Kölsch, Karneval, Kostüme – am 11.11. wird in Köln der Saisonauftakt gefeiert. Die legendäre Zülpicher Straße im Kwartier Latäng wird zum pulsierenden Zentrum des Frohsinns. Hier versammeln sich die Karnevalisten in Scharen, bereit, das närrische Treiben auf den Straßen explodieren zu lassen.
Doch der Karnevalsauftakt in NRW (mehr dazu hier) geriet dieses Jahr frühzeitig in die Schlagzeilen. Die Straße in Köln, bereits vor 11.11 Uhr wegen übermäßigem Andrang geschlossen, wurde zum Schauplatz eines schockierenden Nazi-Eklats.
Karneval: „Konfetti ist bunt und nicht braun“
An der Kult-Gaststätte Oma Kleinmann erkletterten feiernde Menschen Straßenlaternen, begleitet von „Führer“-Rufen und dem Zeigen des Hitlergrußes, wie der Kölner „Express“ berichtete. Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, reagierte prompt auf die Nazi-Parolen: „Konfetti ist bunt und nicht braun! Der Karneval steht an der Seite aller Jüdinnen und Juden, die fester Teil unserer Gesellschaft und des Kölner Karnevals sind. Für rechte Gesinnung und Nazi-Sprüche ist hingegen kein Platz in Köln.“
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Währenddessen warnte auch Wolfgang Baldes, Pressesprecher der Polizei Köln, dringend vor einem Besuch in Köln: „Die Zülpi ist brechend voll, die Ausgleichfläche zu 100 Prozent ausgelastet. Auch am Aachener Weiher sind schon viele Menschen. Wir können nur dringend davon abraten noch nach Köln zu kommen.“
So erwarte die Polizei Gedränge an den Eingängen, die Sicherheitskräfte haben alle Hände voll zu tun. „Wer jetzt noch versucht, mit Gewalt hier reinzukommen, begeht einen großen Fehler“, warnt Baldes gegenüber dem „Express“.
Kölner Bürgermeister von Saisonauftakt entsetzt
Die Ereignisse lösten Entsetzen bei Andres Hupke, Bezirksbürgermeister Innenstadt (Grüne), aus: „Es ist das eingetreten, was viele befürchtet haben. Die Party verlagert sich immer mehr in den Grüngürtel.“
Die Unruhe führte zu Rasenschäden und wildem Müllabwurf, während die Sicherheitskräfte alle Hände voll zu tun hatten. Der Karnevalsauftakt, der eigentlich bunt und fröhlich sein sollte, wurde somit von skandalösen Vorfällen überschattet.