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Karnevals-Mord von Köln: Polizei schnappt Verdächtigen nach 35 Jahren – weil ein Freund endlich auspackt

Im sogenannten Karnevals-Mord von Köln konnte die Polizei einen Tatverdächtigen festnehmen – auf den Tag genau nach 35 Jahren.

Karnevals-Mord
© IMAGO / onw-images & Polizei Köln

Ungelöste Kriminalfälle - Cindy Koch

Die Oberhausenerin Cindy Koch wird 1997 ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden. Obwohl die Polizei Blut und damit DNA-Spuren vom mutmaßlichen Täter findet, ist der Fall bis heute ungelöst.

Sensation kurz vor den Karnevals-Tagen in NRW. Nach mehr als drei Jahrzehnten konnte die Polizei Köln den mutmaßlichen Mörder von Petra Nohl schnappen. Auf den Tag genau nach 35 Jahren nach dem sogenannten Karnevals-Mord von Köln konnten die Beamten am Dienstagmorgen (14. Februar ) einen Haftbefehl vollstrecken.

Festgenommen wurde ein Mann (56) aus Köln-Bilderstöckchen. Der 56-Jährige steht im Verdacht, die damals 24 Jahre alte Kölnerin in der Nacht auf Karnevalssonntag im Februar 1988 in der Altstadt brutal erwürgt zu haben. Eine Ausstrahlung des Cold Cases bei „Aktenzeichen XY“ im ZDF brachte die Ermittler auf die heiße Spur.

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Karnevals-Mord: Haftbefehl nach 35 Jahren!

Dieser Fall hatte die fünfte Jahreszeit in Köln vor 35 Jahren tief getrübt. Petra Nohl hatte in der Nacht auf Karnevalssonntag bis 4 Uhr in der Altstadt gefeiert. Dann lieh sich die alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter 100 D-Mark von einer Freundin, um in einen Nachtclub weiterzuziehen. Doch sie sollte nicht weit kommen.

Etwa 600 Meter entfernt lauert der Mörder ihr auf. Hinter einem Bierstand griff der Unbekannte die junge Frau an, schlug auf sie ein und erwürgte sie. Der Spurensicherung gelang es mit den damaligen Mitteln nicht, verwertbare DNA-Spuren zu sichern. Auch die gestohlenen Gegenstände, eine schwarze Handtasche aus Leder inklusive Schlüssel, ihr Portemonnaie sowie ein auffälliger Brustbeutel mit „Biene Maja“-Motiv tauchten nie wieder auf. Seit Dezember kam jedoch wieder Bewegung in den Fall.

Köln
Die Polizei Köln fahndete mit diesem Plakat nach dem Mörder von Petra Nohl. Foto: Polizei Köln

Freund packt nach „Aktenzeichen XY“ aus

So bat die Polizei Köln auf Anregung von LKA-Experten bei der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ im Dezember erneut um Zeugenhinweise – mit Erfolg! Ein ehemaliger Freund des Verdächtigen sah die Sendung und packte nach Jahren aus. Er belastete einen ehemaligen Freund, mit dem er in der Tatnacht feiern war. Gemeinsam hatten sie im „Chari-Vari“ Karneval gefeiert und dann vor dem Laden auf ein Taxi gewartet. Weil das allerdings zu lange gedauert habe, hätten sich beide getrennt. Der heute 56-Jährige sei dann Petra Nohl gefolgt.


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Am Tag darauf habe der Zeuge seinem Kumpel vorgeschlagen, bei der Polizei auszusagen, dass sie dem Opfer kurz vor ihrem Tod begegnet seien. Doch der Tatverdächtige habe das vehement abgelehnt. Daraufhin habe der Zeuge locker gelassen. Selbst die Tatsache, dass sein Kumpel nach der Tatnacht sein Äußeres deutlich verändert hatte, habe ihn nicht dazu veranlasst, zur Polizei zu gehen. Als der Zeuge die Bilder bei „Aktenzeichen XY“ im Dezember erneut vor Augen hatte, sei ihm das sonderbare Verhalten seines damaligen Kumpels erneut aufgestoßen. Er ging schließlich zur Polizei, die schließlich einen DNA-Abgleich machte. Und tatsächlich stimmte die DNA des 56-Jährigen mit den Spuren von der Leiche überein. Nach bisherigen Ermittlungen soll der mutmaßliche Mörder aus Habgier gehandelt haben – Hinweise auf einen Sexualdelikt gebe es keine.