dreht sich der Magen um
Jedes Jahr würden laut Peta knapp 800 Millionen Nutztiere ihrer Individualität beraubt und für ihre Körperteile getötet werden. Peta-Sprecherin Dayana Benz: „Mit unserer Aktion appellieren wir an die Passanten, Empathie zu zeigen und leckeres Gemüse oder vegane Fleischalternativen auf den Grill zu legen, statt die zerstückelten Teile eines misshandelten Individuums.“
Laut Peta sei der sogenannte Speziesismus das Hauptproblem. Das bedeute die Abwertung von Tieren aufgrund ihrer Artenzugehörigkeit. So würden Hunde und Katzen liebevoll umsorgt, während Rinder, Schweine und Hühner getötet und gegessen würden. Der Mensch wird allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Sprecherin Benz weiter: „Wir möchten die Menschen daran erinnern, dass Gewalt falsch ist – unabhängig davon, wer die Opfer sind. Ein Schwein oder ein Rind empfindet genau wie ein Hund Schmerzen, Angst und Freude und möchte leben.“
Peta will auf Tierleid aufmerksam machen
Ob es für diesen Appell den Grill-Hund braucht, ist fraglich. Eines aber gelingt Peta mit dieser Aktion immer wieder: Passanten sind geschockt, wenden sich angewidert ab oder denken darüber nach, die Polizei zu rufen. Genau das sei die Intention, so Sprecherin Benz: „Die Leute sollen sich ernste Gedanken machen. Damit haben wir schon unser Ziel erreicht.“
Viele Menschen würden hinter Fleisch und anderen Produkten tierischer Herkunft nicht das getötete Lebewesen sehen. Doch allein in Deutschland werden jährlich etwa 800 Millionen Lebewesen wegen ihres Fleisches, ihrer Milch und ihrer Eier meist in enge Ställe eingepfercht.
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Dann durch Kastration, Enthornung, das Abschneiden von Schwänzen und Schnäbeln oft betäubungslos verstümmelt. Dabei gebe es keinen Unterschied zwischen konventioneller und „Bio“-Haltung. Stellt sich die Frage, ob einer der Passanten aus Köln jetzt wirklich nicht mehr zu Fleisch greift…