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Jogger hält Phosphor für Bernstein – schwere Verbrennungen

Jogger hält Phosphor für Bernstein – schwere Verbrennungen

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Viele Spaziergänger an Nord- und Ostsee freuen sich, wenn sie am Strand Bernstein finden. Manch ein Fund hat sich jedoch als gefährlicher Phosphor entpuppt. Dieser kann sich selbst entzünden und nicht mit Wasser gelöscht werden. Foto: dpa (Archiv)
Ein Rentner hat am Rhein in Neuss einen Gegenstand gefunden, den er für Bernstein hielt. Tatsächlich war es Phosphor, der sich kurz darauf entzündete.

Neuss. 

Weil er Phosphor mit Bernstein verwechselt hat, erlitt ein Mann in Neuss schwere Verbrennungen. Der Rentner machte am Dienstagnachmittag beim Joggen eine Entdeckung. Am Rhein fand er einen tischtennisball-großen, feuchten Gegenstand. Diesen hielt er nach eigener Aussage für Bernstein.

Der Mann nahm den vermeintlichen Bernstein laut Feuerwehr Neuss in seiner Hosentasche mit. Als er im Auto bereits auf dem Weg nach Hause war, entzündete sich die Kugel. Der Rentner erlitt schwere Verbrennungen am Oberschenkel sowie an Hand und Arm. Mit einem Rettungshubschrauber wurde er in eine Spezialklinik für Verbrennungen nach Köln-Merheim geflogen.

Erster Phosphor-Fall in Neuss

„Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat mittlerweile bestätigt, dass es sich bei dem vermeintlichen Bernstein um Phosphor gehandelt hat“, heißt es von Neusser Feuerwehr-Sprecher Florian Korthauer. Dabei sei es der erste derartige Fall in Neuss. „Die meisten Funde sind bisher von den Nord- und Ostseestränden bekannt“, so Korthauer weiter.

Im trockenen Zustand verbindet sich Phosphor mit Sauerstoff und kann sich dann mit einer etwa 1300 Grad heißen Flamme entzünden und verbrennen. Gelöscht werden kann es nur mit besonderen Feuerlöschern oder Sand. Wasser ist bei der Löschung nutzlos.